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Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Titel: Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxima Moosmax
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etwas wie heute, eine solche Panikattacke war mir bisher Fremd gewesen. Das musste aufhören. Wenn ich diese Alpträume weiter hatte würde ich früher oder später durchdrehen. Ich sah mich aus dem Fenster springen und dabei glücklich lächeln.
    Ich schob die Vision weit von mir. Ich würde eher früher als später durchdrehen. Es kostete mich unsägliche Überwindung ins Bad zu gehen und mich fürs Schlafengehen fertig zu machen. Dieser Alptraum hatte den anderen geähnelt, doch zusammen mit dem, was ich am Mittag beinahe angerichtet hätte wurde er noch wirklicher, malte die Zukunft in einem kranken, unwirklichen Licht.
    Ich war inzwischen von der prophetischen Qualität dieses Traumes überzeugt. Als ich zu Bett ging, wurde mir klar, dass ich nicht würde einschlafen können, es vielleicht auch gar nicht wollte, denn der nächste Alptraum würde sicher kommen. Ich starrte die Glühbirne in der alten Baustellenfassung an, die über mir sanft pendelte. Ich hatte es nicht fertig gebracht das Licht zu löschen und an Schlaf war nicht zu denken, obwohl ich noch immer müde war. Der Alptraum raubte dem Schlaf seine erfrischende Qualität, ließ ihn zu etwas drohendem werden, das mich jeden Moment übermannen konnte.
    Entschlossen schlüpfte ich wieder in meine Jeans und griff zum Telefon. Ich hatte bereits die hälfte von Helmuts Nummer gewählt als ich auf die Uhr sah. Drei Uhr nachts. Um diese Zeit konnte ich ihn nicht anrufen. Enttäuscht legte ich auf und tigerte durch die Wohnung. Es war als würde etwas verhindern, dass ich Ruhe fand. Ich hatte das dringende Bedürfnis an die frische Luft zu gehen, doch meine Angst überwog. In dieser Wohnung war noch nichts geschehen. Vielleicht war ich hier sicher, weshalb auch immer.
    Meine Unruhe steigerte sich in den folgenden Stunden. Visionen überschlugen sich, schafften es beinahe mich die wirkliche Realität verlieren zu lassen. Waren aber gleichzeitig zu unbestimmt und kurz um irgendwie gedeutet zu werden. Besonders schlimm wurde es gegen sechs. Ich war mit dem Kopf auf dem Tisch kurz eingeschlafen, als der Wecker eines Nachbarn zu tuten begann. Ich fuhr hoch und blickte mich sichernd im Zimmer um. Das Gefühl nahenden Unheils wurde immer stärker. Wieder sah ich beängstigende Bilder, war mir nicht sicher, ob es der nahende Wahnsinn oder tatsächlich meine Fantasie war. Jedenfalls ähnelten sie in ihrer Art keiner Vision, wie ich sie bisher kennen gelernt hatte. Ich griff wieder zum Telefonapparat und rief diesmal wirklich Helmut an. Ich ließ es läuten, bis die Leitung unterbrochen wurde. Er ging nicht ran. Sofort schlugen die Bilder um. Helmut als blutüberströmte Leiche, seine blicklosen Augen voller stummer Vorwürfe.
    Ich hielt es nun nicht mehr in der Wohnung aus. Der Trieb, nach draußen zu gehen war so unerklärlich stark, dass ich ihm schließlich nachgab. Ich zog mir die Jacke über und merkte beim Schuhe binden, wie müde ich war. Meine Finger schienen sich zu verknoten, immer wieder gerieten die Schuhe aus dem Fokus. Ich stolperte förmlich die Treppen herunter und stand dann vor dem Haus, unschlüssig, wohin ich gehen sollte. Eine Stimme riet mir in die Bahn zu steigen und Helmut aufzusuchen, notfalls seine Tür einzuschlagen. Doch dazu war ich zu stolz. Sicher war ihm nichts passiert, er wollte nur endlich seine Ruhe vor mir. Ich konnte doch nicht wegen jedem Alptraum zu Helmut laufen. Heute Nacht hatte ich geglaubt, dass alles wahr war, was er mir gezeigt hatte. Nun, während ich den farbenfrohen Sonnenaufgang betrachtete und ziellos durch die Straßen lief, wurde mir bewusst, was ich für einen Quatsch glaubte. Ein Dämon der mir die Kraft aussaugte, wie eine Vampir. Was ein Unsinn.
    Die Sonne schaffte es noch nicht, das Zwielicht zu vertreiben, als ich zu einem Straßenschild aufsah. Ankerweg. Aus einem unerfindlichen Grund kam mir der Name bekannt vor. Meine Gedanken waren wie mit zähem Sirup verklebt, langsam dachte ich darüber nach, während ich die schönen Häuser neben mir betrachtete. Meine Gedanken drohten sich zu verwirren. Ich war ein Mädchen auf einem Balkon, nein, nein. Das stimmte nicht. Ich war Lex. Ich war in den alten Kern der Stadt gelaufen, ziellos und verwirrt, wie ein Verrückter.
    Ich sah auf die Uhr. Es war nach acht. Beinahe zwei Stunden war ich herumgeirrt und die ganze Zeit hatte mich das Zwielicht verfolgt. Es sollte längst hell sein. Wieder verwirrten sich meine Gedanken. Ich wurde zu einer Katze auf der Mauer, nur

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