Feuerhimmel (German Edition)
verkneifen, ein paar Sachen vorher rauszuräumen, die sie nicht verbrennen lassen wollen.“
Gabe las den letzten Teil des Artikels vor: „Laut Aussage der Polizeisprecher werden demnächst weitere Verhaftungen vorgenommen werden.“
„Ich wette, der Rechtsanwalt ist darin verwickelt“, sagte Mattie. „Die beiden wirkten auf mich ziemlich vertraut miteinander.“
„Und außerdem ging es um eine Menge Geld.“ Gabe wandte sich wieder an seinen Bruder. „Also dann wissen wir jetzt, dass es stimmt, was in der SMS stand. Die Brände, die der Typ gelegt hat, zielen auf meine Person ab. Was sagt uns das jetzt?“
„Das wüsste ich auch gern“, entgegnete Dev. „Bisher hat er drei deiner Projekte als Zielscheibe gehabt. Lass uns mal durchgehen,wo du noch überall drinsteckst.“
„Da wären noch die Greenwood-Apartments und das Lagerhaus an der Cadiz Street …“
„Erzähl mir was über das Lagerhaus. Bis jetzt arbeitet da noch niemand, oder?
„Noch nicht. Eigentlich wollte ich schon längst angefangen haben. Aber so wie die Dinge jetzt gerade laufen …“
„Hatte irgendeiner was dagegen, dass du es gekauft hast? Irgendein Konkurrent, der auch scharf darauf war?“
Gabe schüttelte den Kopf. „Die Besitzer wurden das Haus so nicht los, deshalb habe ich es gekauft. Der Preis war zu gut, um nicht zuzuschlagen.“
„Was ist mit deinen Plänen für das Gebäude?“, wollte Mattie wissen, die Devs Gedankengang weiterverfolgte. „Irgendwelche Gegner des Projekts? Jemand, der dich an der Durchführung deines Vorhabens hindern wollte?“
„Machst du Witze? Das Haus ist vollkommen runtergekommen. Die Nachbarn können es gar nicht abwarten, dass wir endlich anfangen.“
„Dann sollte also niemand einen Grund dafür haben, dir deshalb Ärger zu machen?“, sagte Mattie.
„Nicht dass ich wüsste.“
„Dann bleiben noch die Greenwood-Apartments“, sagte Dev. „Wenn ich mich richtig erinnere, hat dir dieses Gebäude nichts als Ärger eingebracht, seit du es gekauft hast.“
„Das hatte ich erwartet. Die Stadtverwaltung hat das Haus als baufällig und unbewohnbar eingestuft. Es entsprach überhaupt nicht den allgemeinen Sicherheitsbedingungen. Ich habe ewig gebraucht, um die entsprechende Zulassung zu bekommen.“
„Und du hast dich mit Webster deshalb gestritten, oder? Er wollte die Apartments zu Luxuseigentumswohnungen umbauen.“
„Das stimmt.“
„Soweit ich es überprüfen konnte, ist Webster sauber“, sagte Dev.
„Oh mein Gott.“ Mattie fiel plötzlich etwas ein. „Ich erinnere mich noch daran, als das Gebäude wegen Baufälligkeit geräumt werden musste. Die Mieter haben ihr Zuhause verloren. Es gab mehr als dreißig Wohnungen in diesem Haus und …“
„Vierzig“, korrigierte Gabe sie.
„Und alle mussten ausziehen und sich etwas Neues suchen, wo sie höchstwahrscheinlich höhere Mietkosten erwarteten. Was, wenn es das ist? Wenn jemand, der gezwungen war auszuziehen, dich für sein Unglück verantwortlich gemacht hat?“
„Das ergibt doch keinen Sinn!“, sagte Gabe. „Diese Wohnungsräumungen passierten ja, bevor ich das Ding gekauft hatte. Als ich das Geschäft abgeschlossen habe, wohnte niemand mehr da drin. Wenn jemand sauer war, weil er ausziehen musste, warum hat er dann so lange gewartet?“
„Mattie könnte recht haben“, sagte Dev. „Es ist das einzige Haus, das wir uns noch nicht genauer angesehen haben. Vierzig Mietparteien, einige von ihnen Familien. Die Stadt hat sie aus ihrem Zuhause verdrängt. Aber wer auch immer dahintersteckt, sieht das anders. Die Stadt kann er nicht verantwortlich machen, aber das Rathaus ist ihm eine Nummer zu groß. Aber er muss jemandem die Schuld geben, und er hat beschlossen, dass du das bist.“
Gabe runzelte die Stirn. „Aber warum hätte derjenige bis jetzt warten sollen?“
„Vielleicht gab es irgendeinen Auslöser“, sagte Dev.
„Ich weiß nicht …“
„Dann gib mir einen anderen Hinweis. Sag mir noch einen Namen.“
Gabe lehnte sich in seinem Stuhl zurück und seufzte. „Vierzig Wohnungen. Alle Bewohner sind woanders hingezogen, haben sich irgendwo wieder was Neues aufgebaut. Selbst wenn ihr recht habt, wie zum Teufel sollen wir die alle finden?“
„Gute Frage“, erwiderte Dev.
„Wir brauchen eine Liste der Leute, die man rausgeworfen hat“, sagte Mattie. „Die Namen aller Mieter, die damals dortgewohnt haben. Da müssen wir anfangen.“
Gabe richtete sich gerade auf, bereit in Aktion zu treten,
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