Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
versprach.
„ Lass uns dort raus fahren, ich muss dringend etwas trinken.“
Helmut antwortete nicht und ich war fast sicher, dass er mich ignorieren würde, doch er hielt schließlich an.
Erst als ich einen heißen Kaffee in den Händen hielt erzählte ich den beiden, was ich erlebt hatte. Klaus war so skeptisch, dass Helmut ihn ein paar Mal darauf hinweisen musste, dass er uns vollkommen vertrauen sollte.
„ Der Dämon war also stärker als der Magier, aber hat nicht alle getötet.“
„ Nein, aber wir haben uns geirrt, er hat den Magier getötet und nicht etwa langsam vergiftetet, wie wir es vermutet hatten. Ich denke, die Menschen haben schließlich doch einen Weg gefunden, den Dämon wieder zu verbannen und sie haben diese Zeichnungen angefertigte, damit dasselbe nicht wieder passiert.“
„ Und, ist es wieder passiert?“
„ Wir wissen, dass der Dämon noch mindestens einmal gerufen wurde.“
„ Immer hat am Ende der Dämon die Magier besiegt. Wie kann von Wellerswerde das nur ignorieren?“
Helmut schüttelte ratlos den Kopf.
„ Ich glaube nicht, dass er diesen Wandmalereien dieselbe Bedeutung zumisst, wie Sie das tun“, sagte Klaus.
„ Vielleicht können wir ihn aufhalten, indem wir ihm alles berichten?“
Ich wusste selbst dass es nur ein schöner Traum war. Helmut hielt es nicht für nötig zu antworten und auch Klaus schüttelte bloß den Kopf.
„ Einen entfesselten Feuerdämon auf die Menschheit loszulassen klingt beängstigend“, murmelte ich.
Nach einer weiteren halben Stunde setzten wir Klaus beim Revier ab. Ob er uns wieder helfen würde? Vielleicht würde er das Ganze doch nur für einen bösen Traum halten, wenn er weiter darüber nachdachte.
Helmut war genauso erschöpf wie ich, als wir endlich seine Villa erreicht hatten. Unterwegs hatte er mir noch von dem Stau berichtet, den ich gnädigerweise in der anderen Welt verbracht hatte.
An diesem Abend war ich so müde, dass ich förmlich ins Bett fiel und sofort einschlief. Ich träumte wieder von der Höhle, doch nicht ich war es, der den Dämon erwecken sollte. Ich durchlebte noch einmal die Zeremonie, die vor vielen Jahrhunderten stattgefunden hatte.
Sonntag, 04. Mai
Das Klingeln des Weckers mischte sich in meinen Traum und versuchte hartnäckig meine alleinige Aufmerksamkeit zu erringen. Tatsächlich verblasste alles andere, bis ich mich endlich überwand meinen Arm auszustrecken und den Wecker zum Schweigen zu bringen. Noch einige Zeit dämmerte ich unter der wunderbar warmen Decke vor mich hin.
Ein schrecklicher Gedanke durchzuckte mich. Der Geburtstag. Liebe Scheiße, ich musste noch ein paar Blumen besorgen und eigentlich sollte ich wohl auch versuchen mein arg demoliertes Gesicht wenigstens ein bisschen zu kaschieren. Seufzend quälte ich mich aus dem Bett. Ich beschloss ein kleines Frühstück zu mir zu nehmen und erst dann ins Bad zu gehen und mich zu richten.
Vera hatte den Tisch gedeckt und Helmut bestrich sich ein Brötchen.
„ Guten Morgen.“
Helmut lächelte fröhlich und ich tat mein bestes nicht allzu grummelig zu reagieren, ganz gelang es mir aber nicht. Helmut grinste mich an und biss so herzhaft in sein Brötchen, dass die Marmelade heraus quoll.
In meiner Vorstellung verwandelte sich das Kirschrot in Blut, das Brötchen in ein menschliches Körperteil und Helmut in einen beinahe steinzeitlichen Priester. Die Vision schlug mit solcher Wucht über mir zusammen, dass ich mich sofort darin verlor.
Die kalten Steinwände der Höhle reflektierten das lebhafte, tanzende Feuer. Die warme Fröhlichkeit schlug mich in ihren Bann und ließ mich frei schweben. Rotes, feuchtes Blut tropfte von den Lippen des Priesters zischend ins prasselnde Feuer. Einen Moment war ich überzeugt, er hätte das Opfer gebissen. Aber er würde dieses Opfer nicht anrühren, es war bestimmt einen viel mächtigeren Hunger zu stillen. Doch noch konnte ich den Dämon nicht wahrnehmen. Das zuckende Tier, das der Priester gerade getötet hatte wand sich aus seinem Griff und landete mit einem feuchten Platschen auf dem Boden.
Die Kirschmarmelade spritzte auf den Teller und ich musste haltsuchend nach dem Stuhl greifen.
Ich schaffte es sowohl die Haltung als auch die Fassung zu bewahren, der Appetit war mir aber gründlich vergangen.
„ Du bist aber noch ganz schön wackelig auf den Beinen heute Morgen“, bemerkte Helmut mit leichter Besorgnis.
Ich ließ es so stehen und schenkte mir einen Kaffee ein. Helmut reichte mir
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