Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Mund. Ein Pfeil hatte seinen Hals durchbohrt. Der Hüne ging in die Knie, während lautes Geschrei und Gejohle ertönten. Der Lärm hallte von den Felswänden wider. Ryan bekam eine Gänsehaut.
    Ein lautes Krachen in seinem Rücken veranlasste ihn, sich herumzuwälzen. Er riss das Gewehr hoch und hätte Jordan beinahe in die Brust geschossen. Der junge Mann warf sich zu Boden. Ryan hatte geglaubt, er sei weiter hinten zwischen den Felsen versteckt – schließlich hatte er Anweisung, in Deckung zu bleiben.
    Jordan aber war außer Atem, seine Kleidung feucht und zerrissen. Offenbar hatte er sich über Ryans Anweisung hinweggesetzt.
    Jordan kroch neben den Major, während das Geschrei immer lauter und durchdringender wurde.
    »Im Wald bewegt sich was!«, rief Marshall. »Überall Leute. Wohin man schaut!«
    »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat«, sagte Jordan. »Wir wollten so lange unbemerkt bleiben, bis wir das Tal vollständig umzingelt hatten.«
    Er drückte sich hoch und spähte über die Felsen hinweg.
    Als der Major ebenfalls nach vorn sah, fiel ihm auf, dass Jordan seinem Blick auswich. Die Söldner, deren Anführer bäuchlings im Gras lag, rannten kopflos umher. Einige gingen in Deckung.
    Doch es war nirgendwo mehr sicher.
    Ein einzelner Schrei gellte durchs Tal, eine Salve von Pfeilen flog aus dem Wald hervor und breitete sich aus, prasselte auf die Positionen der Söldner nieder. Schmerzensschreie mischten sich in das Kriegsgebrüll, das von den Felswänden widerhallte.
    Aus Gewehren wurde auf die Schattengestalten gefeuert.
    Aus dem Wald wurde zurückgeschossen.
    Die Söldner brachen einer nach dem anderen zusammen. Ryan konnte die Angreifer nicht identifizieren. Sie hatten keine einheitlichen Uniformen an. Einige trugen Militärsachen, doch die meisten der Männer waren mit Jeans, Stiefeln und T-Shirt bekleidet – einige wenige auch mit Lendenschurzen und Mokassins.
    Eines aber hatten alle gemeinsam.
    Sie waren Indianer.
    Der Kampf war gewonnen, doch Ryan wollte kein Risiko eingehen. Er gab seinen Männern ein Zeichen. »Holt eure Sachen, bringt sie hierher.«
    Für den Fall, dass die Lage sich erneut zuspitzen sollte, wollte er genug Munition zur Verfügung haben.
    Jordan ließ sich auf den Boden sinken, atmete schwer und erklärte, was geschehen war. »Vor dem Flug hierher bat Painter Hank und mich, Stammesangehörige zu alarmieren, denen wir voll und ganz vertrauen. Er hat den Transport organisiert und Helikopter bereitgestellt. Sobald Painter den Zielort im Yellowstone Park kannte, ließ er uns hier absetzen, noch ehe Sie hier ankamen. Er hat dem Franzosen misstraut.«
    Da hat er verdammt noch mal richtiggelegen …
    »Unsere Leute haben sich im Tal versteckt. Einige Male wären sie um ein Haar entdeckt worden, aber wir verstehen es, uns unbemerkt im Wald zu bewegen. Als die ersten Schüsse fielen, habe ich ihnen Zahl und Position der gegnerischen Kräfte gemeldet und den Angriff koordiniert.«
    Ryan sah Jordan auf einmal mit neuen Augen. Wer war der Bursche? Aber sauer war er doch.
    »Weshalb hat Crowe mir nichts gesagt? Weshalb hat er nicht die Nationalgarde eingeschaltet?«
    Jordan schüttelte den Kopf. »Offenbar befürchtet er, die könnte infiltriert worden sein. Genaues weiß ich nicht. An der Ostküste gab es Probleme mit Verrätern in der Regierung. Painter wollte das Problem auf traditionelle Weise lösen.«
    Ryan seufzte. Vielleicht war es so auch am besten.
    Jordan schaute sich um. »Wo ist Kawtch?«, fragte er schließlich.
    Ryan hatte den Köter nicht mehr gesehen, seit er getroffen worden war. Er verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen. Der Hund hatte ihm das Leben gerettet.
    Jordan entdeckte den reglosen Hund im Gras.
    Er eilte hinüber. »Armer Kawtch.«
    Ehe Ryan eine bedauernde Bemerkung machen konnte, kam Boydson angelaufen, warf seinen Rucksack ab und streckte ihm das Funkgerät entgegen. »Für Sie. Washington möchte Sie sprechen.«
    Washington?
    Der Major hielt sich das Funkgerät ans Ohr. »Major Ryan.«
    »Sir, hier spricht Captain Kat Bryant.« Ihr gehetzter Tonfall versetzte ihm einen Stich. Irgendwas stimmte nicht. »Können Sie Painter Crowe erreichen?«
    Ryan blickte zum Erdloch. Da sie durch das massive Gestein hindurch keinen Funkkontakt hatten, würde er jemanden nach unten schicken müssen. »Ich kann ihn erreichen, aber es dürfte ein paar Minuten dauern.«
    »Die Zeit haben wir nicht mehr. Sie müssen Painter unverzüglich Nachricht geben. Richten

Weitere Kostenlose Bücher