Feuerhimmel (German Edition)
genug ist, zwei Gebäude abzufackeln, würde er vielleicht sogar weitergehen. Womöglich zögert er auch nicht, ein Wohnhaus anzuzünden, in dem du dich aufhältst.“
Gabe lief es eiskalt über den Rücken. An so etwas hatte er überhaupt nicht gedacht. Aber es war naheliegend. „Ich werde mich gleich mit Atlas in Verbindung setzen.“
„Ich rufe Trace schon mal an und bereite ihn vor. Melde dich bei mir, wenn du Hilfe brauchst. Und sei vorsichtig, Bruderherz! Verbrennen ist ein Scheißtod.“ Dev legte auf, und Gabe klappte sein Mobiltelefon zu.
Einen Moment lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und schloss die Augen. So lange war alles gut gelaufen. Dieses unangenehme Gefühl im Bauch hatte er nicht mehr gehabt, seit seine Mutter fast bewusstlos auf dem zerschlissenen Sofa oder dem ausgetretenen Teppich im Wohnzimmer ihren Rausch ausgeschlafen hatte. Damals, als Jackson mit seinem nach der Schule verdienten Geld etwas zum Essen für sie hatte kaufen müssen.
„Alles okay?“, erkundigte sich Becky.
„Alles bestens“, entgegnete er. „Danke der Nachfrage.“
Becky warf ihm einen besorgten mütterlichen Blick zu, woraufhin er sich sofort gerade aufrichtete. Er öffnete eine Schublade, zog das Telefonbuch heraus und suchte die Sicherheitsfirma in den Gelben Seiten. Gerade wollte er die Nummer von Atlas Security wählen, als die Trailertür aufgerissen wurde und Mattie mit Angel dahinter auftauchte.
„Ich habe von dem Brand gestern Nacht gehört“, sagte Mattie. „Es tut mir wirklich leid, Gabe.“
Er stand auf. „Ja. Mir auch.“
„Du bist bestimmt sehr beschäftigt. Hast du trotzdem einen Augenblick Zeit?“
Becky schob ihren Stuhl zurück und stand ebenfalls auf. „Ich muss noch ein paar Besorgungen machen, Boss.“ Sie warf Mattie einen neugierigen Blick zu und ging zur Tür. „Ich bin gleich wieder zurück.“
Becky schob sich an ihnen vorbei und kletterte die Eisentreppe hinunter, damit sie ein wenig Privatsphäre hatten.
„Kommt doch rein“, sagte Gabe. Wie gut Mattie aussah, mit ihrem Pferdeschwanz und den Sommersprossen auf diesen hohen Wangenknochen! Irgendwie frisch und gesund. Und dabei sexy wie die Sünde.
Sofort geriet wieder sein Blut in Wallung. Nach der Nachricht, die sie ihm hinterlassen hatte, hätte er nicht erwartet, sie wiederzusehen.
Es hatte nur einen riesigen Brand gebraucht, um sie wieder zu ihm zu bringen.
11. KAPITEL
Mattie stand nervös an der Tür des Bauwagens. Plötzlich kam ihr Gabe noch größer und kräftiger vor, als sie ihn in Erinnerung hatte. Bei dem Gedanken an die Nacht, die sie in seinem Bett verbracht hatte, stieg ihr die Hitze ins Gesicht. Dieses merkwürdige Kribbeln im Bauch konnte nichts anderes als Verlangen sein.
„Wir können uns hier drüben hinsetzen.“ Gabe zeigte auf einen kleinen runden Tisch mit vier Plastikstühlen in einer Ecke des Anhängers.
„Angel ist heute Vormittag zu mir gekommen“, begann Mattie zu erklären, während sie sich auf den Stuhl neben dem Teenager setzte. „Er hat in den Nachrichten von dem Feuer gehört. Vorhin haben wir schon an der Brandstelle nach dir gesucht. Dein Vorarbeiter war da. Er hat uns diese Adresse gegeben und gesagt, wir könnten dich sicher hier finden.“ Sie wandte den Blick ab und wünschte, sie würde nicht den Wunsch verspüren, die Hand nach ihm auszustrecken und ihn zu berühren. Als sie zu Angel sah, bemerkte sie, dass seine Hände zitterten.
Mattie fühlte mit ihm. Im Stillen hoffte sie, dass Gabe dem Teenager die Worte sagte, die er unbedingt hören wollte.
„Worum geht es denn?“, erkundigte sich Gabe.
Mattie nickte Angel fast unmerklich zu, und der richtete sich in seinem Stuhl entschlossen auf.
„Ich wollte nur herkommen, um Ihnen zu sagen, dass ich den Brand nicht gelegt habe.“
Gabe starrte ihn erstaunt an. „Wie kommst du denn darauf, dass ich dich im Verdacht haben könnte?“
„Ich war gestern Abend nicht zu Hause. Meine Mutter hat mir das Auto geliehen, und ich bin zu Enrique rübergefahren, um über Nacht dazubleiben. Seine Mutter hat ihre Schwester in Tyler besucht, und ich wollte nicht, dass er allein ist.“
„Was habt ihr denn gestern Abend gemacht?“, fragte Gabe.
„Wir waren eine Weile in der Videothek und sind dann wiederzurück zu ihm nach Hause, um fernzusehen. Außer Enrique habe ich also kein Alibi, und ich glaube kaum, dass die Polizei uns das noch mal abnimmt.“
Angel sah ziemlich unglücklich aus. Und verängstigt. Mattie hoffte, dass
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