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Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Schleusentore geöffnet. Andererseits kennt sich Ihre Generation besser mit Computern aus.«
    Sie quittierte das Lob mit einem scheuen Lächeln und einem Nicken, dann wandte sie sich an Gray und Seichan. »Ich glaube, wir wären auf jeden Fall fündig geworden, aber da die Mehrzahl der Dokumente im Archiv als digitale Kopie vorliegt, habe ich mir gedacht, dass wir das Material effektiver sichten können, wenn wir die Suchparameter ausweiten und verallgemeinern.«
    Gray verbarg seine Ungeduld. Ihm war es egal, wie sie darauf gekommen war. Ihn interessierte nur das Ergebnis. Er bemerkte ein belustigtes Funkeln in Monks Augen. Sein Partner hielt irgendetwas zurück.
    »Wir haben zunächst nach Dokumenten gesucht, die mit den Namen Fortescue und Franklin verknüpft sind«, sagte Sharyn, »doch das erbrachte kein Ergebnis.«
    »Man könnte meinen, sämtliche Hinweise wären gelöscht worden«, sagte Heisman. »Da hat offenbar jemand seine Spuren verwischt.«
    »Daraufhin habe ich die Suche ausgedehnt und verschiedene Schreibweisen für Fortescue ausprobiert. Wieder nichts. Dann habe ich die Initialen verwendet, A. F. für Archard Fortescue.«
    Sie blickte Heisman an, der voller Stolz lächelte. »Auf diese Weise sind wir fündig geworden.« Er nahm einen Stapel spröder, vergilbter Blätter in die Hand. »In einem Brief von Thomas Jefferson an seinen Privatsekretär Meriwether Lewis.«
    »Lewis? Wie in Lewis und Clark. Die beiden Forscher, die den Kontinent bis zur Pazifikküste durchquert haben.«
    Heisman nickte. »Genau die. Der Brief an Lewis datiert vom 8. Juni 1803, aus dem Jahr, bevor sie ihre große Expedition begonnen haben. Es geht um einen Vulkanausbruch.«
    Gray verstand nicht, wohin das führen sollte. »Was hat ein Vulkanausbruch mit der Sache zu tun?«
    »Zunächst einmal«, erklärte Heisman, »sollte man darauf hinweisen, dass ein solcher Briefwechsel nicht ungewöhnlich war, wohl auch der Grund, weshalb der Brief unbemerkt blieb und nicht gelöscht wurde. Im Laufe ihrer Bekanntschaft haben Lewis und Jefferson häufig wissenschaftliche Themen behandelt. Meriwether kam vom Militär, doch er war naturwissenschaftlich vorgebildet und hatte ein großes Interesse an der Natur.«
    Eine Charakterisierung, die auch auf die meisten Angehörigen von Sigma zutraf.
    Heisman fuhr fort: »Die beiden waren eng befreundet. Ihre Familien lebten nur sechzehn Kilometer voneinander entfernt. Jefferson vertraute niemandem mehr als Lewis.«
    Monk stieß Gray an. »Wenn Jefferson Geheimnisse hatte, ist anzunehmen, dass er ihn ins Vertrauen gezogen hat.«
    Heisman nickte. »In dem Brief wird mehrfach ein Name mit den Initialen A. F. erwähnt.«
    »Archard Fortescue …«, meinte Gray.
    »Jefferson wollte den Namen offenbar nicht ausschreiben, was im Einklang mit der Persönlichkeit dieses Gründervaters steht. Jefferson war sehr an Kryptografie interessiert und hat sogar eine eigene Geheimschrift entwickelt. Erst im vergangenen Jahr konnte sie endlich entziffert werden.«
    »Der Typ war paranoid«, sagte Monk.
    Heisman blickte ihn vorwurfsvoll an. »Wenn Franklins Äußerungen über den geheimnisvollen Gegner, der angeblich die noch junge Union gefährdete, zutreffend waren, hatte er vielleicht gute Gründe. Die gleiche Paranoia hat Jefferson möglicherweise veranlasst, während seiner Präsidentschaft die Armee zu säubern.«
    »Was reden Sie da?«, fragte Gray, der zunehmend gereizt wurde.
    »Kurz nachdem Jefferson nach einem harten Wahlkampf zum Präsidenten gewählt worden war, gab er Anweisung, das stehende Heer zu verkleinern. Meriwether Lewis sollte ihm bei der Auswahl der tüchtigen Offiziere helfen, die ihren Job behalten sollten. Lewis teilte Jefferson seine Erkenntnisse mittels codierter Zeichen mit. Manche Historiker vermuten, dass es bei dieser Säuberung weniger um die Tüchtigkeit der Offiziere ging, als vielmehr um deren Loyalität zu den Vereinigten Staaten.«
    Monk wechselte einen vielsagenden Blick mit Gray. »Wenn er Verräter in den Streitkräften loswerden wollte, tat er sicherlich gut daran, Geheimhaltung zu wahren.«
    Auch Sigma hatte große Mühe gehabt, die Maulwürfe der Gilde und deren Agenten aus ihren Reihen zu entfernen. Hatten die Gründerväter die gleiche Erfahrung gemacht? Gray vergegenwärtigte sich Lewis’ Tätigkeitsfelder. Er war Soldat, Wissenschaftler und wohl auch Spion gewesen. Mit dieser Qualifikation hätte er sofort bei Sigma anfangen können.
    Seichan trat an den Tisch und ließ

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