Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
erklärt. Das hätte meine Situation auch nicht verbessert.
„ Also gut, Lex. Du musst uns auch ein bisschen verstehen. In nächster Zeit solltest du dich von deiner besten Seite zeigen.“
„ Ich werde mein bestes geben“, sagte ich so überzeugt es mir möglich war.
„ Ich sollte wohl gleich mit dem anfangen, was mir Peter gegeben hat.“
Ich schwenkte die ausgedruckten E-Mails vor Holgers Gesicht.
„ Das ist ein Anfang.“
Er klang versöhnt.
Holger und ich besprachen Peters Auftrag, ich hatte richtig vermutet, es ging um ein Gemeinschafts-Projekt mit der Industrie und unser Institut musste sich mit anderen und zum größten Teil bekannteren Universitäten auf der ganzen Welt messen. Meine und Holgers Aufgabe war es nun eine Präsentation zusammen zustellen, die sowohl Lösungsansätze für das Problem der Firma lieferte als auch unser Institut darstellte und weitere gemeinsame Interessen mit dem Industriepartner hervorhob. Das Institut würde Holger selbst darstellen, mir viel es zu, mich um die Lösungsvorschläge und weitere Forschungsprojekte zu bemühen. Wir diskutierten einige grundsätzliche Vorgehensweisen an, dann kam ich zu der Probe im Kühlschrank. Holger hatte diese Aufgabe natürlich nicht vergessen, war sich aber im Klaren darüber, dass sie erstmal warten musste. Er hatte heute Morgen selbst noch nicht gewusst, was auf ihn und mich zukommen würde. Ich hörte, dass er nicht gerade erfreut über diese plötzliche Störung seiner Planung war und dass es nicht das erste Mal war, dass Peter ihn mit wichtigen Aufgaben überfiel. Doch ich vermutete, dass Holger froh war, dass es nicht ihm allein zugefallen war mich auf die Probe zu stellen. Holger entließ mich um wieder Literaturrecherche zu betreiben, diesmal sollte es aber um Peters Auftrag gehen.
Mittlerweile war es elf Uhr und ich hatte Hunger. Ich hatte etwas zu essen dabei denn die nächste Cafeteria befand sich mitten auf dem Campus, also gut zehn Minuten Fußmarsch von hier. Ich beschloss trotzdem nur einen Kaffee zu trinken und bis Mittag meinen Hunger zu verdrängen.
Die Institutskaffeemaschine war unordentlich und ich musste eine arg mitgenommene Tasse spülen. Über der Maschine hing eine Strichliste, mein Name stand noch nicht darauf und ich war gerade am überlegen, ob ich mich einfach dazuschreiben sollte, als ich spürte, dass jemand kam. Es war Sandra, Holgers TA. Sie hatte ihre Jacke an und eine Tasche in der Hand. Ich begrüßte sie freundlich, sie erzählte mir, dass sie schon vor einer Stunde gegangen war, aber ihre Tasche vergessen hatte. Ich nutzte die Gelegenheit und fragte sie, ob sie nicht einen Kaffee mit mir trinken wollte. Kurzerhand schrieb sie meinen Namen auf die Liste, klärte mich über die Preise auf und machte sich selbst und mir einen Strich. Der Kaffee war besser als ich erwartet hatte und Milch gab es auch. Gemeinsam setzten wir uns auf die Couch. Es handelte sich um ein dunkelbraunes Kord-Monstrum, dessen Kissen derartig zerrissen waren, dass sie den Eindruck erweckte mindestens meine Altersklasse zu haben. Ich überwand meinen Ekel und setzte mich. Eigentlich war es weniger ein sitzen, denn ein versinken in den Polstern. Wir plauderten belangloses Zeugs als ich fühlte, dass wieder jemand kam. Ich drehte mich um und einige Sekunden später kam der kräftige, noch immer feindselig blickende Doktorand um die Ecke. Er nickte Sandra zu, für mich hatte er nur einen bösen Blick übrig. Verwirrt blickte ich ihm nach.
„ Du darfst Stefan nicht böse sein, er ist eine gute Seele. Ich weiß auch nicht warum, aber er nimmt es immer persönlich wenn sich jemand nicht so für die Arbeit einsetzt wie er das tut.“
Ich fragte sie noch ein bisschen über Stefan aus. Nach allem was sie sagte war er nachtragend und urteilte zu schnell, außerdem war er älter als ich angenommen hatte. Er würde noch in diesem Jahr seine Doktorprüfung haben und dann ein weiteres Jahr als Post-Doc bleiben. Ich kam zu dem Schluss, dass es das Beste wäre, ihm aus dem Weg zu gehen.
Als Sandra ging setze ich mich wieder in mein einsames Labor und begann einige Vorgehensweisen zu skizzieren und im Internet und diversen Büchern und Papers von Holger die nötigen Zusatzinformationen herauszusuchen.
Während Lex mit seiner Arbeit beschäftigt war versuchte Helmut sich auf die vor ihm liegenden Semesterarbeiten zu konzentrieren. Seine Vorlesung hatte er bereits hinter sich gebracht. Es war nicht seine Art unvorbereitet eine
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