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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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sie in die dunklen Innengänge tauchten, legte sie die Hand auf ihr Schwert. Wer konnte schon ahnen, was für Gefahren sie hier erwarteten. Sie war überrascht, wie der Griff sich anfühlte - fast wäre sie davor zurückgezuckt. Beunruhigt zog sie die Waffe. Als sie das unverwechselbare Geräusch hörten, wandten sich ihre beiden Freunde um. »Was ist?«
    »Irgendwas ist mit meinem Schwert los. Es ist ... irgendwie warm und der Smaragd leuchtet«, sagte Alena verwirrt.
    Sie blickten sich an. Was konnte das bedeuten?
    Alena meinte: »Ich glaube, es will mich warnen ...«
    »Kann sein - behalt es mal im Auge«, sagte Rena und ging voraus. Schnell entdeckte sie eine der unauffälligen Türen, die ins Untergeschoss führten. Hier roch die Luft abgestanden und muffig. Kein Licht drang von außen herein und sie mussten die Fackeln anzünden, die sie mitgebracht hatten. Sie öffneten Tür um Tür und entdeckten dahinter riesige Küchen, die von Spinnweben verhangen waren, und Dienstbotenquartiere mit Stockbetten, die Schlafmatten modrig und zerfallen. Hier und da hatten sich Baumratten ihre Nester darin gebaut, aber auch die waren längst verlassen. Andere Räume stellten sich als Lager heraus, die Küchengeräte enthielten oder Regalreihen, auf denen die mumifizierten Reste von Nahrung zu erkennen waren. Im Licht der Fackel sahen diese Zimmer, in denen einmal Dutzende von Menschen geschäftig umhergeeilt waren, trostlos aus.
    »Na wenigstens haben wir noch keine Skelette gefunden«, sagte Alena.
    »Skelette von wem?« Kerrik klang irritiert.
    »Na, von Dienstboten - oder Eindringlingen ...»
    »Komisch, dass sie alle Vorräte dagelassen haben«, sagte Rena und hob die Fackel, um damit eine Küche auszuleuchten.
    Cchraskar stellte die Vorderpfoten auf den Herd und spähte in einen der Töpfe. »Darr ist auch noch was drin! Mmmh...«
    »Na, guten Appetit«, sagte Alena nach einem kurzen Blick. Das, was da auf dem Boden des Topfes klebte, sah aus wie eingetrockneter schwarzer Matsch. Sie drehte eins der Küchenmesser in der Hand, das vor einem Hackbrett mit verschrumpelten schwarzen Früchten gelegen hatte. Warum hatten die Diener all das liegen lassen?
    »Verdammt!« Kerrik sprang zurück. Vor seinen Füßen glitt etwas über den Fußboden, verschwand mit einem Rascheln in einem Berg Feuerholz. »Schon wieder eine von diesen Schlangen.«
    Sie gingen die Treppen hinauf und kehrten zurück in die Eingangshalle. Erleichtert sog Alena die frischere Luft ein. Hier war es nicht ganz so düster wie unten.
    Hinter dem Treppenbaum fanden sie den Eingang zu einem gewaltigen muschelförmigen Saal, der die ganze Mitte des Erdgeschosses einnahm. Er war fast leer, nur ein paar umgestürzte Stühle und Tische lagen herum. Es waren erstaunlich große Möbelstücke.
    »Die Regentin muss ein ganz schöner Klotz gewesen sein«, meinte Cchraskar und hüpfte auf einen Tisch. »Und ihre Tochter war anscheinend so fett wie ein junges Dhatla!«
    Beunruhigt bemerkte Alena, dass hier überall Schlangen umherhuschten. Sie waren schon nicht mehr so scheu, einmal drehte sich sogar eine von ihnen um und betrachtete Alena aus rubinroten Äuglein.
    »Fiese kleine Biester«, sagte Alena. »Passt auf, dass ihr euch von denen fern haltet.«
    Zum Glück kamen die Schlangen nicht näher und so konnten sie in Ruhe den prachtvollen Mosaikboden und die Wände bestaunen. Die Stirnseite des Saals war mit acht Menschenlängen hohen Reliefs geschmückt. Sie zeigten durch einen Blumengarten tanzende Mädchen. Auf der gegenüberliegenden Seite rann Wasser in silbernen Vorhängen die riesigen Wände herunter und verschwand im Untergrund. Das Geräusch des Wassers klang wie ein leises Flüstern.
    »Das sind künstliche Wasserfälle!«, sagte Kerrik ungläubig. »Wieso fließen die noch?«
    »Frage ich mich auch.« Rena runzelte die Stirn. »Selbst wenn es ein geschlossener Kreislauf ist... nach hundert Wintern müsste es längst verdunstet sein.«
    »Vielleicht ist es an eine Quelle angeschlossen«, schlug Alena vor und verschränkte die Arme. Sie hatte nicht vor, dem Zeug näher zu kommen. Auch wenn sie jetzt offiziell nicht mehr zur Feuer-Gilde gehörte - mögen würde sie Wasser nie.
    Rena hatte keine solchen Hemmungen. Sie streckte die Hand aus, ließ das Wasser darüber fließen und kostete dann vorsichtig. »Salzwasser! Ein klein bisschen bitter ...«
    Um das Wasser herum hatten sich Pflanzen angesiedelt, ein kleiner grüner Dschungel, dessen Wurzeln auf dem

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