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Feuerflügel: Roman (German Edition)

Feuerflügel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerflügel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Platz, um sich zusammen an der Wand niederzulassen. Sein Vater kicherte.
    „‚Beweise, dass du es bist!‘“, sagte Schatten und ahmte seinen Sohn nach. „Das wird deiner Mutter gefallen.“ Greif lächelte nur, badete in der Wärme des väterlichen Körpers neben seinem. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten war sein Gemüt sorglos wie ein glasglatter Sommerteich ohne Wellen. Aber es hielt nur allzu kurz an.
    „Greif, wir müssen los“, sagte Schatten. „Der Tunnel, durch den du heruntergefallen bist, der ist jetzt direkt über uns. Wir können wieder zurückklettern.“
    „Du glaubst, wir können es schaffen?“ Er erinnerte sich, wie schwer es gewesen war, nur den steinernen Himmel zu erreichen. „Und da ist dieser Wind.“
    „Wir sind bei deiner Mutter im Baumhort vor der nächsten Abenddämmerung.“
    Greif nickte erfreut, dann hielt er inne. „Luna“, sagte er.
    „Deine Freundin. Ich weiß, was passiert ist.“
    Greif wandte verschämt den Blick ab. „Ich kann sie nicht zurücklassen.“
    „Sie kann nicht mit uns kommen, Greif.“
    „Warum nicht? Was ist, wenn sie mit uns durch den Tunnel hinauskommt?“
    „In dem Augenblick, in dem sie die Oberfläche erreicht, würde sie sich auflösen und wieder hinuntergesogen werden. Es wäre zu grausam. Sie muss zu dem BAUM ziehen.“
    „Aber ich kann sie nicht einfach ganz allein fliegen lassen.“
    „Das muss sie nicht. Ich habe eine Gruppe Pilger getroffen. Denen traue ich. Sie kann mit ihnen weiterziehen. Schau, da ist eine von ihnen ... Java.“
    Greif folgte den Blicken seines Vaters und zuckte überrascht zusammen. In der Nähe des Höhleneingangs kreiste das größte geflügelte Geschöpf, das er je gesehen hatte.
    „Das soll eine Fledermaus sein?“
    „Ja, ein Flughund. Riesig, nicht wahr?“
    „Riesig“, murmelte er.
    „Luna kann mit ihnen zum BAUM gelangen.“
    Greif sagte nichts. Er hatte das Gefühl, sie im Stich zu lassen.
    „Es wird ihr gut gehen“, sagte sein Vater. „Es gibt nichts weiter, was wir tun können.“
    „Frieda hat gesagt, ich könnte auch durch den BAUM hinausgelangen.“
    „Du hast sie getroffen?“, fragte Schatten überrascht. Greif nickte. Er war erfreut, dass er seinen Vater beeindrucken konnte. „Sie ist diejenige, die mir die Karte gegeben und alles erklärt hat. Sie hat sich an dich und Mami erinnert.“
    Schatten lächelte. „Ich wünschte, ich hätte sie getroffen.“
    „Sie hat mir gesagt, der BAUM wäre der einzige Ausweg.“
    „Ich traue Frieda“, meinte Schatten, „aber der Spalt ist jetzt direkt über uns, und ich weiß genau, wo er hinführt. Ich denke immer noch, es ist das Vernünftigste für uns. Aber wir sollten aufbrechen. Die Sterne bewegen sich schnell hier unten und ...“
    Er wollte noch etwas sagen, schien sich aber anders zu entscheiden. „Verabschiede dich von Luna.“
    Greif nickte bloß. Er würde sich mit seinem Vater nicht streiten. Natürlich wusste der es am besten. Er war ein Held, alles, was er tat, klappte. Warum machte er sich überhaupt noch Sorgen?
    „Ich will nur sichergehen, dass sie es zum BAUM schafft, das ist alles“, sagte er. „Frieda hat gesagt, es gibt Fledermäuse, die nie bis dorthin gelangen ...“ Er schaute um sich auf die tausende von Fledermäusen, die an der Decke hingen. Wie lange waren sie schon hier? Direkt neben ihm hing ein Glanzflügelweibchen, ihre weit geöffneten Augen glühten von dem geheimnisvollen Licht. Dann bemerkte er ihre Krallen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihnen. Sie waren völlig überzogen, als wäre der Stein von der Decke über ihre Klauen herabgesickert und hätte angefangen, beide Knöchel zu überziehen. Seine Blicke glitten weiter. Fast alle Krallen, die er sehen konnte, waren von Stein überzogen, und bei manchen Fledermäusen hatte das Gestein schon den Unterleib und die angelegten Flügel erreicht. Kein Wunder, dass sie so bewegungslos waren!
    „Papi ...“, sagte er mit wachsender Angst. „Schau sie dir an!“
    Sofort hob er seine eigenen Krallen hoch, erst links dann rechts, um sicher zu sein, dass nichts an ihnen festklebte. Er kontrollierte auch die seines Vaters und auch die schienen frei. Entsetzt erblickte er ein in der Nähe hängendes Männchen, dessen ganzer Körper überkrustet war. Er wirkte tot wie etwas Mumifiziertes, aber dann sah Greif seine glänzenden Augen, und er schnappte nach Luft, als sie blinzelten und weiterhin fest auf das Licht unten starrten.
    Mit einem spröden Knistern brach die versteinerte

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