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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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halten, geschweige denn schießen können.
    »Schön, Mickey Barber«, sagte Hunter gedehnt. »Der Grund, warum ich hier das Sagen habe und du nicht, ist ganz simpel. Du bist noch nicht dahintergekommen, daß es sich nicht lohnt, wegen eines kleinen Mädchens wie Miss Sutton, das mit jedem Mann flirtet, in Teufels Küche zu geraten.«
    Elyssa wirbelte so schnell zu Hunter herum, daß sie beinahe gestolpert wäre.
    »Es gibt Mädchen«, fuhr Hunter in sachlichem Tonfall fort, »die fühlen sich einfach nicht lebendig, wenn sie nicht von irgendeinem dummen Jungen angeschmachtet werden.«
    »Ich habe weiß Gott Besseres zu tun, als mit jedem Mann zu flirten«, stieß Elyssa zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Und ich bin auch kein kleines Mädchen. Ich bin die Eigentümerin - und der Boß - der Ladder S.«
    Hunters metallischgrauer Blick wanderte herausfordernd über ihren Körper. Obwohl er kein Wort sagte, wußte sie, daß er sich genau daran erinnerte, wie sich ihre Brüste an seinem Arm angefühlt hatten, wie ihr Herz unter seiner Handfläche gehämmert und wie sich ihre Hüfte gegen sein hartes, erregtes Glied gepreßt hatte.
    Eine Mischung aus Wut, Verlegenheit und Leidenschaft färbte Elyssas Wangen glühendrot und schnürte ihr die Kehle zu, machte es ihr Unmöglich zu sprechen.
    Wortlos wandte sich Hunter von ihr ab, als existiere sie gar nicht für ihn.
    »Jetzt«, sagte er schleppend zu Mickey, »siehst du nicht mehr wie ein dummer Junge aus. Du siehst wie ein strammer junger Bursche aus, der ein schönes Stück Arbeit leistet und jeden Penny seines Lohns wert ist.«
    Elyssa wartete darauf, daß Mickey Hunter mit unflätigen Beschimpfungen überhäufte. Zu ihrer Überraschung nickte er jedoch nur leicht verdrießlich.
    »Hab’ ich mir doch gedacht«, sagte Hunter voller Befriedigung. »Hübsches Lasso, das du da hast. Macht es dir was aus, wenn ich’s mir mal ansehe?«
    Bevor Mickey reagieren konnte, lag das Lasso in Hunters linker Hand.
    »Kein Hanf, sondern geflochtenes Leder. Nicht übel«, sagte er bewundernd. »Ein echtes la reata. Es braucht schon einen guten caballero, um mit so einer Wurfschlinge umgehen zu können.« »Das Lasso gehörte einem Mex, der auf Jobsuche hierher auf die Ranch kam.«
    »Ich wette, der Mann ist ein erstklassiger Arbeiter.«
    Mickey zuckte die Achseln; dann verzog sich sein Gesicht gequält bei dem Schmerz in seiner rechten Schulter.
    »Ich hab’ ihm gesagt, er soll wieder verschwinden«, erwiderte er. »Wir brauchen keine Chilifresser auf der Ladder S.«
    »Was?« fragte Elyssa bestürzt. »Wann war das?«
    Der blasse Blick des jungen Mannes glitt von Elyssas Lippen zu dem Schal, der um ihre Brüste geschlungen war. Der Ausdruck seiner Augen war der eines Menschen, der seine Besitztümer zählt. Aber unter der losen Seide war nur sehr wenig von Elyssas Formen zu erkennen.
    Mickeys Miene sagte ihr, daß es ihm umgekehrt lieber gewesen wäre.
    »Gestern«, erklärte er.
    »Warum hast du mich nicht geholt, damit ich selbst mit dem Mann sprechen konnte?« verlangte sie zu wissen.
    »Kein Grund, Ihr hübsches Köpfchen mit solchen Dingen zu belasten, Miss Elyssa. Besonders nicht, wenn’s um einen Chilifresser geht.«
    »Mr. Barber, Sie verfügen über die Finesse und den Intellekt eines Holzklotzes«, fuhr sie ihn an. »Meine Anweisungen waren klar und unmißverständlich: Wenn ein Mann reiten, schießen und mit einem Lasso umgehen kann, möchte ich ihn einstellen.«
    »Aber er war ein ...«
    »Mexikaner«, beendete sie den Satz für Mickey. »Einige meiner besten Rancharbeiter sind Mexikaner. Beziehungsweise waren, bis all der Ärger anfing.«
    »Feiglinge, alle miteinander«, sagte Mickey verächtlich.
    »Stell dich nicht dümmer, als Gott dich gemacht hat«, erwiderte sie ungeduldig. »Sie hatten schließlich Ehefrauen und Kinder, die sie schützen mußten. Ich wollte sie nicht auf dem Gewissen haben; deshalb habe ich den Männern geraten, sich Arbeit auf einer Ranch zu suchen, die sicherer ist.«
    Sie bedachte Mickey mit einem angewiderten Blick und wandte ihre Aufmerksamkeit dann Hunter zu.
    »Hunter, Sie werden genügend Männer anheuern, und zwar ausschließlich aufgrund ihrer Geschicklichkeit mit Lasso, Pferd und Waffe. Ist das klar?«
    Hunters Mundwinkel verzogen sich ein ganz klein wenig. Abermals hätte es der Beginn eines Lächelns sein können.
    Oder auch Nachsicht mit Elyssa.
    »Yes, Ma’am«, sagte er in schleppendem Tonfall. »Da wäre nur noch eine

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