Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
zusammenzuleben.“
Helmuts Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Ich versuchte mich zu erklären.
„ Ich habe nicht das Gefühl, dass die Macht mir schaden will, sie ist eher wie ein Freund. Immer wenn ich es am nötigsten habe hilft sie mir. Ich sollte vielleicht versuchen sie mehr zu beachten.“
„ Du nutzt deine Kräfte intuitiv, das kann unter Umständen von Vorteil sein, aber ich denke du solltest dich nicht darauf beschränken der Macht das Ruder zu überlassen. Du hast schließlich deinen eigenen Willen.“
Er hatte mich nicht verstanden. Ich wollte ihn unterbrechen, aber Helmut ließ mich mit einem Wink verstummen.
„ Deine Macht ist natürlich nicht dein Feind. Du solltest sie auf keinen Fall unterdrücken, sondern versuchen sie zurückzuhalten, wenn sie etwas Gefährliches verursacht. Es ist deine Fähigkeit und kein eigenständiges Lebewesen.“
Das war genau was ich gemeint hatte, obwohl es mir manchmal schien als hätte sie doch mehr Persönlichkeit als Helmut sich vorstellte. Ich musste es schaffen einen symbiotischen Zustand zu erreichen, der es mir erlauben würde, den Willen der Macht zu erkennen und geschehen zu lassen oder zu unterdrücken, wie ich es für richtig hielt. Aber bis ich einen solchen Zustand erreicht hatte würden sicher noch viele Jahre vergehen.
„ Wenn ich das nächste Mal ein Buch lese, werde ich die Energie zügeln. Sie hat mir das Wissen einfach viel zu schnell übermittelt. Ich habe immer noch Kopfschmerzen.“
„ Das ist nicht die einzige Gefahr. Die Bücher haben auch ihren eigenen Willen und viele sind böse. Sie halten dich gefangen und töten dich oder sie rauben dir den Verstand. Ich denke du solltest dich solchen Gefahren nicht aussetzen solange du nicht einmal deine eigenen Kräfte im Griff hast.“
Vielleicht hatte Helmut sogar recht. Andererseits hatte mir das Buch, so verschroben es auch sein mochte gezeigt, dass die Magie auch aus Worten bestand. Die Schrift der Magie hatte auch eine eigene Aussprache und die Worte dieser Sprache waren in der Lage die Energie meines Körpers zu bündeln und Dinge zu verursachen, die ich mir kaum vorzustellen wagte.
Ich sprach Helmut auf einige der Verweise an, von denen ich gelesen hatte. Widerwillig begann er mir zu erklären, wie die Zaubersprüche funktionierten. Worte in der Sprache der Magie auszusprechen ließ das Gefüge unserer Welt erzittern. Sie konnten die pure Energie des Geistes bündeln, wie es der Wille allein niemals können würde. Aber es war auch gefährlich, denn die Worte im Einzelnen zu verstehen war für Menschen so unmöglich, wie das Lesen der Schriftzeichen. Die Magie selbst übernahm eine leitende Rolle und führte den Magier. Gerade hier war es so wichtig wie sonst nie, die Kontrolle zu haben, denn sonst konnte das Ergebnis mehr als schockierend sein.
Meine Magie nutzte diese Gelegenheit mir eine Vision zu übermitteln. Wie eine Warnung tauchten die schattenhaften Umrisse von Menschen auf. Ich drängte sie an den Rand meiner Wahrnehmung, betrachtete sie aber aufmerksam. Der hochgewachsene Mann sprach Worte in der unheimlichen, fremden und doch bekannten Sprache, die ich aus Von Wellerswerdes Gesang kannte. Sein Mund formte Laute, die mich zusammen zucken ließen. Ich wusste nicht was er hatte erreichen wollen, aber irgendetwas ging schrecklich schief. Ich sah die Angst in seinen Augen und wie er versuchte den Fluss der Kraft aufzuhalten, den seine Worte erzeugt hatten. Es war als würde er verbluten. In einem prächtigen Blitz zuckte die Energie aus ihm heraus und saugte seine Lebenskraft vollständig auf. Als mumifizierte Leiche fiel er schließlich zu Boden und der mächtige Energieblitz explodierte. In einem gleißenden Licht verging die Vision. Obwohl ich sie an den Rand meiner Wahrnehmung gedrängt hatte, hatte ich mich ihr schließlich doch ganz zugewandt.
Helmut blickte mich fragend an als ich den Arm vor meine Augen legte um sie vor dem gleißenden Licht zu schützen.
„ Meine Kraft hat mir gerade so etwas wie eine Warnung geschickt.“ berichtete ich.
Ich erzählte ihm von der Vision.
„ Hattest du diese Art von Vision das erste Mal?“
Ich verneinte und erzählte ihm, dass mich die Ausflüge in andere Welten schon seit meiner Kindheit begleiteten. Ich ließ auch nicht aus, dass sie mich manchmal schier in den Wahnsinn getrieben hatten.
„ Warum erzählst du mir so was nicht? Das könnte wichtig sein.“
„ Es tut mir leid, aber ich habe diese Visionen schon mein
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