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Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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her und hielt ihm den Kettenvorhang auf. Er ließ den Arm des Leibwächters los und trat selbstständig hindurch.
    Er gelangte in einen Raum, der ihn vor Ehrfurcht erschauern ließ. Alles war mit Gold verkleidet, vom Boden bis zur Decke. Große Goldplatten – drei Stockwerke hoch – bildeten die Wände. Und wie ihre kleineren Ebenbilder waren auch sie mit Schriftzeichen bedeckt, angeordnet in Abertausend Zeilen.
    Hank war zwischen zwei viereinhalb Meter hohen Figuren auf die Knie gefallen, die kahlköpfige Adler darstellten. Ihre Schwingen berührten sich in der Mitte und stießen an den Außenseiten an die Wände. »In Salomos Tempel gab es zwei große Cherubim, Engel mit Flügeln.«
    Selbst Painter war stehen geblieben und staunte. »Sie gleichen den Adlern des Großsiegels. Hat Jefferson vielleicht über eine Zeichnung dieser Skulpturen verfügt?«
    Hank schüttelte den Kopf, zu erschüttert, um etwas zu sagen.
    Rafe verspürte eine ganz ähnliche Regung – schließlich war auch er nur ein Mensch –, doch er kannte seine Pflicht. »Filmen Sie alles«, befahl er einem seiner Begleiter und wirbelte mit seinem Stock herum. »Das darf nicht verloren gehen.«
    »Aber wo ist das Nanogold versteckt?«, fragte Painter.
    »Das herauszufinden, überlasse ich Ihnen, Monsieur Crowe.«
    Das Nanogold würde auf jeden Fall in die Luft fliegen, deshalb sah Rafe keinen Anlass, danach zu suchen. Das hier war der wahre Schatz: das gesammelte Wissen der Alten. Er streifte mit der Hand über die Wand, ließ den Blick schweifen und versuchte, dies alles seinem eidetischen Gedächtnis einzuprägen, es auf seiner organischen Festplatte zu speichern. Schritt für Schritt durchmaß er den Raum, versunken in den Textfluten der Alten. Das hier war ihre Geschichte, ihre Wissenschaft, ihre Kunst, aufgezeichnet in Gold.
    Er musste es in seinen Besitz bringen.
    Dies würde seiner Familie endlich Aufnahme in den Reinen Stammbaum verschaffen.
    Jemand rief etwas, doch er drehte sich nicht um.
    Es war der Geologe von Sigma. »Direktor, hier ist eine Tür – und ein Toter.«
5:55
    Halb taub von dem Feuergefecht, bekam Major Ashley nicht mit, dass ein kleines gegnerisches Team ihre Verteidigungsstellung inmitten der Felsen umging. Er und seine beiden Männer bemühten sich nach Kräften, ihre Stellung zu halten – sie schalteten einzelne Angreifer aus, wenn sie aus der Deckung kamen, schlugen Stoßtrupps zurück und verhinderten so, dass sie überrannt wurden.
    Bernds Söldner kontrollierten das Tal und den Eingang zum Erdtunnel. Ryan kam nicht mal an die Munitionsvorräte heran.
    Lautes Gebell veranlasste ihn, sich umzusehen.
    Der Hund hatte ihm das Leben gerettet – und nicht nur ihm.
    Ryan blickte nach hinten links. Drei Männer kamen aus der Dunkelheit des Waldes hervor und rannten auf die Flanke ihrer Verteidigungsstellung zu.
    Der Hund sprang auf einen Stein und verbellte die Angreifer.
    Ryan riss den Gewehrlauf aus der Schießscharte hervor und wälzte sich herum. Da die Angreifer vom Hund abgelenkt waren, traf er den vordersten Mann zweimal ins Gesicht. Der Angreifer brach zusammen. Die anderen beiden Männer feuerten. Der Hund jaulte auf, das eine Vorderbein war zerschmettert. Er fiel vom Stein herunter und landete im Gras.
    Scheißkerle …
    Ryan richtete sich höher auf, schaltete auf Automatikmodus und drückte ab. Inzwischen hatten sich auch seine beiden Mitkämpfer in den Feuerwechsel eingeschaltet. Ein kurzes Sperrfeuer, und schon brachen die beiden Söldner vor der Felsenburg zusammen. Eingedrungen waren sie nicht, doch es war knapp gewesen. Und jetzt hatten sie ein Problem.
    »Ich habe keine Munition mehr«, sagte Boydson und nahm ein rauchendes Magazin aus dem Schacht.
    Marshall überprüfte seine eigene Waffe und schüttelte den Kopf. »Noch eine Salve, dann ist auch bei mir Schluss.«
    Ryan wusste, dass es bei ihm nicht besser aussah.
    Bernd brüllte etwas auf Deutsch. Seine Stimme triefte von Mordlust. Offenbar ahnte er, dass sein Gegner in die Enge getrieben war und dass es ihm an Optionen und Munition mangelte. Ryan wandte sich wieder nach vorn und spähte durch die Schießscharte.
    Der Gegner – noch immer fünfzehn Mann stark – setzte zum entscheidenden Angriff an. Bernd würde ihn anführen. Er stand furchtlos in fünfzig Metern Entfernung, im Vertrauen auf seine Schutzweste und seine überlegene Feuerkraft.
    Er hob den Arm und zeigte in Ryans Richtung.
    Ryan legte die Wange an den Gewehrkolben.
    Also dann

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