Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
Vom Netzwerk:
aus, da die Wurst irgendwie schon alt und ranzig aussah. Mischa und Ilian kauften sich beide Schnitzel, so dass Ilian zwei hatte und Mischa eine große Portion Pommes mit leicht welkem Salat.
    »Schmeckt‘s?«, wollte Ilian wissen und grinste dabei wissend.
    »Muffig«, brummte ich zur Antwort.
    »Wusstet ihr, dass der Fachbegriff für Gänsehaut Piloerektion ist?«, fragte Leon, der sich irgendeine Nerd-Zeitung gekauft hatte und darin las. Den Namen konnte ich nicht erkennen. Ilian grunzte kurz, während Conny rüber zu André sah und ihm dabei vielsagende Blicke zuwarf.
    »Kann die Haut geil werden?«, grübelte ich laut. Ilian lehnte sich zu mir herüber und legte seine Lippen an mein Ohr.
    »Nein, aber ich«, flüsterte er. Ich boxte ihn auf den Oberarm.
    »Männer«, seufzte Mischa und zog die Augenbrauen hoch. »Aber nach dem Sex wollen sie wenigstens schmusen.«
    »Tja, dann ist der Druck abgebaut«, sagte mein Bruder und mir wurde schlecht. Es gibt Dinge, die will man echt nicht wissen.
    »Du pennst dann eher ein«, schimpfte Kassandra und Ilian verschluckte sich vor Lachen.
    »Lach nicht, du schläfst garantiert auch ein. Alle Männer!«, protestierte Thomas.
    »Nein«, kam ich meinem Freund zur Hilfe. »Ilian ist ein postkoitaler Schmuser.« Ich lächelte ihn verträumt an. »Außerdem muss er auf Zack sein und die brennende Bettwäsche retten.«
    Ilian stimmte mir, den Mund voll Schnitzel, nickend zu.
    »Was haltet ihr davon, morgen ein wenig mit unserem kleinen Boot herumzufahren?«, wechselte Conny das Thema.
    »Bitte nicht«, jammerte Ilian. »Ich werde seekrank.«
    »Echt jetzt?«, staunte ich.
    »Ich fliege«, flüsterte er leise in die Runde, »aber Seemannsbeine wurden mir nicht in die Wiege gelegt.«
    »Geil«, freute ich mich. »Wer Ilian über die Reling kotzen sehen will, hebt die Hand!« Ich hob meine, Conny und Mischa ebenfalls. Die anderen hatten Mitleid mit Ilian.
    »Na Danke, meine Freundin !«
    »Och komm schon, wir sind ja nicht auf dem Meer. Auf einem See ist kaum Wellengang. Wenn es zu windig ist, dann lassen wir es.«
    Ilian wurde jetzt schon grün um die Nase.
    »Ich halte dir auch die Haare.« Ich zwinkerte ihm zu und er lachte ergeben.
    »Schauen wir mal.« Er legte sein Besteck beiseite und erhob sich. »Ich muss mal für kleine Drachen.«
    »Ich komme mit«, sagte André und ich war mir ziemlich sicher, dass er nicht musste, sondern nur auf Ilian aufpassen wollte.
    »Wie geht es ihm?«, wollte Mischa wissen, als die zwei außer Hörweite waren.
    »Wer? Wieso?« Hatte ich was verpasst?
    »Na ja, nach der Sache mit dem Keller – das ist doch sicherlich nicht leicht für ihn, oder?!«
    »Ach so, es geht ihm gut. Denke ich.« Sicher konnte ich mir da nicht sein, denn wir redeten nur wenig darüber. Jetzt, wo Mischa mich mit ihrer sanften Art danach fragte, fiel mir auf, wie ignorant ich gewesen war. Was Ilian da durchgemacht hatte, war traumatisch für ihn gewesen, und ich zwang ihn, aus Angst vor Schwäche und Tränen, die Angst zu kontrollieren. Aber vielleicht sollte ich auch nicht ganz so hart mit mir ins Gericht gehen. Immerhin hatte ich ihm mehrfach angeboten mit mir darüber zu sprechen.
    »Er redet nicht viel darüber«, schloss ich meine Antwort.
    Mischa nickte. Als Ilian und André zurück kamen, wirkten die beiden alarmiert.
    »Was ist los?«, fragte ich verwirrt angesichts ihrer Körperhaltung.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, Sven gesehen zu haben«, sagte Ilian und wechselte einen kurzen Blick mit André. »Als ob es nicht reichen würde, dass er Lissy in Spanisch nervt und meine Schwester auf dem Schulhof angräbt. Jetzt rennt der auch noch hier rum!«
    »Was sollte der denn hier wollen?«, fragte Conny.
    »Vielleicht fährt er auch in Urlaub?« Leon. Unser Verstandsmensch.
    »In die gleiche Richtung und zur gleichen Zeit wie wir?«, fragte ich und zog die Augenbrauen hoch. »Und das, nachdem er Ilians Schwester so bedroht hat?« Ich sah im Augenwinkel, wie mein Bruder und Kassandra aufwachten.
    »Was?«, zischte Thomas und begann sich umzusehen. »Wie sieht der Kerl aus?«
    Ich beschrieb meinem Bruder diese Pestplage, so gut es ging, und zog Ilian neben mich auf den Stuhl.
    »Wir sollten weiterfahren«, schlug Kassandra vor, »und dabei die Augen aufhalten, ob ein Auto uns verfolgt.«
    »Würdet ihr Roran mit in euer Auto nehmen?«, fragte Ilian meine Freundin Conny, die seinen Sohn immer noch im Arm hielt. Der Kleine lugte über ihre Schulter hinweg zum Nachbartisch,

Weitere Kostenlose Bücher