Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
mit neugierigen Blicken. Holger stellte mich mit stoischer Ruhe vor. Die neugierigen Blicke ignorierte er und keiner gab seiner Neugier nach und fragte mich.
Zu manchen Bittstellern war Holger geradezu unfreundlich, hörte nicht zu und schickte sie weg ohne etwas für sie zu tun. Der ganze Verwaltungskram störte ihn und manche übertrieben es einfach. Besonders die Anfragen zu Geräten, die der eine oder andere anschaffen wollte brachten ihn zur Raserei. Um halb vier legte Holger die Fittings genervt beiseite und meinte, er gehe nun. Holger schlug mir vor ebenfalls nach Hause zu gehen. Er werde mir morgen helfen das Gerät vollends in Betrieb zu nehmen. Ich beschloss das Angebot anzunehmen und verließ gemeinsam mit Holger das Gebäude. Ich hatte das unangenehme Gefühl, dass er mich im Auge behalten wollte.
Draußen trennten sich unsere Wege. Holger ging zum Parkplatz während ich mich wieder zur Bahnstation aufmachte. Noch immer regnete es und so beschloss ich die Zeit bis zum Training zu nutzen und zur Polizei zu fahren. Ich brauchte meinen Regenschirm. Ich studierte den Fahrplan und stieg schließlich in die nächste Bahn, die mich zur Stadtmitte brachte.
Als ich das Polizeipräsidium gefunden hatte ging ich zur Rezeption und fragte nach Polizeioberkommissar Altenhof. Die Dame bat mich Platz zu nehmen. Ich sah sie telefonieren und wenige Minuten später stand Altenhof vor mir. Ich hatte gehofft, dass seine Schicht vorbei sein würde bis ich ankam, doch nun musste ich eben durch. Altenhof begrüßte mich kurz und maß mich mit einem langen Blick.
„ Sie vermissen wohl Ihren Schirm?“
Die Bemerkung reichte, mich mit den Zähnen knirschen zu lassen. Auf dem Weg ins Präsidium war ich noch einmal ordentlich durchnässt worden. Nun fror ich erbärmlich und war für Scherze nicht in der Stimmung. Ich nickte wortlos und folgte ihm in sein Büro. Dort breitete er einen Stapel Papiere vor mir aus.
„ Sie müssen das alles unterschreiben, Ihr Rucksack ist als Beweismittel eingestuft.“ Zweifelnd sah ich ihn an. Es war kein Scherz.
Ich wühlte mich durch die Papiere, wobei mich Altenhof beobachtete, mir aber kein bisschen half. Als ich fertig war packte Altenhof die Papiere und gab mir einen Haufen Durchschläge. Dann öffnete er eine Schublade seines Schreibtisches und zog eine Tüte heraus, die einen Stofffetzen enthielt. Er hielt sie mir hin, ich blickte sie verständnislos an. Für diese Fetzen hatte er mich herbestellt? Nichts von dem was in meinem Rucksack gewesen war, war noch funktionstüchtig, das meiste nicht einmal mehr erkennbar. Böse sah ich Altenhof an, der mich fröhlich angrinste.
„ Wo Sie nun schon mal da sind, ein paar Fragen habe ich noch.“
Einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, einfach zu gehen, doch ich kam zu dem Schluss, dass mich Altenhof irgendwann sowieso erwischen würde. Ich machte es mir in dem unbequemen Stuhl vor Altenhofs Schreibtisch so bequem wie möglich und sah ihn herausfordernd an.
Diese zweite Fragerunde war noch unangenehmer als die erste. Altenhof blieb zwar höflich, ließ aber durchklingen, dass er mich verdächtigte. Nach beinahe zwei Stunden verließ ich das Präsidium. Es regnete inzwischen noch stärker und Schirm hatte ich auch keinen, nicht einmal eine Jacke. Ich beschloss noch Zuhause vorbeizufahren und wieder zu spät zum Training zu erscheinen, als es neben mir hupte. Der blaue Golf gehörte Klaus. Er ließ mich einsteigen und maß meinen Aufzug mit einem kritischen Blick.
„ Ganz so schlimm wie in der Zeitung siehst du nicht aus“, stellte er fest.
Diesen Satz hatte ich heute schon oft genug gehört.
„ Was machst du im Präsidium?“
Die Frage war unschuldig, doch ich sah Klaus an, dass er sehr genau bescheid wusste, dass ich verdächtigt wurde.
Ich erzählte ihm von Altenhof und seinen versteckten Beschuldigungen. Klaus nickte.
„ Du hast es dir vielleicht schon gedacht, ich habe mit Altenhof geredet.“
Ich nickte, gespannt was mich nun erwartete. Halb rechnete ich damit, dass er mich bitten würde nicht mehr zum Training zu erscheinen, doch das tat er nicht.
„ Ich bin zwar Polizist und Altenhof ist ein guter Bekannter von mir, aber ich habe vor, mich hier total raus zuhalten. Was auch immer da los war, solange deine Schuld nicht bewiesen ist bleibst du für mich ein guter Trainingspartner.“
Dankbar nickte ich ihm zu und bei seinem nächsten Satz stieg meine Dankbarkeit sogar noch weiter.
„ Falls du irgendwelche Probleme
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