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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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stoppeligen Wangen. »Es wäre alles viel einfacher, wenn du der wärst, für den ich dich immer gehalten habe. Als ich noch nur für deine hübsche Hülle geschwärmt habe.« Ich kniff ihm sanft in die Wange. »Aber leider Gottes bist du alles das, was ich mir erträumt hatte … und noch viel mehr. Wie könnte ich dich gehen lassen? Ich sehe im Moment weder mit, noch ohne dich eine Zukunft, also denke ich – ja, wir können zumindest die Gegenwart genießen.«
    Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ich werde uns eine Zukunft erschaffen, Lissy.« Er nahm meine Hände in seine. »Hab Vertrauen und etwas Geduld, ja?«
    Ich legte den Kopf schief.
    »Dean hat es auch geschafft. Ja, bei uns wird es schwieriger, aber ich bekomme das schon hin.«
    »Hast du etwa schon einen Plan?«
    Er nickte in Gedanken versunken.
    »Den du mir nicht verraten wirst, nehme ich an?«
    Seine braunen Augen funkelten. »Doch, irgendwann, wenn du brav bist.« Er grinste und ich griff seinen Versuch, mich wieder zum Lachen zu bringen, auf.
    »Ich bin immer brav, du Arsch!«
    Ilian sah lachend zur Decke. »Das ist meine Elisabeth!«
    »LISSY!«, erinnerte ich ihn und seufzte. »Ich sollte mich für das Krankenhaus fertig machen.« Als ich gerade wieder aufstehen wollte, packte mich Ilian und zog mich an sich heran. Seine warmen Lippen mit dem Geschmack nach würzigem Rauch empfingen mich und ließen mich nicht mehr los. Ich spürte, wie seine Haut immer heißer wurde, bis er sich schließlich zurückzog und lächelte.
    »Entschuldige«, raunte er und wirkte einen Moment verlegen.
    Ich lächelte ihn an. »Schon gut«, flüsterte ich fast und erhob mich. Wir waren schon spät dran und ich wollte bei Ilians Mutter einen guten Eindruck machen. »Möchtest du was essen, solange ich mich fertig mache? Da Carmen neuerdings auf einem Vegetarier-Trip ist, befürchte ich allerdings, dass wir kaum Fleisch im Haus haben.«
    »Vegetarier«, wiederholte Ilian und rümpfte die Nase. »Wusstest du, dass man Sex bei Vegetariern Bestäubung nennt?«
    »Sprach Der-aus-dem-Ei-Geschlüpfte«, sagte ich lachend und begann mir die Haare zu kämmen. Ilian nahm sein Handy und durchforstete es eine Weile, während ich mir einen Zopf flocht.
    »Schau mal bitte in dein Facebook!«
    Ich folgte seinem Wunsch.
    Ilian Balaur hat angegeben mit dir in einer Beziehung zu sein.
    BESTÄTIGEN.
    Es war ein schönes Gefühl, irgendwie so offiziell. Mit einem Grinsen im Gesicht verließ ich, nachdem ich mich nett hergerichtet hatte, an Ilians Seite das Haus. Vor der Tür, außerhalb der Sichtweite meiner Familie, zog ich ihn an mich und gab ihm einen Kuss. Lächelnd leckte ich mir danach seinen rauchigen Geschmack von den Lippen. Dass wir jedoch beobachtet wurden, hatte keiner von uns bemerkt. Elyra, Ilians Brutmutter, stand dort mit zwei weiteren Frauen.
    »Dachte ich es mir«, sagte Elyra und funkelte mich und Ilian abwechselnd an. »Du kommst sofort mit mir, Ilian Balaur. Ich werde nicht dulden, dass du deinem großen Bruder nacheiferst.« Ihre Stimme ließ keine Widerworte zu. Ilian sah mich kurz eindringlich an, dann löste er sich von mir und ging zu Elyra. Flankiert von den anderen Frauen gingen sie zwei Häuser weiter zu einem schwarzen Auto und stiegen ein. Mein Verstand kreischte in mir und nachdem der Schreck überwunden war, folgte ich seinem Befehl. Ich stürmte ins Haus und schrie nach meinem Bruder.

Kapitel 10
    Ein Blick zum Wecker verriet mir, dass es viel zu früh war, um aufzustehen. Trulli und Egon jagten irgendwo über den Boden und verursachten dabei raschelnde Geräusche. Ich griff nach meinem Handy und versuchte zum hundertsten Mal, Ilian zu erreichen, aber wieder tapste ich in die Falle der Mailbox. Um mich zu trösten, rief ich mir Thomas' Worte in Erinnerung: Mit Sicherheit hatte Ilian Ärger von der Brutmutter bekommen, aber schon morgen würde er sich bei mir melden. Wenn ich mich einmischen würde, würde es nur schlimmer werden.
    Ich atmete tief durch und sah mich in meinem dunklen Zimmer um. Alles wirkte so friedlich, und dennoch fühlte ich mich wie ein Tier in der Falle. Getrieben von Unruhe stand ich auf und ging neben meinem Bett auf und ab. Ich entschied mich meinen Laptop hochzufahren und ein wenig im Internet zu stöbern. Conny würde sicherlich schlafen, aber vielleicht konnte ich ja zumindest ein wenig bei Facebook nachlesen, was so bei meinen Mitschülern passiert war. Eine neue Freundschaftsanfrage erwartete mich und ich klickte

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