Feuergipfel
fürchten, und die Ladder S ist eine solide gebaute, gut bewässerte Ranch.«
Elyssa schluckte hart.
»Um sich vor euch zu verstecken?« fragte sie gepreßt.
»Hunter und ich sind ihnen seit bald drei Jahren auf den Fersen. Seit Texas«, erklärte Case.
»Ich verstehe.«
Sie warf Hunter einen schnellen Blick zu.
»Kein Wunder, daß du dich nicht nach dem Lohn erkundigt hast«, sagte Elyssa zu ihm. »Du hättest die Culpeppers auch gratis gejagt.«
»Wenn du der Meinung bist, daß ich meinen Lohn als Vorarbeiter nicht verdiene ...«
»Das habe ich nicht gesagt«, unterbrach sie ihn hastig.
»Was hast du dann damit sagen wollen?«
»Du bist der beste Vorarbeiter, den die Ladder S je gehabt hat«, erwiderte sie. »Aber du hast kein Interesse an der Ranch, abgesehen von der Tatsache, daß die Culpeppers sie sich schnappen wollen.«
Hunter öffnete den Mund, um etwas darauf zu erwidern, blickte Case an und verkniff sich seine Bemerkung.
»Es sieht so aus, als würde ich einen neuen Vorarbeiter brauchen, sobald die Culpeppers erledigt sind.«
»Ich schlage vor, wir lassen das Problem auf uns zukommen«, sagte Case. »Es hat keinen Sinn, eine Brücke ins Auge zu fassen, bevor man sie erreicht hat. Wir könnten alle schon tot sein, bevor wir jemals am Fluß anlangen.«
Elyssa schloß die Augen.
»Ja«, murmelte sie. »Wir könnten draufgehen. Alle!«
»Nun wollen wir mal nicht gleich trübsinnig werden«, sagte Hunter energisch. »Wenn wir erst herausgefunden haben, wer der Spion ist, werden wir die Sache schon in den Griff kriegen.«
»Vielleicht«, meinte Case. »Aber ich habe ein ungutes Gefühl.«
Hunter wandte seine Aufmerksamkeit sofort wieder Case zu.
»Was soll das heißen?« erkundigte er sich.
»Die Culpeppers werden allmählich ungeduldig«, sagte Case.
»Sie sind schon ungeduldig und faul zur Welt gekommen«, gab Hunter kalt zurück. »Aus dem Grund sind sie ja Banditen.«
Case nickte. »Das bedeutet, daß die Culpeppers möglicherweise nicht warten wollen, bis ihr das Vieh für sie zusammengetrieben und sämtliche Mustangs zugeritten habt.«
»Damit beschäftige ich mich bereits eine Weile«, erwiderte Hunter.
»Das dachte ich mir. Welche Vorbereitungen hast du getroffen?«
»Ich habe für genug Wasser und Vorräte gesorgt, um einer Belagerung standzuhalten«, erklärte Hunter. »Gimp ist dabei, Sandsäcke zu füllen, um verirrte Kugeln abzufangen.«
»Was, wenn sie die Ranch in Brand stecken, um euch auszuräuchern?« fragte Case.
Elyssa schnappte erschrocken nach Luft, und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. An diese Möglichkeit hatte sie überhaupt noch nicht gedacht.
»Das würden sie nicht tun«, sagte sie gepreßt.
»Oh doch, das würden sie«, erwiderte Case nüchtern. »Es wäre nicht das erste Mal, daß sie alles in Schutt und Asche legen.«
»Haben sie es vor?« wollte Hunter wissen.
»Bisher haben sie noch nichts davon verlauten lassen.«
»Ich habe einen Ort ausfindig gemacht, wohin wir uns flüchten können, falls es dazu kommt«, erklärte Hunter.
»Wo?« fragte Case.
»Eine Höhle in den Gebirgsausläufern, ungefähr eine halbe Meile vom Ranchhaus entfernt. In der Nähe fließt eine Quelle. Auch Vorräte habe ich schon dort hingeschafft.«
»Wer weiß sonst noch davon?« fragte Case.
»Nur du, ich, Elyssa.«
»Belaß es dabei«, schnarrte Case.
»Ich glaube nicht, daß wir die Höhle brauchen werden«, warf Elyssa ein.
»Warum nicht?« fragte Hunter.
»Gaylord sagte, er wäre es leid, ständig gejagt zu werden. Erinnerst du dich?«
Hunter nickte.
»Sie sind träge und faul«, fuhr Elyssa fort. »Sie wollen die Ranch unzerstört, damit sie gemütlich einziehen können. Ab hat heute morgen sogar versucht, mir die Ladder S abzukaufen.«
Überraschung zeigte sich deutlich in Hunters Miene.
»Er wollte sie dir abkaufen?« fragte er ungläubig.
»Ja«, erwiderte Elyssa. »>Alles hübsch legal und rechtmäßige sagte Ab. >Nichts, worüber sich die blaubäuchigen Yankees aufregen könnten.<«
»Verdammt will ich sein«, knurrte Hunter.
»Warum haben Sie das Angebot nicht angenommen?« fragte Case Elyssa.
»Die Lader S ist mehr wert als dreißig Yankee Dollar«, erwiderte sie scharf.
»Ja, Ma’am«, stimmte Case zu. »Das ist sie ganz sicher. Aber es ist wahrscheinlich alles an Bargeld, was der jämmerliche Schlappschwanz besitzt.«
»Der Punkt ist der«, sagte Elyssa, »daß die Culpeppers nach einem bequemen, legalen Weg suchen, um sich
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