Feuerhimmel (German Edition)
brauchte, war eine frische Tasse Kaffee.
Einen Augenblick schloss sie die Augen und ließ sich von der leisen Hintergrundmusik aus den Bürolautsprechern beruhigen. Normalerweise war sie viel zu beschäftigt, um sie bewusst wahrzunehmen. Doch jetzt arbeitete es irgendwie in ihrem Hinterkopf. Sie setzte sich gerade auf und hörte genauer zu. Jazz. Es erinnerte sie an etwas … und plötzlich wusste sie es.
Es war die gleiche Art Musik, die sie während der anonymen Anrufe durchs Telefon gehört hatte.
Sie konzentrierte sich auf den gerade laufenden Song. Kenny G. spielte gedämpft, nicht zu laut, um niemanden bei der Arbeit zu stören. Sie erkannte die Melodie. Die hatte sie beim letzten geheimnisvollen Anruf im Hintergrund gehört.
Mattie schoss vom Stuhl hoch. Die Büromusik lief in einer Schleife, die Songs wiederholten sich nach einer Weile. Die Anrufe waren aus dem Büro gekommen! Je mehr sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie sich.
Und es gab nur eine Person, die sie für pervers genug hielt, um so etwas zu tun.
Sie ging zur Tür, riss sie auf und marschierte durch den Zeichensaal zu Mel Freemans Schreibtisch hinüber, der in einer Nische am Fenster stand.
„Ich muss mit dir reden, Mel.“
Er blickte zu ihr hoch, während die anderen alle mit ihrerArbeit weitermachten. Er erhob sich gemächlich von seinem Stuhl. „Ich habe zu tun. Was ist los?“
„Hast du bei mir zu Hause angerufen? Hast du meine Nummer gewählt und einfach wieder aufgelegt? Bist du der Kerl, der sich nie meldet?“
Mel zog die Augenbrauen hoch. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst! Wenn du Anrufe bekommst, dann doch wahrscheinlich von dem Typen, mit dem du’s treibst.“
„Du warst es, nicht wahr? Ich habe die Musik im Hintergrund wiedererkannt. Wenn du das warst, dann gehe ich zu Mr Dewalt und sage ihm …“
„Er war es nicht, Mattie.“
Mattie wirbelte herum, als sie die vertraute Stimme hörte. Aaron sah leichenblass aus.
„Können wir …“ Er räusperte sich. „Können wir in dein Büro gehen?“
Mattie blickte von Aaron zu Mel und zurück. „Ja, natürlich.“
Mel gab nur einen grunzenden Laut von sich und setzte sich wieder.
Aarons Gesichtsausdruck sprach Bände. Sie schnappte sich den Rollstuhl und schob ihn in ihr Büro, ob es ihm gefiel oder nicht.
Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, lief sie um den Rollstuhl herum und sah Aaron mit vor der Brust verschränkten Armen an. „Du weißt, wer mich schikaniert hat?“
Aaron ließ kurz den Kopf sinken, eine Haarsträhne fiel ihm über die Stirn. Er sah zu ihr hoch und blickte sie über den Rand seiner Brille ausdruckslos an.
„Ich war es, Mattie. Ich habe dich angerufen, weil ich wissen wollte, ob Gabe in deiner Wohnung ist. Ich war eifersüchtig. Irgendwie wollte ich es wissen.“
„Ach Aaron!“
Er schluckte. „Es hat eine Weile gedauert, aber irgendwann habe ich mich wieder gefangen. Zuerst war ich verletzt, als ich an dich und Gabe dachte und wie sehr du ihn magst. Ich war eifersüchtig,weil du ihn attraktiv findest und mich nicht. Aber dann wurde mir klar, was ich da tat und wie verrückt das ist. Es war, als hätte ich mich plötzlich in jemand ganz anders verwandelt.“
Mattie traten die Tränen in die Augen.
„Da habe ich beschlossen, dass sich unbedingt was ändern muss. Ich habe Emily gefragt, ob sie mit mir ausgeht. Wir haben uns öfter getroffen, und es war großartig. Mir wurde klar, dass du glauben könntest, die Anrufe hätten etwas mit den Bränden zu tun. Dann der letzte Anruf … Ich wollte dir sagen, dass ich es bin … aber du warst so wütend. Da habe ich einfach … Mich hatte der Mut verlassen. Es tut mir so leid, Mattie!“
Eine Träne rollte ihr über die Wange. „Wir sind doch Freunde, Aaron. Wir hätten doch darüber reden können.“
„Ich schäme mich so! Was für ein Idiot ich gewesen bin! Emily ist … Sie ist das Beste, was mir jemals passiert ist, und ich hätte es fast versaut. Kannst du mir jemals verzeihen?“
Mattie beugte sich hinunter und umarmte ihn. „Natürlich kann ich das.“
Sie wischte sich eine Träne von der Wange. „Ich hoffe wirklich, dass es mit dir und Em etwas wird.“
„Und ich wünsche dir das Beste mit Gabe!“, sagte er, und er meinte es ernst.
Mattie hatte keine Ahnung, was aus ihr und Gabe werden würde. Sie brauchte ein bisschen mehr Zeit. Sie musste entscheiden, ob sie es riskieren konnte, sich Gabe zu öffnen und sich so verletzlich zu machen. Nachdem sie so
Weitere Kostenlose Bücher