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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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immer, daß jeder einzelne der Hunde soviel wert wäre wie fünf Männer, wenn es darum ging, Vieh im Sumpf und in den Schluchten und Weidendickichten aufzuspüren und zurückzutreiben.«
    Als Elyssa an ihre Mutter und Mac dachte, verdrängte Traurigkeit die Freude an dem Ausritt.
    Hunter sah ihre bedrückte Miene und wünschte, er hätte sich nicht nach den Hunden erkundigt. Und gleich darauf wurde er wütend auf sich selbst, daß ihn ihre Gefühle überhaupt kümmerten.
    Es ist nun doch nicht so, als sei sie eine Achtjährige mit Rattenschwänzen, erinnerte er sich ungeduldig. Außerdem bin ich hier, um mich mit Culpeppers zu befassen und nicht mit traurig aussehenden Waisen.
    Ich sollte endlich anfangen, mich wie der Vorarbeiter der Ladder S zu benehmen, und aufhören, ständig über ihre Eigentümerin nachzudenken.
    »Wie viele Stück Vieh haben Sie beim Frühjahrsauftrieb gefunden?« fragte er abrupt.
    »Weniger als hundert. Die Männer wurden immer wieder aus dem Hinterhalt überfallen. Innerhalb von einer Woche war die Belegschaft der Ladder S auf Mac, Mickey, Lefty und Gimp zusammengeschrumpft. Und dann wurde Mac ermordet.« »Hat irgend jemand versucht, die Wasserleitung zu beschädigen, die zum Ranchhaus führt?«
    Elyssa sah erschrocken aus. Sie begann, ihre Unterlippe mit ihren Zähnen zu bearbeiten.
    »Sie ist mehrmals zusammengebrochen, bevor Mac starb«, sagte sie langsam.
    »Irgendwelche Anzeichen von Spuren?«
    »Er hat keine Spuren erwähnt, sondern nur den Schaden wieder repariert.«
    »War Mac ein guter Fährtenleser?«
    »Der beste. Aus dem Grund ist er damals mit Dad in den Westen gekommen. Er war Kundschafter und Jäger. Dann verlor er einen Arm bei einem Kampf mit Indianern und begann statt dessen, Viehzucht zu betreiben.«
    Hunter warf Elyssa einen Blick von der Seite zu.
    »Mac«, sagte er. »Und wie hieß er mit vollem Namen?«
    »Macauley Johnstone.«
    »Macauley.« Hunter lächelte leicht. »Mein Dad hat mal einen Mann aus den Bergen erwähnt, der so hieß. Hatte ein paar Pässe zwischen hier und Oregon erschlossen.«
    »Das war Mac. Seltsamerweise war er ein guter Rancher, um einiges besser als mein Vater. Mac kannte sich mit Tieren aus. Er mochte sie lieber als Menschen. Ganz sicherlich lieber als Frauen.«
    »Verständlich.«
    Elyssa warf Hunter einen giftigen Blick zu.
    Er ignorierte ihn.
    »Mac war derjenige, der glaubte, daß Vieh überall dort überwintern könnte, wo Büffel und Elche den Winter verbringen«, sagte Elyssa.
    Hunters schwarze Augenbrauen hoben sich, bis sie unter der dunklen Krempe seines Hutes verschwanden.
    »Unten in Texas ist auch mal davon die Rede gewesen«, erwiderte er. »Männer wollten Vieh nach Norden treiben, nicht nur zum Schlachten, sondern um die Tiere in Montana oder Wyoming frei herumlaufen zu lassen. Sogar in Dakota.«
    »Was ist daraus geworden?«
    »Keine Ahnung. Sie stellten gerade Herden für Kansas zusammen, als ich nach dem Krieg weggegangen bin.«
    Hunter richtete sich im Sattel auf und sah sich mit wachsamem, prüfendem Blick nach allen Seiten um. Die einzige Bewegung, die er ausmachen konnte, war das gelegentliche Aufblitzen von Schwarz und Weiß, während sich die Hunde einen Weg durch das hohe Gras bahnten und dann in dem Kiefernwäldchen verschwanden.
    »Sollten die Longhorns einen Winter in Montana überlebt haben«, fuhr Hunter fort, »würden sie sicherlich keine Probleme haben, im Sommer dort fett zu werden. Ist angeblich gutes Weideland!«
    »Unsere Longhorns sind mit dem Winter sehr gut fertiggeworden.«
    »Sie haben hier ja auch nicht so strenge Winter wie in Montana.«
    »Nicht unten im Tal, wo das Haus steht. Aber oben in einigen von den höhergelegenen Canyons wird es ziemlich kalt, und der Schnee liegt hoch.«
    »Lassen Sie Kühe im Hochland überwintern?« fragte er überrascht.
    »Nicht absichtlich.«
    Wieder zog Elyssa diskret am Halsausschnitt ihres schweren Reitkostüms in dem Versuch, etwas Luft unter dem beengenden Stoff zu bekommen.
    Hunter schaute einmal hin und wandte dann mit einem geflüsterten Fluch hastig den Blick ab. Ihre Haut war so weiß und makellos wie eine orientalische Perle.
    »Aber ein paar von den wildesten Longhorns bleiben das ganze Jahr über dort oben«, sagte Elyssa. »Einer von ihnen ist ein bösartiger alter Bulle, dessen Hörnerbreite von Spitze zu Spitze fast zwei Meter beträgt.«
    »Das ganze Jahr über, wie?« fragte Hunter mit einem nachdenklichen Ausdruck.
    Elyssa nickte.
    »Verdammt

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