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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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werde dir so etwas nicht antun.«
    Ich seufzte mutlos. Ja, freiwillig würde er das nicht machen, aber Kassandras Worte dröhnten in meinen Ohren. Freiwillig oder unfreiwillig.
    »Deine Mutter wurde fast totgeschlagen, weil dein Bruder eine Menschenfrau geheiratet hat, Ilian. Was macht die Brutmutter wohl mit ihr, wenn ihr blauer Zuchtbulle auch quertreibt? Ilian, du wirst mich für deine Familie fallen lassen und ich könnte dir deswegen nicht mal böse sein!«
    Er sah mir tief in die Augen und schüttelte seinen Kopf.
    »Doch, Ilian.«
    Ich ließ ihn los und stand auf. Nervös fuhr ich mir durch die Haare und da wurde mir klar, was so furchtbar in mir wehgetan hatte. Ilian und ich hatten keine Zukunft.
    »Macht es überhaupt Sinn, dass wir zusammen sind?«, flüsterte ich und musterte seinen Wochenend-Bart, da ich mich nicht traute, ihm in die Augen zu sehen. Ilian stand auf, zuerst dachte ich, er würde gehen, doch er kam zu mir und stellte sich hinter mich. Ein Arm legte sich um meine Taille und drückte mich sanft zurück gegen seine Brust. Sein Kopf senkte sich, so dass seine Lippen an meinem linken Ohr ruhten.
    »Ich liebe dich, Elisabeth.« Er begann mich sanft zu wiegen. »Dieses Gefühl kam nicht urplötzlich und könnte genauso schnell wieder verschwinden. Nein, du hast dich ganz langsam in mein Herz gegraben. Mit deinem Humor, deiner Stärke und deiner Güte.« Er lachte leise. »Ja, ich gebe zu, zuerst sind mir nur deine Brüste und deine wunderschönen, langen, blonden Haare aufgefallen, aber an diesem einen Tag, an dem du mir mit nur einem einzigen Blick zu verstehen gegeben hast, dass ich dir nicht egal bin, … an dem Tag hast du angefangen dich so fest und tief in meinen Kopf und mein Herz zu graben, dass du zu einem Teil von ihnen geworden bist.«
    Ich schluckte und schmiegte mich näher an ihn heran.
    »Du hast mich so oft mit einem deiner taffen Sprüche zum Lachen gebracht, dass ich angefangen habe immer häufiger an dich zu denken.« Er lachte wieder. »Ich will gar nicht wissen, wie oft ich nachts im Bett lag und beim Gedanken an dich gelacht habe.«
    »Na danke auch«, maulte ich.
    Er küsste meinen Scheitel. »Lachen ist die Sprache des Herzens, Lissy«, belehrte er mich. »Klar, ich fand dein Äußeres attraktiv, aber verliebt habe ich mich in dich, weil du so bist, wie du bist. Auf eine humorvolle Art schlagfertig und dennoch … manchmal habe ich eine Sanftheit in deinen Augen gesehen, die so unbeschreiblich schön und warm war. Eben jene, mit der du damals meinen gebrochenen Arm gemustert hast.« Ein Schauer durchlief ihn und er schüttelte sich ein wenig. Er zeigte mir seinen freien Arm. »Siehst du, ich bekomme Gänsehaut beim Gedanken daran.« In der Tat hatten sich die feinen Härchen auf seinem Arm aufgestellt.
    »Warum erzählst du mir das alles, Ilian?«, fragte ich sanft, so dass er nicht auf die Idee kommen konnte, dass ich es nicht hätte hören wollen. Ganz im Gegenteil, auch ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper.
    »Damit du weißt wie sehr ich dich liebe, Elisabeth. Damit du vielleicht verstehst, wie tief du bereits in meinem Herzen bist.«
    »Aber Ilian, das nutzt doch alles nichts, wenn …«
    »Lissy«, unterbrach er mich, »bitte! Denkst du, ich könnte mit einer anderen Frau schlafen, wenn ich nur dich im Kopf habe?« Er drehte mich zu sich um und legte eine Hand sanft in meinen Nacken. »Ob wir zusammen sind oder nicht, ich liebe dich! Ich könnte es so oder so nicht. Selbst wenn du denkst, dass du dich meiner Familie zuliebe von mir trennen müsstest, ich könnte es nicht. Wie auch? Es ändert nichts daran, dass sich mir der Magen umdrehen würde, weil mich meine Gefühle zu dir daran hindern wollen. Den einzigen Unterschied, den es macht, ob wir zusammen sind oder nicht, ist, ob ich glücklich oder todtraurig bin.« Er seufzte. »Wenn meiner Familie etwas passiert, ist das ganz alleine meine Schuld, Elisabeth.«
    Ich befreite mich aus seinen Armen und begann wieder herumzulaufen. In meinem Kopf ratterten die Gedanken im Kreis. Ilian setzte sich auf das Fußende meines Bettes und warf einen genervten Blick zu Trulli und Egon. Tiere waren anscheinend wirklich nicht seine Freunde. Es vergingen einige Minuten, bis Ilian plötzlich mit belegter Stimme sprach.
    »Du willst mich nicht wirklich … verlassen?«
    Ich ging zu ihm herüber und setzte mich neben ihn. »Nein, Ilian.«
    Er sah erleichtert auf. Seine Augen wirkten abgekämpft.
    Liebevoll strich ich ihm über die

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