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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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sich an Ilians Mutter, ließ aber Elyra nicht einen Moment aus den Augen. »Holen Sie Ihren Sohn heraus und bringen Sie ihn zu unserem Wagen. Der Laderaum ist offen.«
    »Wo sind die Schlüssel der Kellertür, Elyra?«, fragte Ilians Mutter mit zittriger Stimme. Die Brutmutter versprühte förmlich Gift mit ihren Augen.
    »Im Küchenschrank rechts neben der Dunstabzugshaube«, antwortete sie zähneknirschend. Als Frau Balaur das Haus betrat, zischte sie noch hinterher: »Dafür wirst du brennen!«
    Einen Moment war ich verwirrt. Feuer konnte Drachen doch nichts anhaben? Es musste also für etwas anderes, Gemeines stehen. Frau Balaur rannte hinein und ich sah, wie Kassandra sich mit Audrina im Arm neu positionierte. Weiter weg von der Brutmutter.
    »Kommen Sie ja nicht auf die Idee sich zu verwandeln«, warnte sie. »Ich habe Ihrer Tochter eine Kugel in den Kopf gejagt, bevor Sie überhaupt die Möglichkeit haben, mich anzugreifen oder Feuer zu speien.«
    »Feuerwaffen sind die schlechteste Erfindung von euch Menschen«, knurrte Elyra und brachte damit meinen Bruder zum Lachen.
    »Das ist die klassische Win-Win-Situation. Ihr brennt uns das Gesicht weg, wir schaffen es aber noch mit einer kleinen Bewegung unseres Fingers euch zu erschießen.«
    Ich sah mich in der Gegend um, ob der Schuss von eben nicht irgendwelche Leute geweckt haben könnte, doch ich sah niemanden. Alle Häuser, die hier in der Gegend standen, schienen den Drachen zu gehören. Sie hatten sich hier wirklich ein kleines Nest geschaffen.
    Wenige Minuten, die mir aber wie Stunden vorkamen, vergingen, dann kam Frau Balaur wieder heraus. Alleine. Ängstlich starrte ich sie an.
    »Er ist nicht hier!« Ihre Stimme bebte vor Angst und Sorge um ihren Sohn. Elyra lachte laut auf.
    »Wo ist er?«, zischte Kassandra und ließ die Pistole an Audrinas Kopf klicken. Elyra schien das nicht zu stören, sie grinste weiter, als sich plötzlich etwas von oben auf Kassandra stürzte, die augenblicklich Audrina losließ und um sich schlug.
    »DRACHE!«, rief Thomas und schoss auf das Tier, welches Kassandra in seinen Krallen hielt. Audrina und Elyra rannten jedoch ins Haus und schlossen die Tür hinter sich zu. Dann fiel ein Schuss und Kassandra prallte auf die Wiese. Thomas eilte zu ihr, als knapp neben mir ein brauner Drachenkörper zu Boden ging.
    »Der Wächter der Brutmutter«, hauchte Ilians Mutter, die mich panisch an sich gerissen hatte. Ihre Hände verkrampften sich an meinen Oberarmen. »Ich will wissen, wo mein Sohn ist!«, schrie sie gegen die verschlossene Tür. »Gib ihn mir wieder oder wir verlassen noch in dieser Stunde das Nest!«
    Ich sah zu Thomas, der Kassandra auf die Beine half. Sie hinkte ein wenig, wirkte jedoch ansonsten unverletzt. Mein Bruder zog sein Handy hervor und sprach ein paar Worte hinein.
    »Dieses Nest hat dem Orden offen den Krieg erklärt«, rief er schließlich zum Haus hin. »Ihr habt zwei Tage Zeit, den Gefangenen herauszugeben und Rabiya Balaur als neue Brutmutter einzusetzen. Andernfalls werden wir jeden Drachen dieses Nests ausrotten!«
    Die Tür flog auf und Elyra erschien. Wutentbrannt fixierte sie Thomas.
    »Der Orden hat sich nicht in unsere Angelegenheiten einzumischen!«
    »Wenn ihr Jäger angreift, sehr wohl«, konterte mein Bruder eiskalt, ohne auch nur eine Spur von Angst zu zeigen. Damit drehte er sich um und gab uns mit einer kurzen Geste seiner Hand zu verstehen, dass wir ihm folgen sollen.
    ***
    Mayla saß mit Tränen in den Augen neben mir am großen Esstisch der Balaurs. Rabiya Balaur erhob seufzend ihren Kopf von der Tischplatte und nahm einen großen Schluck frisch aufgebrühten Kaffee, den mein Bruder und Kassandra noch kühl pusteten.
    »Du könntest also Brutmutter werden?«, fragte Gerome.
    »Ich habe meinem Chef alles geschildert und das sind die Forderungen des Ordens«, quatschte Thomas dazwischen.
    Frau Balaur nickte müde. »Ich habe keine Zeit, mich über den Gedanken zu freuen, solange unser Sohn noch in den Fängen dieses Monsters ist.«
    Ich sah zu Mayla, die gegen Schluchzer ankämpfte und dabei in einen Schluckauf geriet. Felicia saß mir gegenüber. Ihre Augen waren ängstlich aufgerissen und musterten die Tischplatte. Ehe ich wegsehen konnte, fing sie meinen Blick auf.
    »Ich hätte nie gedacht, dass Elyra einem Drachen so etwas antun würde«, sagte sie und ich nickte. »Nicht mal dann, wenn er so dumm ist, sich mit Menschen einzulassen.« Na ja, das hatte ich dann mal überhört.
    »Schon

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