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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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sich die antike Waffe und grinste.
    »Kennst du eine leisere Art, aus der Ferne zu töten?«, fragte er mich und ich bekam Angst.
    »Hey, ich will niemand töten! Ich will nur meinen Freund wieder haben.«
    »Dann bring uns zu den Balaurs«, sagte Kassandra in ruhigem Ton.
    ***
    Frau Balaur öffnete die Tür, und obwohl es mitten in der Nacht war, war sie komplett angezogen. Hinter ihr stand ihr Mann Gerome und sah mich mit einer Mischung aus Erleichterung und Skepsis an. Die braunen Augen von Ilians Mutter musterten uns mit einer gehörigen Portion Angst.
    »Lissy, was tust du hier?«, fragte sie, doch dann wirkte sie verwirrt. »Ich weiß, was du willst. Entschuldige. Aber zu der Uhrzeit? Ilian ist nicht hier.«
    »Ich weiß, Mayla hat mir geschrieben, was passiert ist«, erklärte ich und Wissen blitzte in Frau Balaurs Gesicht auf. Gerome kam näher und stellte sich direkt hinter sie. Sein Blick musterte Kassandra und Thomas, deren Tattoos unter der Schutzkleidung nicht zu erkennen waren, dennoch schien den Dracheneltern in dem Moment ein Licht aufzugehen.
    »Das hier ist mein Bruder Thomas und seine Freundin Kassandra.«
    Frau Balaur nahm auf einmal eine abwehrende Haltung ein, schien sich förmlich vor den Eingang ihres Hauses zu stellen, um alle die darin lebten, zu beschützen.
    »Soldaten des Ordens?«, fragte sie und sah mich enttäuscht an. »Du bringst den Orden in unser Haus?«
    »Rabiya«, raunte Gerome von hinten, »vielleicht wollen sie uns helfen?«
    »Wir sind gekommen, um den Freund meiner Schwester zu befreien«, erklärte Thomas mit fester Stimme. »Er hat Lissy das Leben gerettet und wir schulden ihm noch einen Gefallen.«
    »Nicht mehr, nicht weniger«, fügte Kassandra fast gelangweilt hinzu.
    Ungläubig musterte Ilians Mutter die drei Personen, die da in tiefschwarzer Nacht vor ihrer Haustür standen.
    »Wo wohnt die Brutmutter?« Thomas' Stimme war ein glasklarer Befehl zur Antwort. Mit Leichtigkeit hob er die schwere Armbrust mit einer Hand an. Ich hatte beide gebraucht um sie im Auto auf die Ladefläche zu legen und dabei gestöhnt und geächzt wie eine Achtzigjährige.
    »Was wollt ihr denn tun?«, fragte Frau Balaur und tauschte einen kurzen Blick mit ihrem Mann aus.
    »Wir laden ihn in unseren Transporter und bringen ihn vorerst in Sicherheit«, antwortete Kassandra und ich sah die Angst in den braunen Augen, die Ilians so ähnlich waren.
    »Ich passe auf ihn auf«, versprach ich. »Außerdem können Sie ihn ja jederzeit sehen.« Ich überlegte. »Na ja, außer Papa oder Carmen laufen Gefahr, ihn zu sehen.« Wir hatten vor Ilian in unsere nicht genutzte Garage zu stecken, bis er wieder ein Mensch war. Papa ging dort nie rein, weil dort Mamas Sachen lagerten und ich vermutete, dass ihm der Anblick ihrer Kleidung und der Duft ihres Geruchs, den diese immer noch in dem kleinen Raum verströmten, immer noch zu weh taten.
    »Ich komme mit«, sagte Frau Balaur und straffte die Schultern.
    »Gut«, meinte Kassandra und machte Anstalten aufzubrechen. Ilians Mutter kam heraus, drehte sich aber noch mal kurz zu ihrem Mann um.
    »Denk daran, das Ei zu drehen!«
    Gerome nickte, Angst in seinen Augen. Ich tat mich immer noch schwer mit der Vorstellung eines Babys im Ei. Lag bei den Balaurs tatsächlich ein Ei im Feuer, in welchem Ilians jüngstes Geschwisterchen schlummerte? Mir fiel ein, dass Frau Balaur ihren Mann wirklich liebte, im Gegensatz zu den anderen Drachenweibchen. Hatten sie deswegen so viele Kinder? Weil sie sich ihm gerne hingab? Der Gedanke wärmte einen Moment mein Herz, bis mich die Realität wieder einholte und Ilians Fehlen meine Haut mit einer eiskalten Schicht der Angst belegte. Frau Balaur führte uns über den kleinen Hof, an der Schaukel der Kinder vorbei, zu einem kleinen Haus mitten auf der Wiese.
    »Überlasst mir das Reden«, befahl Thomas, als wir auf den Eingang zusteuerten.
    »Wieso haben sie ihm eigentlich dieses Zeug gegeben?«, flüsterte ich leise in Frau Balaurs Ohr.
    »Als Strafe.«
    Ich sah sie fragend an. Sie tauschte einen kurzen Blick mit meinem Bruder aus, bevor sie antwortete.
    »Wir können nur wenige Stunden in unserer Drachenform bleiben, ansonsten bekommen wir Hunger.«
    Na toll, jetzt war ich noch verwirrter.
    »Auf Menschen«, führte Kassandra das Gespräch zum Kernpunkt und erklärte somit alles. »Außerdem wird es so schwer für ihn zu fliehen. Er passt kaum durch die Türen und draußen würden Menschen ihn sehen.
    »Und da ist noch etwas«,

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