Feuergipfel
deutlich durchblicken lassen, daß ich in seinen Augen sogar noch unattraktiver bin, als ich es damals in den Augen der englischen Lords war. Und die hatten kaum etwas anderes im Sinn, als sich eine Mätresse zuzulegen.
Alles, worauf Hunter aus ist, ist eine Ohrfeige auf seine unrasierte 'Wange.
Mit hocherhobenem Kopf, während sie den Seidenschal mit einer Hand festhielt und mit der anderen ihre dünnen Röcke raffte, rauschte Elyssa an Hunter vorbei.
Ein unüberhörbares, ratschendes Geräusch ertönte in der Stille, als ihr Rock prompt an einem Nagel hängenblieb.
3
Elyssa wurde mit einem solchen Ruck zum Stehenbleiben gezwungen, daß sie instinktiv die Hände hochwarf, um nicht zu fallen. Der seidene Schal glitt von ihren Schultern, als sie auf den Füßen schwankte und hilflos mit den Armen in der Luft ruderte in dem vergeblichen Versuch, ihr Gleichgewicht zu halten.
Eine in schwarzes Leder gehüllte Hand schloß sich blitzschnell um den farbenprächtigen Schal und rettete ihn vor der Berührung mit dem schmutzigen Stallfußboden. Gleichzeitig schlang sich Hunters rechter Arm fest um Elyssas Körper knapp oberhalb ihrer Taille.
Sie gab einen überraschten Laut von sich, als sie ohne jede Vorwarnung hochgehoben wurde und mit den Füßen in der Luft zappelte.
»Halten Sie still, bevor Sie sich die Röcke vom Leib reißen«, knurrte Hunter. »Oder war es das, was Sie im Sinn hatten?«
Wieder kam ein ersticktes Ächzen aus Elyssas Kehle.
Das Gefühl von Hunters nackter rechter Hand direkt unter ihrer linken Brust machte sie regelrecht schwindelig. Die Wärme seiner Haut drang durch die dünnen Stoffschichten des Seidenkleides und ihres Mieders. Ihr Herz hämmerte wie verrückt. Sie rang mühsam nach Atem, unfähig, genug Luft in ihre Lungen zu pumpen.
»Einen Moment, das haben wir gleich«, murmelte er und trat einen Schritt zurück.
Sein Griff um ihren Körper verlagerte sich abrupt.
Elyssa vergaß ihren Versuch, Luft zu holen, und klammerte sich an Hunter fest. Das Gewicht ihrer vollen Brüste ruhte jetzt auf seinem muskulösen Unterarm, als er sich mit Elyssa im Arm vorbeugte und den Stoff ihres Kleides geschickt von dem Nagel löste.
Die Hitze seines Körpers schien wie mit Flammenzungen über Elyssas weiches Fleisch zu lecken.
»Sie können mich jetzt loslassen«, sagte eine tiefe, heisere Stimme direkt neben ihrem Ohr. »Sie sind jetzt frei.«
Aber sie war es nicht. Hunters lange, schlanke Finger, die sich noch immer um ihre Rippen schmiegten und gegen die weiche Wölbung ihrer Brust drückten, hielten sie fest und zwangen sie, reglos in seinem Griff zu verharren. Ihr Herz pochte derart heftig, daß sie Angst hatte, er könnte es hören.
Dann begriff sie, daß er ihr wildes Herzklopfen gar nicht zu hören brauchte. Er konnte es ganz sicherlich gegen die Handfläche spüren, die die Rundung ihrer Brust umfangen hielt.
Elyssa drehte den Kopf zur Seite und blickte Hunter über ihre Schulter hinweg an, während sie versuchte, seine Augen zu sehen. Es war schwierig. Seine Lider waren halb gesenkt und verhüllten den Ausdruck.
Dennoch spürte sie deutlich, daß er auf ihre Brüste starrte und ihr Gewicht an seinem Arm fühlte.
Ein seltsames, prickelndes Gefühl überlief Elyssa, so als wäre sie nackt in einen von der Sonne erwärmten Teich gewatet. Plötzlich verhärteten sich ihre Brustwarzen und drängten sich als spitze kleine Zwillingsknospen gegen die Seide ihres Kleides.
Der Anblick ließ Hunter hörbar nach Luft schnappen.
Sie versuchte, sich noch etwas weiter zu ihm umzudrehen, während sie sich mühsam in dem schraubstockartigen Griff wand, mit dem er sie umschlungen hielt, entschlossen, seine Augen zu sehen. Als es ihr schließlich gelang und sie seinem sinnlich glitzernden Blick begegnete, überwältigte sie abrupt ein eigenartiges Gefühl der Schwäche, und sie sank kraftlos gegen ihn.
Diesmal war es Elyssa, die keuchend nach Atem rang. Das durch und durch männliche Fleisch, das gegen ihre Hüfte drückte, war hart und zeugte von einer Erregung, die selbst für eine Jungfrau unmißverständlich war.
»Hunter?« flüsterte sie mit bebender Stimme.
»Stellen Sie sich auf die Füße, oder ich lasse Sie fallen.«
Die unüberhörbare Strenge in Hunters Stimme wirkte auf Elyssa, als hätte jemand einen Eimer eiskaltes Wasser über ihr ausgegossen.
»Ich ... ich wollte ja nicht ...« stammelte sie hilflos. »Es war doch nicht nötig, daß Sie ...«
»Stellen Sie sich hin!«
Hastig
Weitere Kostenlose Bücher