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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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sagte Frau Balaur und blieb stehen. Kassandra, Thomas und ich starrten sie an.
    »Sie will verhindern, dass Ilian sich an eine Menschenfrau bindet wie mein ältester Sohn. Ich wollte am Morgen zu euch kommen, um euch zu warnen. In drei Tagen hat Elyra geplant, Lissy zu entführen und sie meinem ausgehungerten Sohn vorzuwerfen, um das Problem für immer zu beseitigen und damit Ilians Willen zu brechen.«
    Mir wurde einen Moment schwarz vor Augen. Deswegen hatte Thomas die ganze Zeit von einem Kühlwagen geplappert, den er am Vormittag besorgen wollte. Um Ilian dabei zu helfen sich zu verwandeln und ihn und uns damit vor seinem Hunger auf Menschenfleisch zu bewahren. Ich sah zu Thomas, dessen Miene plötzlich voller Wut war. Offensichtlich hatte er ebenfalls nicht damit gerechnet, dass man mich da mit hineinziehen wollte.
    »Dieser Gedanke hat mich nicht schlafen lassen«, flüsterte Frau Balaur und sah über die Wiese hinweg zu ihrem Haus.
    »Okay«, sagte mein Bruder mit schneidender Stimme. »Jetzt wird es persönlich.« In der Dunkelheit wirkten seine Augen pechschwarz, was ihn selbst für mich gefährlich aussehen ließ. Entschlossenen Schrittes ging er zur Tür und klingelte Sturm. Kassandra donnerte währenddessen mit der Faust gegen ein nahe liegendes Fenster. Es dauerte ein paar Minuten, bis Elyra mit fuchsteufelswildem Gesicht die Tür öffnete. Sie erkannte mich sofort und sah dann zu Frau Balaur.
    »Rabiya?«, knurrte sie. »Was soll das?«
    Thomas stellte sich vor Frau Balaur und zog den Ärmel seines Pullovers hoch. Die Augen der Brutmutter weiteten sich.
    »Der Orden? Rabiya, du schleppst den ORDEN hier an?«
    »Es sieht eher so aus, dass wir die Drachenfrau hier angeschleppt haben«, erklärte Thomas und hatte somit endlich die Aufmerksamkeit der Brutmutter, die es nicht gewöhnt war, einen Mann als Ansprechpartner zu haben. »Leutnant Schmidt«, stellte er sich knapp vor. »Spreche ich mit der Brutmutter dieses Nests?«
    Elyra nickte mit funkelnden Augen.
    »Ich muss Sie auffordern, den Gefangenen Drachen Ilian Balaur an uns zu übergeben.«
    Die Brutmutter sah zu mir. »Woher kennst du den Orden, du kleines Miststück?!«
    HALLO? Wütend krempelte ich den Arm meiner Jacke hoch und zeigte mein Tattoo. Geschockt sah Elyra zu Frau Balaur.
    »Wusstest du das?«
    Ilians Mutter sah sich unsicher um. »Nicht von Anfang an«, antwortete sie wahrheitsgemäß.
    »Rabiya, du hast mich schon mit deinem Dean auf die Palme gebracht und da wagst du es, mir DAS zu verschweigen?«, fauchte Elyra und ich hätte schwören können, kleine Rauchwölkchen aus ihrem Mund aufsteigen gesehen zu haben.
    »Elyra, ich lag im Krankenhaus«, wollte sich Frau Balaur gerade verteidigen, als mein Bruder eine Pistole aus seinem Gürtel zog und in die Luft schoss. Ich zuckte am ganzen Körper zusammen. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ein Schuss so laut sein konnte!
    »Ich wiederhole mich nur ungern«, schrie mein Bruder fast. »Geben Sie den Gefangenen Balaur heraus oder ich sehe mich gezwungen, andere Maßnahmen zu ergreifen.«
    »Niemals«, fauchte Elyra. »Ich werde Seiryū nur über meine Leiche an den Orden übergeben.«
    Thomas seufzte gespielt. »Können Sie haben, zumal uns zu Ohren gekommen ist, dass sie einen Mordanschlag auf ein Ordensmitglied geplant haben.«
    Elyra funkelte Frau Balaur an. »Judas!«, zischte sie.
    »Konzentrieren Sie Ihre Wut lieber auf uns«, sagte Kassandra mit einem beißenden Lachen. »Die Balaur-Drachenfrau war nur klüger als Sie und hat uns gesagt, was wir hören wollten.«
    In der Dunkelheit hinter der Brutmutter erschien eine zierliche Person, die sich schließlich im Licht der kleinen Lampe neben der Haustür als Audrina entpuppte.
    »Lissy?«, krächzte sie verschlafen und trat vor ihre Mutter, um mich genauer anzusehen. Doch ehe die Brutmutter reagieren konnte, hatte Kassandra Audrina an sich gezogen und hielt sie im Schwitzkasten, eine Pistole direkt an ihrer Stirn. Ich konnte mich so gerade zurückhalten, laut NEIN zu rufen. Stattdessen sah ich Kassandra warnend an. Audrina war meine Mitschülerin, und auch wenn ich sie nicht mochte, wollte ich sie dennoch nicht tot sehen!
    »Gebt mein Kind frei«, schrie Elyra und wollte sich auf Kassandra stürzen, doch mein Bruder war schneller und hielt ihr die Armbrust direkt auf die Brust.
    »Ein Millimeter weiter und ein Pfeil steckt in Ihrer Brust«, brummte er mit tiefer, bedrohlicher Stimme. Oh je, das artete hier ja total aus! Thomas wandte

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