Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
gesenkt, dass sich eine leichte Eisschicht über allen klatsch nassen Möbeln gebildet hatte. Auch mir war nun kalt, so kalt wie nie zuvor.
Helmut hatte begriffen, dass ich unterkühlt war bevor ich es selbst bemerkt hatte. Er bugsierte mich ins Badezimmer unter die heiße Dusche, wo ich nun zitternd auf dem Boden saß und versuchte zu mir zu kommen. Helmut hatte den Raum verlassen, nachdem er sicher war, dass mir nichts passiert war. Vielleicht um das Chaos zu begutachten, dass ich im Schlaf angerichtet hatte. Das heiße Wasser schaffte es nur langsam meine gefrorenen Adern auftauen zu lassen. Ich war zudem völlig erschöpft. Ich weiß nicht, wie lange ich so dasaß, jedenfalls kam Helmut irgendwann zurück und stellte das Wasser ab. Ich zitterte noch immer am ganzen Körper, doch nun aus Schwäche.
Wortlos zog er mich aus der Dusche und trocknete mich soweit ab, dass ich nicht mehr tropfte. Er sah mir in die Augen.
„ Jetzt beruhige dich erstmal. Zieh dich an und dann komm runter. Ich räume solange auf.“
Beruhigend drückte er mir noch mal die Schulter bevor er das Bad verließ. Ich stand so vollkommen neben mir, dass ich einfach nicht glauben wollte, was ich getan hatte. Noch dazu fühlte ich mich furchtbar. Ich war wie ausgebrannt, todmüde und so schwach, dass immer wieder bunte Ringe vor meinen Augen tanzten. Bis ich mich in die Kleider quälte, die Helmut mir hingelegt hatte verging unendlich viel Zeit. Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich meinen Körper weit genug unter Kontrolle hatte. All die unangenehmen Körperlichkeiten begannen wieder auf mich einzuströmen, verstärkten meine Schwäche. Mein verletzter Arm tat wieder weh und ich fühlte mich fiebrig.
Ich ging nur zögern in das Gästezimmer aus Angst, was ich wohl erblicken könnte. Es übertraf meine schlimmsten Befürchtungen. Alles war nass, es sah aus wie nach einem Wasserrohrbruch. Die Eisschicht an die ich mich vage zu erinnern glaubte war nicht mehr da, Helmut hatte einige Heizlüfter besorgt, die nun ihr bestes taten um den Raum wieder aufzuwärmen, denn es war noch immer unnatürlich kalt darin. Helmut war dabei das Bett abzuziehen. Decke und Kissen hatte er in einen großen Waschkorb verfrachtet. Zu meinem Erschrecken kam auch Vera. Sie nahm den Wäschekorb und ging in den Keller, nicht ohne mich freundlich anzulächeln.
Was immer Helmut ihr erzählt hatte, die Wahrheit war es sicher nicht gewesen, aber wer würde die schon glauben. Menschen setzten schließlich nicht Räume unter Wasser während sie träumten. Ich konnte es selbst kaum glauben. Ich betrat das Zimmer, drehte mich einmal auf der Stelle und konnte es einfach nicht fassen. Schließlich wandte ich mich Helmut zu. „Das wollte ich nicht. Wie kann ich helfen?“
„ Es war meine Schuld. Ich hätte wissen müssen was passieren kann. Mach dir keinen Kopf. Ich lasse Renovieren, das war sowieso schon überfällig. Du solltest lieber versuchen noch mal zu schlafen.“
Entgeistert sah ich ihn an.
„ Schlafen?“
Helmut lächelte.
„ Keine Angst. Ich passe auf, dass nichts passiert. Vera gibt dir eine Tablette und morgen reden wir über alles. OK?“
Ich hätte Helmut gerne wenigstens beim Aufräumen geholfen, doch ich spürte selbst, dass ich keine große Hilfe sein würde und folgte Vera in ein kleineres Gästezimmer unter dem Dach. Sie gab mir eine Schlaftablette und die wirkte sofort. Ich schlief die Nacht durch und träumte gottlob nichts.
Um zehn ging die Zimmertür auf und Vera weckte mich. Helmut wolle mich zu unserem Termin abholen, sagte sie. Erst nickte ich nur, wusste aber nicht um was es ging, doch dann wurde mir klar, dass Helmut mir versprochen hatte, mich zur Polizei zu fahren. Altenhof wollte mich sprechen. Während ich mich anzog überlegte ich, wie ich Helmuts Hilfe wieder gut machen konnte. Das Gästezimmer hatte ich gründlich ruiniert. Eine professionelle Renovierung würde sicher kostspielig werden. Wohl oder übel würde ich die Handwerker bezahlen müssen.
Auf dem Weg ins Wohnzimmer warf ich noch einen scheuen Blick in das verwüstete Gästezimmer. Es war so schlimm wie ich es mir ausgemalt hatte. Helmut hatte die Elektroheizer an und das Fenster geöffnet um die Feuchtigkeit loszuwerden. Doch die Tapete hatte sich vollgesogen und hing teilweise in Fetzen von der Wand. Ich hatte ganze Arbeit geleistet.
„ Mach dir mal keine Sorgen. Wie gesagt, ich bin mindestens genauso schuldig, wie du.“
Ich war so von dem Anblick gefesselt, dass ich
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