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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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sie gelangweilt an. Dann änderte sich meine Stimmung schlagartig. Mayla Balaur möchte mit dir auf Facebook befreundet sein , stand dort geschrieben. Ich bestätigte sofort und öffnete mich pochendem Herzen die drei neuen Nachrichten, die bei mir eingetrudelt waren. Die ersten zwei waren von Mischa und dann war da noch eine von Mayla.
    Ich hoffe, du bekommst die Nachricht.
    Ilian wird bei Elyra im Keller gefangen gehalten.
    Sie haben ihm Estragon, auch als Drachenkraut bekannt, in Übermaßen gegeben, was ihn dazu zwingt in Seiryū zu bleiben. Mutter ist aus dem Krankenhaus gekommen, als sie davon gehört hat. Ich habe Angst, Lissy!
    Was zum … ? Ohne weiter nachzudenken, stand ich auf und rannte zum Zimmer meines Bruders. Hektisch klopfte ich an und trat ein, ohne auf eine Antwort zu warten.
    »Was ist los?«, fragte Kassandra verschlafen.
    »Kommt, das müsst ihr lesen!«, flüsterte ich heiser, um Papa und Carmen nicht zu wecken. Thomas erhob sich mit wuscheligen Haaren und lautem Gähnen.
    »Wehe, es brennt nicht«, brummte er und ließ sich von mir in mein Zimmer ziehen. Kassandra schlurfte müde hinterher. Thomas' Augen flogen über Maylas Zeilen und er grunzte amüsiert. Verstört sah ich ihn an.
    »Und?«, drängte ich auf ihn ein.
    »Diese Mayla hat Nerven! Was sollst DU denn da machen? In den Keller einsteigen und auf ihm davonfliegen?«
    Ich gab Thomas einen sanften Schlag in den Nacken. »Die halten ihn gefangen!«
    »Dazu hat die Brutmutter jedes Recht«, sagte mein Bruder und zuckte mit den Schultern.
    »Hat sie nicht!«, kreischte ich fast. Ich konnte mich gerade noch an die Uhrzeit und unseren schlafenden Vater erinnern.
    »Lissy, das geht uns nichts an.«
    »Schön, aber mich!«, antwortete ich patzig und sah Hilfe suchend zu Kassandra. Mitleidig funkelten mich ihre Augen in der Dunkelheit an.
    »Wenn ihr mir nicht helft, hole ich ihn alleine da heraus.« Damit stürmte ich zu meinem Kleiderschrank und riss die erstbesten Klamotten heraus.
    »Lissy«, ermahnte mich Thomas müde. »Was hast du vor?«
    »Die Balaurs wachklingeln.« Ich sah im Augenwinkel, wie Kassandra meinen Bruder mahnend ansah.
    »Gib mir eine halbe Stunde, ja?«, raunte Thomas schließlich und erhob sich. In Windeseile zog ich mir was über und band mir die Haare zum Dutt zusammen. Aus einem Impuls heraus öffnete ich eine SMS an Conny, drückte sie jedoch sofort wieder weg. Sobald wir Ilian zurückhatten, musste ich ihn bitten, meiner besten Freundin von der Sache erzählen zu dürfen, oder ich würde noch im Irrenhaus landen. Ich steckte mein Handy in die Hosentasche und verließ mein Zimmer. Mein Bruder telefonierte gerade, während seine Freundin sich schwarze hohe Stiefel anzog, wie man sie von der Bundeswehr kennt. Ihre Kleidung sah merkwürdig aus. Dunkelgrün und alles andere als modisch … wie Schutzkleidung.
    »Thomas organisiert einen Transportwagen.«
    »Wofür das denn?«, fragte ich verwirrt. »Wir wollen denen doch nicht die Bude ausräumen?!« Oder doch? Klaute der Orden öfter bei Drachen? Kassandra lachte leise.
    »Nein, aber dein Freund ist in Drachengestalt. Wir werden ihn kaum auf den Rücksitz schnallen können.« Sie zwinkerte mir zu und schüttelte belustigt den Kopf.
    »Er wird sich ja wohl zurückverwandeln?«
    »Nein.« Kassandra seufzte und kämpfte mit einer Haarsträhne, die so frech gewesen war, sich sofort wieder aus dem Zopf zu lösen. »Er hat Estragon bekommen, wenn wir Pech haben, bleibt er die nächsten Tage in Drachenform.«
    Ich riss die Augen erstaunt auf. »Wegen diesem Drachenkraut?«
    »Ja«, seufzte sie und stand auf, um zu mir zu kommen. » Artemisia dracunculus bewirkt mit seinen Estragol im Drachenkörper eine Hitze, die ihn dazu zwingt, sich zu verwandeln. Wir müssen warten, bis es seinen Verdauungstrakt komplett verlassen hat.«
    »Oder ihm eine Menge Eis geben, in der Hoffnung, dass es ihn von innen runterkühlt«, fügte mein Bruder hinzu, der gerade sein Handy in die Gesäßtasche steckte. »Ich habe einen Wagen.«
    Nervös rieb ich mir die Hände und musterte meinen Bruder, der in dieser Schutzkleidung so fremd aussah. Gar nicht wie der Thomas, mit dem ich als Kind um das letzte Stück Kuchen gekämpft hatte.
    »Bewaffnen wir uns«, sagte Kassandra entschlossen und zog eine Wäschetruhe unter dem Bett hervor. Doch statt hübscher Bettwäsche befanden sich darin Pistolen, Gewehre und sogar eine Armbrust. Ich deutete auf Letztere und sah meinen Bruder fragend an. Er schnappte

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