Feuerherz
meinem Kopf? Wieso muss ich immer noch über ihre bissigen Randbemerkungen zu dem Liebesgedicht lachen?
In der Pause habe ich sie auf dem Schulhof gesehen. Sie stand dort mit ihre Clique und ich hörte, wie sie der großen Freundin, mit den dunklen, kurzen Haaren zurief: »Eres la razón por la cual me levanto sonríendo cada mañana!« Du bist der Grund, warum ich jeden Tag lächelnd erwache. Eins weiß ich, sie wird der Grund sein, warum ich morgen lächelnd erwache.
I.
»Ilian, wenn ich das doch nur geahnt hätte«, flüsterte ich meinem Freund ins Ohr. Er lächelte und küsste sanft meine Nasenspitze. Ich las weiter und musste immer wieder über Szenen aus dem Familienleben der Balaurs lächeln, als wieder ein Eintrag kam, in dem es um mich ging.
Liebes Tagebuch,
ich stand heute in der Kantine hinter ihr. Ich glaube, sie hat mich nicht mal registriert, da sie mit ihrem Kumpel Leon herumflachste. Ich muss jetzt noch über einen ihrer Sprüche lachen. »Du drehst bei Tetris auch das Viereck, oder?« Ich konnte mich kaum noch zurückhalten!
Arva und ich reden wieder. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es zwischen uns nie wieder so wird, wie es mal war. Sie will mit mir nicht über das Ei reden, was in unserem Feuer gedeiht.
Ich sitze jeden Tag bei ihm/ihr. Mama meint, ich soll das lassen, aber ich kann nicht anders. Es ist falsch, dieses Besitz-Gefühl. Ich bin ein Drachenmännchen. Ich sollte nicht so fühlen.
I.
Hätte ich damals gewusst, dass er hinter mir gestanden hat, ich hätte sicherlich kein Wort herausgebracht.
Liebes Tagebuch,
es tut so weh.
Sie liebt diese große Dunkelhaarige. Sie sind ein Paar.
Wieso macht mich das so fertig?
Ich weiß, dass ich sie niemals haben könnte. Meine Aufgabe ist es Arvas Wächter zu sein … auch wenn Dean … nein, ich kann das meiner Familie nicht auch noch antun.
Und selbst wenn, … es würde sie nicht interessieren.
Mir ist kalt.
I.
Ich musste lachen, auch wenn es für ihn damals gar nicht lustig gewesen zu sein schien.
Liebes Tagebuch,
ich habe heute zwei Stunden vor dem Feuer gesessen und darüber nachgedacht, ob man jemanden lieben kann, ohne auch nur ein Wort mit der Person gewechselt zu haben? Ich bin zu keinem Ergebnis gekommen.
I.
Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Wieso hatte er nie etwas gesagt? Oder mir irgendein Zeichen gegeben?
Liebes Tagebuch,
sie bewegt sich so anmutig. Ich glaube, das weiß sie nicht mal selbst. Es erscheint mir so natürlich und kein bisschen gekünstelt. Sie ist so wunderschön. Wonach wohl ihr blondes Haar duftet?
Arva hat mir heute böse Vorwürfe gemacht, weil ich mich auf Sex mit ihr eingelassen hatte. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll und fühle mich mies. Ich habe sie enttäuscht und auch … das EI.
I.
Mein armer Ilian!
Liebes Tagebuch,
die Antwort lautet: Sommer. Sie riecht nach Sommer.
I.
Ich zog Ilians Kopf zu mir herüber und küsste ihn.
»Danke«, hauchte ich. »Danke, dass du das mit mir teilst!«
Er sagte nichts, sondern sah mich nur mit seinen unglaublich schönen Augen an. Ein Lächeln umspielte seinen Mund, als er mich erneut küsste.
Kapitel 17
Wir machten Pause an einer Raststätte. Ich stieg aus dem Wagen und streckte meine Glieder. Es war angenehm warm, irgendetwas knapp unter dreißig Grad. Conny kam zu unserem Auto herüber und schnappte sich den kleinen Roran. Mit großen Augen starrte er über ihre Schulter hinweg zu seinem Vater. Ilian kniete auf dem Boden und band sich pfeifend seine Schuhe neu. Mischa tippelte aufgeregt auf der Stelle umher, während Leon eine Karte studierte. Ich sah hoch zum wolkenlosen Himmel. Das helle Blau und meine Freunde machten mir gute Laune. Wieso sollte ich mich eigentlich für alles verantwortlich fühlen? Ich saß weder in den höchsten Rängen des Ordens, noch hörte dort irgendjemand auf mich. Mein Bruder hatte sich herzlich wenig für meine Einwände interessiert, weil auch er an der Situation nichts ändern konnte und jetzt nur noch Ilian und mich sicher aufgehoben wissen wollte. Auch wenn es mir Magenschmerzen bereitete, alles herunterzuschlucken, entschied ich, dass ich wenigstens die paar freien Tage alles vergessen wollte. Zu Hause konnte ich mir wieder Sorgen machen. Ilian ergriff meine Hand und ging mit mir zusammen den anderen hinterher. Ich drehte mich um und sah Thomas direkt hinter uns. Er lächelte aufmunternd und zwinkerte mir kurz zu.
In dem kleinen Selbstbedienungsrestaurant suchte ich mir ein Käsebrötchen
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