Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Flammen war ein solider Fleck, der die Flammen zugleich anzog, wie auch fernzuhalten schien. Der Dämon war gerade dabei seine Gestalt zusammenzusetzen, er erfüllt schon den halben Scheiterhaufen mit seiner mächtigen, flammenden Gestalt. Mehr als zwei Welten überlagerten sich, trieben ineinander, wie Wellen eines Sees. Aufgepeitscht von dem Gesang verschmolzen und trennten sich die Welten in einem feurigen Tanz, der das Etwas immer weiter in diese Realität schob.
Und da erkannte ich es. Ich versuchte näher heranzukommen, doch ich hatte keinerlei Kontrolle, war nur ein körperloser Zuschauer. In den Flammen stand ich selbst, eine kleine, verlorene Gestalt, die qualmend vor dem Dämon zurückwich. Doch ich sah, was bisher unsichtbar geblieben war.
Der Dämon erstand nicht nur aus dem Feuer. Seine Einzelteile schienen sich zwar aus den Flammen zu formen, doch sie kamen alle aus der Richtung meiner kleinen Gestalt. Es war als wäre ich ein Kondensationskeim für den Dämon. Als verschmelze ich die Realitäten zu einer, nicht von Wellerswerde.
Als mir das klar wurde drehte sich die Höhle über mir, alles verschwamm und ich steckte wieder in dem Körper, den die sengend heißen Flammen nicht verbrannten, der aber voller Angst und Schmerz war. Doch nun, da ich es gesehen hatte konzentrierte ich mich mit all meinen Sinnen auf das Untier vor mir und da spürte ich es.
Ein Band zwischen uns.
Es war dabei mir meine Energie abzusaugen und damit eine Realität zu erschaffen, die seinen Vorstellungen entsprach. Ich wusste, dass ich es besiegen musste, doch wie konnte ich das Absaugen und Missbrauchen meiner Energie stoppen? Ich fühlte nun körperlich wie meine Reserven aufgezehrt wurden, in einem schwarzen Loch verschwanden und mich hilflos zurückließen. In dem Maße indem das Monster zur Wirklichkeit wurde, wurde ich schwächer. Ich musste sofort etwas unternehmen, oder es würde zu spät sein!
Mit aller verbliebenen Kraft konzentrierte ich mich auf meine Gabe. Das Lodern der Flammen hatte sich in mich hinein fortgesetzt. Obwohl ich nicht verbrannte brannten meine Nerven und schickten Kaskaden glühenden Schmerzes durch meinen Körper. Ich konnte fühlen wie meine innere Energie zerrissen wurde. Der Gesang den von Wellerswerde noch immer ertönen ließ, schaffte es, meine Energie aufzuwühlen, sie noch stärker zu machen. Gleichzeitig entzog er mir jegliche Kontrolle. Ich beschloss die Vernunft gänzlich fallen zu lassen und riss alle Barrikaden nieder.
Wie eine Woge unbegreiflicher Macht rauschte meine Energie in die Freiheit. Ich sah, wie in flackernden Fernsehbildern, unendlich viele Welten durcheinander rauschen. Es war ein Gefühl des Zerreißens und ich konnte nur noch den schwachen Versuch machen, alles auf von Wellerswerde zu lenken. Den Dämon konnte ich nicht besiegen, er würde durch diesen, meinen letzten Angriff nur noch stärker werden. Bevor ich meine Energie gesammelt hatte drehte sich der Dämon zu mir. Es musste die Gefahr gespürt haben, die plötzlich von seinem Opfer ausging. Es stürzte sich auf mich, vertrieb alle Welten, bis es meinen Horizont zur Gänze ausfüllte. In einem Moment der vollkommenen Hilflosigkeit löschte es mein Denken in einer einzige Woge sengenden Schmerzes auf.
Donnerstag, 24. April
Langsam wich die gefühllose Schwärze zurück. Das schlimmste war es, nie das Ende zu kennen, dachte ich, während ich versuchte mein rasendes Herz zu beruhigen. Als ich nach der Nachttischlampe greifen wollte, wurde mir klar, dass ich auf dem Sofa eingeschlafen war. Plötzlich kam mir das Zimmer nicht mehr nur dunkel vor, es schien voller lauernder Schatten. Ein eisiger Windhauch schien über mich zu streichen. Mein Puls schnellte hoch, eine neuerliche Dosis Adrenalin brachte meine Hände zum Zittern. Ich versuchte ruhig zu bleiben, lauschte in die Dunkelheit.
Ich muss mindestens eine halbe Stunde so dagelegen haben. Angstvoll lauschend, nicht in der Lage mich zu erheben. Erst dann raffte ich mich auf. In Zeitlupengeschwindigkeit setzte ich mich, ließ die Füße zu Boden gleiten und schnellte schließlich vor, zum Lichtschalter. Als das Wohnzimmerlicht zu flackerndem Leben erwachte und schließlich alles in sein mildes, gelbliches Licht tauchte musste ich fast hysterisch auflachen. Da war nichts.
Die verschwundene Dunkelheit lauerte noch unheilvoll unter dem Sofa und hinter einer Kommode, doch das war alles. Ich hatte in meiner Kindheit Angst vor der Dunkelheit gehabt, doch
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