Feuerhimmel (German Edition)
machte sich nicht die Mühe, ihn nach Einzelheiten zu fragen. Sein Bruder verfügte über unzählige Kontakte zuLeuten, die ihm dabei helfen würden. „Meinst du wirklich, das ist die richtige Spur?“
„Das ist die einzige, die wir im Moment haben, Bruderherz.“
„Ja, da hast du wohl recht.“ Er zog sein Handy aus der Tasche, um Captain Daily anzurufen. „Wie lange kannst du bleiben?“
„Lange genug, um mir die notwendigen Informationen zu besorgen und ein paar Spuren nachzugehen.“
„Mattie zieht wieder in ihr eigenes Apartment. Du kannst es dir gern in einem der Gästezimmer gemütlich machen.“
„Das habe ich schon“, entgegnete Dev.
„Wenn ich mit Daily telefoniert habe, will ich mir den Schaden im Egyptian ansehen.“
„Gut, ich komme mit.“
Gabe hatte nichts dagegen. Er brauchte die Unterstützung seines Bruders.
So wie die Dinge im Moment lagen, würde er alle Hilfe benötigen, die er bekommen konnte.
Die Sonne brannte heiß, als Mattie auf dem Besucherparkplatz von Gabes Apartmenthaus ankam. Sie war froh, dass er nicht darauf bestanden hatte, sie zu begleiten. Sie brauchte etwas Freiraum für sich, musste ein bisschen Abstand zu ihm gewinnen. Trotzdem tat es weh, und Tränen brannten in ihren Augen.
Besser, ich werde jetzt damit fertig, als dass meine Gefühle für ihn noch stärker werden, sagte sie sich.
Eine Hupe ertönte. Der Verkehr in der Pacific Street brummte. Eine alte Frau mit Gehhilfe bewegte sich langsam den Fußgängerweg entlang. Eine Joggerin lief vorbei und setzte unbeirrt ihren Weg fort. Mattie hatte fast ihren Wagen erreicht, als sie wieder dieses merkwürdige Gefühl beschlich. Sie ging etwas langsamer und blickte sich unauffällig um. Suchend ließ sie den Blick über die Büsche und Bäume entlang dem Bürgersteig wandern. Nichts. Niemand war dort.
Sie versuchte das Gefühl zu verdrängen. Diese ganzen Gespräche über die Brandstiftung ließen sie noch paranoid werden.
Trotzdem – solange der Täter nicht gefasst war, konnte es nicht schaden, vorsichtig zu sein.
Mattie sah sich noch ein letztes Mal um, entdeckte aber nichts Ungewöhnliches und ging weiter zu ihrem Auto.
Verborgen hinter der hohen Hecke beobachtete Jacob die Frau. Mattie Baker ging über den Parkplatz der Las-Posas-Apartments. Sie drückte auf die Fernbedienung und öffnete die Fahrertür des glänzenden silbernen BMWs. Dann schlüpfte sie auf den Ledersitz hinter dem Lenkrad.
Er wusste genau, wer sie war. Er kannte ihr Gesicht von einem Foto aus der Zeitung, in einem Bericht über diesen Architekturpreis, den sie gewonnen hatte. Sie war hübsch, deshalb konnte er sich an sie erinnern.
Dann hatte er sie mit ihm gesehen.
Der Nerv in seiner Hand zuckte, sein Finger schnellte hoch. Er hatte Gabriel Raines seit Wochen beobachtet, seine Wege verfolgt, Informationen über seine Freunde erhalten und über die Leute aus seinem Bauteam. Das war die Frau, die er vögelte.
Raines hatte Mattie erst vor ein paar Wochen kennengelernt. Aber er war der Typ, auf den Frauen standen – gut aussehend mit einem muskulösen, starken Körperbau, genug Geld, um sie zu beeindrucken. Ein Mann, der keine Probleme hatte, Frauen in sein Bett zu bekommen.
Der Motor des BMWs brummte, und Jacob beobachtete, wie die Frau den Parkplatz von Raines’ Apartmenthaus verließ. Er hatte sie zusammen gesehen, hatte beobachtet, wie sie sich küssten. Raines mochte diese Frau. Es wäre interessant zu erfahren, wie sehr er sie mochte.
Soviel er über seinen Feind bisher wusste, waren dessen Affären immer nur von kurzer Dauer gewesen. Eine längere Beziehung war er nie eingegangen. Wahrscheinlich war das jetzt auch nicht anders.
Wenn die Frau nur wieder eine vorübergehende Liebschaft war, hatte Jacob kein Interesse daran, ihr was anzutun.
Aber wenn sie ihm wirklich wichtig sein sollte … Dann könnte sie ihm gute Dienste dabei leisten, Raines dorthin zu bekommen, wo er ihn haben wollte.
Er würde abwarten, bis die Zeit gekommen war.
Inzwischen hatte er schon richtig Spaß an dieser Sache. Er hätte nie gedacht, wie aufregend das sein konnte, diese Feuer zu legen und seine Fertigkeiten dabei noch zu verfeinern.
Dieses Können würde er bald wieder anwenden.
Bis dahin würde er sein Opfer beobachten.
Als der BMW aus seinem Blickfeld verschwand, schlenderte Jacob den Bürgersteig entlang. Und er lächelte.
Aufgrund ihres Jobs als Architektin kannte Mattie eine Menge Leute im Rathaus. Sie sprach zuerst mit einem
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