Feuereifer
Stunden durchs Lagerhaus gefolgt war.
Ich drängte mich an den drei Typen vorbei, marschierte zu Freddy und klopfte ihm auf die Schulter. »Freddy! Und Diego. Was für ein wunderbarer Zufall. Wir werden uns mal unterhalten, Freddy.«
Als er sich umdrehte, sah ich, dass Rose Recht hatte: Er war ein ganz schmucker Bursche mit seinen hohen Wangenknochen und dem vollen Mund, aber der leere Ausdruck in den Augen und die Drogen setzten der Attraktivität mächtig zu. Freddy blickte mich verständnislos an, aber Diego sagte: »Die Trainerin, Mann, das ist die Basketballtrainerin.«
Als das einsickerte, starrte Freddy mich entsetzt an. Dann versetzte er mir einen so heftigen Stoß, dass ich das Gleichgewicht verlor, und rannte zur Tür, wobei er eine Bierflasche umwarf.
Ich richtete mich auf und setzte ihm nach. Keiner versuchte, mich aufzuhalten, aber man ging mir auch nicht aus dem Weg, weshalb Freddy als Erster draußen war. Ich rannte, was das Zeug hielt, vergaß meine schmerzenden Schenkel, meine lädierten Hände, meine Schulter. Er raste über das leere Grundstück zu Diegos Pickup, als ich nahe genug rankam und mich auf ihn hechtete. Worauf er zu Boden ging und ich mit Karacho auf ihm landete.
Ich hörte Applaus und sah drei Männer aus der Bar, darunter den älteren Knaben von der Baustelle, die herausgekommen waren, lachten und klatschten.
»Hey, Schätzchen, geh zu Lovie Smith, du kannst für die Bears antreten!«
»Was hat dir der chavo getan? Hat er dich mit Baby und ohne Geld sitzen lassen? Der hat schon zwei Kinder, für die er nicht sorgen kann!«
»Von der Sorte ist die nicht, Geraldo, pass auf, was du sagst.«
Freddy schubste mich beiseite und rappelte sich auf. Ich packte seinen rechten Knöchel.
Als er zu treten anfing, rückte einer der Zuschauer vor und hielt seine Arme fest. »Nicht wegrennen, Freddy, die Lady hat sich so angestrengt, um dich zu kriegen. Ist unhöflich, wenn du jetzt wegläufst.«
Die anderen Gäste waren inzwischen herausgekommen und standen in einem Halbkreis um uns herum, mit Ausnahme von Diego, der unschlüssig auf halber Strecke zu dem Pickup verharrte.
Ich erhob mich und zog meine Fäustlinge an. »Freddy Pacheco, diese kleine Unterhaltung zwischen uns ist schon lange überfällig.«
»Sind Sie von der Polizei junge Frau?«, fragte der Mann, der Freddys Arme festhielt. »Nein. Ich bin die Trainerin der Mädchenbasketball-Mannschaft von der Bertha Palmer Highschool. Julia war eine gute Schülerin und eine hervorragende Spielerin, bis dieser chavo banda hier ihr Leben zerstört hat.«
Ein Raunen lief durch die Gruppe, und die Männer unterhielten sich murmelnd auf Spanisch. El coche .Ja, aber auch eine Ermittlerin, nur nicht von der Polizei, sondern privat. Celine, seine sobrina, war ganz verrückt nach el coche. Ich durchforstete mein erschöpftes Hirn nach meinen Spanischresten. Richtig, sobrina hieß Nichte. Celine, die Gangbraut, war die Nichte dieses Mannes. Und sie war ganz verrückt nach mir? Vielleicht verstand ich ihn nicht richtig, aber diese Vorstellung fand ich höchst erfreulich.
»Was wollen Sie wissen von diesem Mistkerl, Lady?« »Die Seifenschale, die dir Julia letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hat, Freddy.«
»Weiß nicht, was Sie meinen.« Er blickte zu Boden, und sein Gemurmel war kaum zu verstehen.
»Du sollst nicht lügen, Freddy. Ich habe diese Schale in ein Labor geschickt, zur Untersuchung. Du weißt doch, was DNA ist, oder? Die finden DNA auf einer Seifenschale, auch wenn sie im Feuer gelegen hat. Ist das nicht großartig?« Er stellte sich weiter bockig, aber nachdem die Männer und ich ihm mit Drohungen und ein paar Knuffen zusetzten, gab er schließlich zu, dass er die Schale Diego überlassen hatte, der sie dann seinerseits Sancia Valdez schenkte. »Was hat Julia sich gedacht, mir so 'n Mädchengeschenk zu machen?«
»Und Sancia hat sich geärgert, als ihr zu Ohren kam, dass Diego die Schale gar nicht für sie gekauft hat. Sachen aus zweiter Hand, hat sie gesagt und Julia die Schale zurückgegeben. Das stimmt doch so, oder, Diego?«
Diego wich entsetzt zurück, aber einer der Männer packte ihn am Arm und zerrte ihn mit einer barschen Anweisung auf Spanisch zu den anderen.
»Und dann, Freddy«, fuhr ich im fröhlichen Ton einer Lehrerin fort, »hast du es dir plötzlich anders überlegt. Bist bei den Dorrados aufgetaucht und hast dir die Schale zurückgeholt. Warum hast du das denn gemacht?«
Die Straße war durch das Licht aus
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