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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Irgendwas wirkte seltsam an ihnen, und auch wenn Ilian in schwarzem Polohemd und Jeans einfach nur zum Anbeißen aussah, so sagte seine Körperhaltung, dass etwas nicht stimmte. Erst als ich näher kam, begriff ich, was mich an dem Bild gestört hatte. Sie stritten! Ich beschleunigte meine Schritte, um so schnell wie möglich an ihnen vorbei zu kommen. Hastig eilte ich an ihnen vorbei. Nachdem sie mich bemerkt hatten, schwiegen sie sich an. Dann hörte ich ein Klatschen. Ich sah mich um. Ilian hielt sich die Wange. Leider konnte ich sein Gesicht nicht sehen, denn er war jetzt mit dem Rücken zu mir. Dafür hörte ich aber seine wütende Stimme … man, was war das für eine Sprache? Er hatte schon mit seiner Familie so gesprochen.
    Das hier ging mich nun wirklich nichts an! Ich sah zu, dass ich weiterkam. Als ich gerade in den Klassenraum ging, stieß plötzlich jemand von hinten gegen mich.
    »Hey, keine Augen im …«, schimpfte ich, als Ilian sich an mir vorbeischob. Die braunen Augen sahen mich gestresst, aber um Entschuldigung flehend, an.
    »Tut mir leid, Lissy!«, sagte er und hob die Hände, bevor er sich entschlossenen Ganges zu seinem Platz aufmachte.
    »Unglaublich«, raunte ich. Verschwitzt ließ ich mich auf meinen Stuhl sinken. Das Wetter und dieser Kerl machten mich irre.
    »¡Hola!«, trällerte unser Lehrer, als er zur Tür hereinkam. Ich mochte Herrn Senker sehr gerne. Er hatte immer gute Laune und war gar nicht so unansehnlich mit seinen rund dreißig Jahren und den schönen, schwarzen Haaren. Ich packte mein Heft aus und öffnete es an der nächsten freien Seite. Was wohl zwischen Ilian und Arva passiert war? NEIN LISSY, das geht dich nichts an!, schimpfte ich mich selbst. Aber was um Himmels willen hatte Ilian getan, dass er sich eine Backpfeife verdient hatte? Arva lief schnell hinter dem Lehrer herein und setzte sich auf ihren Platz in einer der hinteren Reihen. Ich stellte zufrieden fest, dass Sven mich nicht mal angesehen hatte. Sehr gut, meine Warnung wirkte immer noch. Eine Welle Mitleid für Ilian überspülte mich, als ich sah, wie krampfhaft er seinen Stift festhielt. Vor ein paar Tagen war er mal ohne jeden Kommentar aus dem Klassenzimmer gestürmt und hatte mir damit einen riesigen Schrecken eingejagt. Die Angst davor, er könnte das noch einmal tun, wuchs immer mehr in mir, bis er es schließlich auch tat. Was hatte er nur? Ich sah zu Arva, die stur geradeaus sah. Tolle Freundin!
    In der Kantine saß ich mit meinen Freunden am Tisch neben den Perfekten. Irgendwie hatte schon die ganze Zeit eine Spannung in der Luft gelegen, ich konnte nicht benennen, was es war, die Stimmung war eigenartig bedrückend. Selbst meine Freunde waren heute sehr schweigsam.
    »Wer ist denn das?«, fragte Conny plötzlich und deutete mit dem Kinn auf einen blonden Mann, der gerade mit einem Baby in so einer Babyschale für das Auto hereingerannt kam. Er steuerte geradewegs auf die Perfekten zu und hielt an, als Audrina und Ilian sich erhoben.
    »Was willst du hier?«, fragte Audrina mit eiskalter Stimme.
    »Meine Frau, sie hatte einen Unfall.«
    Mein Herz rutschte mir herunter bis in die Füße.
    »Ich muss mit meinem Sohn sprechen.«
    Was für ein merkwürdiges Verhalten?! Er war Audrina doch keine Rechenschaft schuldig!?
    »Was ist passiert?«, fragte Ilian und seine Stimme klang besorgt. Ich spürte den Drang, mich neben ihn zu stellen, widerstand aber der Versuchung.
    »Ilian, deine Mutter hatte einen Autounfall.«
    »Wie geht es ihr?« Seine Stimme kippte vor Angst.
    »Sie wird gerade operiert.« Ilians Vater fuhr sich durch die Haare. »Ich muss ins Krankenhaus zu ihr und den Kleinen – könntest du Roran …?«
    »Du schreibst gleich Mathe«, fuhr Audrina dazwischen, doch Ilian nahm seinem Vater den Autositz samt Kind und die Wickeltasche ab.
    »Ist Dean schon im Flugzeug?«, wollte er wissen und sein Vater nickte.
    »Ich melde mich aus dem Krankenhaus, sobald ich etwas weiß«, versprach er und gab seinem Sohn einen Kuss auf die Stirn. Dann sah er kurz zu Audrina und neigte kaum merklich sein Haupt. Was zur …? Ilian stellte den schlafenden Roran mit zittrigen Händen neben sich auf den Boden und hängte die Wickeltasche über den Stuhl.
    »Na toll«, hörte ich Arva, doch dann wurde ihre Stimme leiser und ich bekam nicht mit, was sie da zischte. Irgendwas mit besser aufgehoben bei anderen Frauen . Ilian riss die eben erst aufgehängte Tasche wieder herunter und stand auf.
    »Es tut mir leid, aber

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