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Feuerfrau

Feuerfrau

Titel: Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica de Cesco
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und heftig umarmten. Sie sprachen kein Wort dabei, und auch ich stand still. Die Magie der soeben vollzogenen Handlung wich nur langsam von mir, wie eine abziehende Wolke, die Feuchtigkeit auf meiner Haut hinterließ.
    Als ich Amadeos und Manuels Hand nahm und wir gemeinsam die Treppe hinaufgingen, war das Feuer im Kamin fast gänzlich erloschen. Die abgenutzten Holzstufen knirschten leise. Im ersten Stockwerk war alles ruhig. Amadeo stieß eine Tür auf. Die Jalousien waren geschlossen, das Zimmer war fast völlig dunkel; nur ein Sonnenstrahl schwebte durch die Ritze, ließ eine große indische Kupferplatte auf dem Steinboden rötlich erglühen. Staubteilchen flimmerten in der Luft, wie Goldflitter. Ein alter Schrank war da, ein Spiegel in einem Holzrahmen. Ein Schreibtisch mit einer Lampe, und Stapel von Büchern überall. An den Wänden waren Fotos mit Reißnägeln; fast alle zeigten Pferde, aber es waren auch Aktfotos dabei, von Coralie und von anderen Frauen, einige schön, viel schöner als ich. Ein Lächeln glitt über meine Lippen. Wie oft hast du mit einer Frau geschlafen, Amadeo, mit geschlossenen Augen Träume wachgerufen, die mir galten?
    Betten gab es nicht in diesem Zimmer, nur zwei große Matratzen am Boden; Wolldecken lagen zusammengefaltet. Jede Spur von Coralies Anwesenheit war ausgelöscht, Amadeo hatte dafür gesorgt. Kein Kleid, kein Gegenstand war hier, der ihr gehörte, und die Matratzen waren frisch überzogen. Die herbe Sauberkeit der Laken erregte den Wunsch, sie mit der Wange zu berühren. Amadeo schloß die Tür, drehte den Schlüssel. Alles war still, wir hörten nur unsere Atemzüge, als wir uns langsam entkleideten. Wir taten es ruhig und sachlich, ohne uns voneinander abzuwenden, und warfen die Kleidungsstücke auf den Boden. Dann standen wir dicht beieinander; ich sah unsere Umrisse im Spiegel. Ich legte die Hand um Amadeos Hüfte, während ich Manuel küßte, doch nur leicht, nur kurz mit der Zunge berührte. Ich spürte, wie mein Herz das Blut durch meinen Körper stieß, mein atmendes Leben langsam und schwer in meinen Unterleib sickerte. Das Gewicht zog mich nach unten; stumm ließ ich mich auf die Matratze sinken, während beide Männer noch standen. Ich rollte mich herum, legte mich flach auf den Rücken und sah zu ihnen empor. Ich wölbte leicht das Becken vor, langsam und sanft, wie eine Flamme, vom Luftstrom angezogen; hob leicht die Knie, öffnete die Schenkel. Und dann spreizte ich mit zwei Fingern meine Scham, zeigte ihnen mein Begehren, offen und deutlich, wie sie mir das ihre zeigten. Als sich beide über mich beugten, schloß ich die Augen. Ich wollte nicht wissen, wessen Mund sich meines Mundes bemächtigte, wer als erster in mich hineinglitt, sich glutvoll pulsierend zwischen meinen Schenkeln bewegte. Ich wollte beide lieben, mit den Lippen, mit dem Schoß, mit dem ganzen Körper; in mir war nur Feuer, nur brennende Lava. Ich fing mit den Lippen ihren Schweiß auf, sog den Geruch ihrer Achselhöhlen ein, den vermischten Duft ihrer Haut. Ich folgte ihrem Vordringen in mir, nützte ihre Reflexe aus, drängte sie plötzlich fort, zog sie tiefer ein, bis mein ausgeglühter Leib sich in Lustkrämpfen härtete. Ich wurde zum schmerzenden Mittelpunkt ihrer Gier, trank die Lust des einen, preßte den anderen gleichzeitig in mich hinein, hielt ihn mit meinen Muskeln fest, die so stark und dehnbar waren, brachte auch ihn zum Höhepunkt. Dann brachen wir erschöpft ab, doch nur für eine Weile, betrachteten uns im Halbdunkel, etwas verwirrt, mit glänzenden Augen und feuchten Lippen. Ein Strom hatte uns fortgerissen, wir waren einem Sturm von Emotionen ausgeliefert. Erstaunen, entgeisterter Triumph darüber, daß es möglich sein konnte, daß unsere Liebe jetzt ein und dasselbe Gefühl war. Sie war in uns, diese Liebe, lebendig in Fleisch und Blut. Wir hatten unser Paradies betreten, unsere Körper sprachen für uns, sagten sich alles.
    Amadeo und Manuel hatten die Arme um mich gelegt, schmiegten ihre klammen Leiber an meine Hüften. Wir lächelten uns an, küßten uns, Hände wanderten um mein Rückgrat herum, streichelten meine Lenden, strichen an den Schenkeln empor. Mein Geschlecht, weit offen und naß wie eine Muschel, vibrierte. Zwei Finger tauchten ein, glitten leicht hin und her. Ich stöhnte leise. Die Finger bewegten sich wie im Traum, drangen tiefer. Ich zog die Bauchmuskeln zu, umschloß beide Finger enger; wir starrten uns an, verfolgten das Fortschreiten der

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