Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell

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weiteren Knopf aus seinem Loch befreite. Zumindest wird er nichts davon merken, wenn ich einen oder zwei Knöpfe aufmache. Es ist einfach zu heiß für damenhafte Züchtigkeit.
    Aus den Augenwinkeln hatte Hunter verstohlen beobachtet, wie Elyssas Halsausschnitt Knopf um Knopf größer wurde. Er sah ihre Finger über dem vierten zögern und hatte Mühe, ein Stöhnen zu unterdrücken, als der Knopf schließlich langsam aus dem Loch glitt. Ihre Fingerspitzen begannen über die Stelle zu reiben, wo steifer Stoff und gerüschte Spitze Abdrücke auf ihrer elfenbeinweißen Haut hinterlassen hatten.
    Hunter wollte nicht daran denken, wie erregend es wäre, seine Zunge über jene Abdrücke gleiten zu lassen - wie Cupid, wenn sie eines ihrer Jungen wusch.
    Verdammt, verkneif es dir, befahl er sich wütend. Sich solche Phantasien zu erlauben ist nicht nur dumm, sondern auch ausgesprochen gefährlich.
    Genauso dumm und gefährlich, wie sie zu küssen, als sich der Staub der Banditen noch kaum gesetzt hatte.
    Nicht, daß ich Elyssa tatsächlich geküßt hätte, erinnerte er sich. Ich bin nur so knapp davor gewesen, daß ich die Überraschung und dann die Hingabe in ihren Augen lesen konnte.
    Hunter wußte, er sollte Mickey eigentlich dankbar sein, daß er gerade rechtzeitig aus der Schlafbaracke gekommen war, um den Kuß zu verhindern.
    Aber er war es nicht.
    Hunter hätte den Jungen mit Freuden mit einem stumpfen Messer häuten und dann seine Haut zum Trocknen an die Stalltür nageln mögen.
    Elyssa warf Hunter einen argwöhnischen Blick von der Seite zu. Sie wußte, Hunter war gar nicht damit einverstanden, daß sie mit ihm ausritt. Oder mit sonst irgend jemandem. Das Wort »töricht« war mehrmals gefallen, als sie Leopard gesattelt hatte.
    Das einzige, was Hunters Zustimmung gefunden hatte, war Elyssas Idee gewesen, ihre Jagdwaffen aus dem Haus mitzubringen. Die eleganten Gold- und Silbereinlegearbeiten auf dem Kolben des Karabiners und der Schrotflinte hatten ihm zwar ein mißbilligendes Stirnrunzeln entlockt, aber der gepflegte Zustand der Waffen - und ihre Ausgewogenheit - hatten Hunter wieder besänftigt.
    »Hatten Sie schon jemals Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung?« fragte er mitten in Elyssas Gedanken hinein.
    Die mürrisch vorgebrachte Frage erschreckte Elyssa.
    »Für das Vieh oder für das Haus?« fragte sie.
    »Für beides.«
    »Das Vieh mit Wasser zu versorgen ist kein Problem. Am Fuß der Berge gibt es überall genügend Quellen. Sie fließen selbst in den trockensten Jahren.«
    »Was ist mit dem House Creek?«
    »Soweit ich weiß, ist der Bach noch niemals ausgetrocknet, aber ...« Elyssas Stimme erstarb.
    Sie wollte wirklich nicht die Serie von Mißgeschicken und Unglücksfällen auflisten, die die Ladder S heimgesucht hatten, seit sie aus England zurückgekehrt war. Sie würde wie eine Jammerliese klingen, eine Tatsache, auf die Hunter sie zweifellos ohne zu zögern hinweisen würde.
    »Aber?« hakte er ungeduldig nach.
    »Es hat andere Probleme gegeben«, gestand sie.
    »In letzter Zeit?«
    Elyssa nickte.
    »Spucken Sie’s aus«, forderte Hunter sie auf. »Was ist passiert?«
    »Oh, nur Kleinigkeiten. Und dann ist eine der Longhorn-Kühe in das Reservoir geraten und ertrunken.«
    Hunters Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Wann?« verlangte er zu wissen.
    »Es war noch vor der Schneeschmelze. Bis wir alles wieder gesäubert hatten und das Reservoir wieder benutzen konnten, waren wir ziemlich spät mit dem Frühjahrsauftrieb dran.«
    »Hat es seitdem sonst noch irgendwelche Probleme gegeben?«
    »Mit dem Reservoir? Nein. Das Wasser ist sauber.«
    Ein paar Minuten lang herrschte Schweigen zwischen ihnen.
    Es störte Elyssa nicht. Sie hatte schnell gelernt, daß Hunter ein Mann langen Schweigens und weniger, knapper Worte war.
    Außerdem empfand Elyssa das sanfte Säuseln des Windes im hohen Gras, das rhythmische Trommeln der Pferdehufe und das süße Zwitschern der Amseln im weiter entfernten Sumpf als weitaus angenehmer, als wenn sie höfliche, nichtssagende Konversation betrieben hätten.
    Vixen trottete in das Blickfeld der Reiter und schaute erwartungsvoll zu ihnen auf.
    »Vieh?« fragte Hunter.
    »Nein. Wenn Rinder da wären, würde sie sie auf uns zutreiben.«
    Elyssa stieß einen kurzen, schrillen Pfiff aus, worauf Vixen herumwirbelte und auf eine neue Schlucht weiter voraus zuraste.
    »Phantastischer Hund«, sagte Hunter bewundernd.
    »Mutter und Mac haben sic alle abgerichtet. Mac schwor