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Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Titel: Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxima Moosmax
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dem Handy an. Er sei noch im Institut und ich solle doch schon zu ihm fahren, Vera würde mich unterhalten, bis er käme. Dankend nahm ich das Angebot an und setzte mich in die Bahn. Schon wieder spürte ich eine bleierne Müdigkeit, doch ich drängte sie zurück. Ich würde nicht noch einmal meine Station verpassen.
    Helmut lebte in einer ruhigen und teuren Gegend, die leider den Nachteil hatte, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur sehr eingeschränkt erreichbar zu sein. Ich musste in einen Bus umsteigen. Ich habe Bus fahren immer gehasst. Der Bus schien an jeder Ecke zu stoppen und bewegte sich mit träumerischer Langsamkeit.
    Dazu kamen die Menschen.
    Natürlich war der Bus so vollgestopft, dass ich keinen Sitzplatz ergattern konnte. Bei jedem der zahlreichen Stopps prallte ich unsanft gegen die Wand und der überdimensionierte Ranzen eines kleinen Jungen schlug mir unsanft in den Bauch. Die Nähe all der Menschen war mir so unangenehm, dass ich überlegte, ob ich nicht lieber den ganzen Weg zu Fuß gehen sollte, doch meine Müdigkeit hielt mich davon ab. Am Rande meiner Wahrnehmung sah ich in kurzen, ineinander verschwimmenden Visionen Momente aus dem Leben der Passagiere. Schließlich konnte ich es nicht mehr ertragen und schob mich beim nächsten Halt aus der Tür. Das Zufallen der Bustür hinter mir war eine Erlösung. Ich atmete die frische, regennasse Luft dankbar in tiefen Zügen ein. Nun, da ich nicht mehr ständig angerempelt wurde sah ich wieder die Realität, unverstellt von Visionen.
    Ich war schon in einer der besseren Siedlungen ausgestiegen und erkannte Glücklicherweise die Straße wieder. Es war derselbe Weg, den ich schon mit Helmut im Auto gefahren war. Ich schaffte es ohne Umwege anzukommen, was bei meinem Orientierungssinn und der inzwischen bleiernen Müdigkeit, die weder von der kühlen Nässe noch von der Bewegung verdrängt wurde, einem Wunder gleichkam.
    Bevor ich an die Tür klopfen konnte öffnete Vera. Sie trug eine Schürze und ein verlockender Duft nach frischem Essen kam aus dem Haus.
    „ Lex, wie nett Sie zu sehen.“
    Sie bot mir an im Wohnzimmer zu warten, oder ihr in die Küche zu folgen. Sie erwarte Herrn Winkler in einer halben Stunde und dann müsse das Essen fertig sein, sagte sie. Bereitwillig folgte ich ihr in die Küche. Ich hatte heute noch nichts gegessen und der Duft war wirklich verführerisch. Außerdem hatte ich Angst, einfach einzuschlafen, wenn ich mich jetzt in einem bequemen Sessel niederließ.
    Bei einem Glas Wasser erzählte sie mir von Ihrer Familie. Vera war nicht verheiratet, aber ihre Schwester hatte einen Mann und zwei Kinder, die sie regelmäßig besuchte. Heute sei einer dieser Tage. Sie werde nach dem Mittagessen gehen und erst am nächsten Tag wiederkommen. Sie hütete die Kinder ihrer Schwester einmal die Woche und übernachtete dann auch dort. Herr Winkler sei zwar ein furchtbarer Hausmann, aber er schaffe es, sich einmal in der Woche selbst zu versorgen. Sie strahlte über das ganze Gesicht, als sie mir berichtet, wie schlecht Herr Winkler ohne sie zurechtkommen würde.
    „ Ein Mann wie er, ein Akademiker mit so vielen Interessen braucht einfach jemanden, der ihm den Hausstand führt“, sagte sie resolut.
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Vera war von der alten Schule. Sie liebte ihre Arbeit und wahrscheinlich vor allem das Gefühl unersetzlich zu sein. Im weiteren Gespräch erfuhr ich, dass die Kinder ihrer Schwester inzwischen schon beinahe in meinem Alter waren, ich fragte sie weshalb sie dann noch Aufsicht brauchten.
    „ Nun, mein Junge, man sollte Kinder nicht alleine lassen, besonders in diesem schwierigen Alter.“
    Ein wenig gekränkt bohrte ich weiter.
    „ Welches schwierige Alter meinen Sie?“
    „ Na, die Pubertät! Katrin ist jetzt siebzehn und Rolf vierzehn.“
    Sprachlos starrte ich sie an. „da haben Sie sich bei mir um zehn Jahre verschätzt, Vera!“
    „ Ach was. Sie hätten die Aufsicht noch genauso nötig. Das mit dem Hund wäre nicht passiert, wenn jemand ordentlich auf Sie aufgepasst hätte.“
    Ihr Tonfall ließ mich vermuten, dass sie diese Aufgabe nur allzu gerne übernommen hätte. Ich verzichtete darauf, sie zu fragen, wann Kinder ihrer Meinung nach Erwachsen waren.
    Helmut erschien pünktlich nach einer halben Stunde und Vera trug sofort das Essen auf. Es schmeckte so köstlich, wie es geduftet hatte. Ich konnte zwar ein wenig kochen, doch seit ich nicht mehr zu Hause wohnte hatte ich meist

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