Feuerhimmel (German Edition)
kurzen Augenblick flackerte Verlangen in seinen blauen Augen auf. „Sehr gut, dann sehen wir uns heute Abend.“ Gabe öffnete die Fahrertür für sie, und sie musste unwillkürlich an den Kuss an dem Abend auf dem Parkplatz denken. Doch heute passierte nichts dergleichen.
Maggie setzte sich hinters Steuer, schob den Schlüssel ins Zündschloss und ließ den Motor an. Sie war zwischen Erleichterung und Enttäuschung hin- und hergerissen.
Zum Abend hin stieg die Luftfeuchtigkeit stark an, aber die Temperatur blieb weiterhin um angenehme fünfundzwanzig Grad. Als Gabe bei der Galerie Zigman ankam, wimmelte es dort bereits von Besuchern. In seinem beigefarbenen Sportjackett und den dunkelbraunen Hosen war er so ähnlich gekleidet wie alle anderen Männer hier auf der Vernissage – mit Ausnahme seiner braunen Cowboystiefel aus Straußenleder.
Die Frauen in eleganten und offensichtlich teuren Cocktailkleidern nippten aus ihren langstieligen Champagnerflöten. Gabe entschied sich für ein Bier, das der Barkeeper in ein gekühltes Glas goss und herüberreichte.
Gabe streifte durch die Ausstellungsräume und suchte nach Sal Zigman oder dessen Frau Barbara. Stattdessen stieß er auf Suze Coster, eine atemberaubende Brünette, die er im Zuge der Sanierungsarbeiten eines Luxusapartments in University Park kennengelernt hatte. Die Frau hatte ihn im Laufe der Zeit noch dann und wann angerufen, wenn sie den Wunsch nach etwas Körpernähe verspürte.
„Hallo Cowboy! Wie ich feststelle, siehst du so umwerfend aus wie immer.“ Mit ihren goldbraunen Augen musterte sie ihn von Kopf bis Fuß. „Aber was anderes war ja auch nicht zu erwarten gewesen.“
„Hallo Suze.“
Sie war groß und gertenschlank mit einer üppigen Oberweite. Ihr volles dunkelbraunes Haar fiel in Wellen auf ihre Schultern. Suze war die Tochter eines Kongressabgeordneten und ziemlich verwöhnt. Sie war es gewohnt, ihren Willen durchzusetzen. Im Bett konnte sie außergewöhnlich einfallsreich sein.
Sie fuhr ihm mit der Fingerspitze über seinen Jackettkragen. „Mir war gar nicht klar, wie sehr ich dich vermisst habe. Vielleicht sollte ich nachher mal nach dir sehen? Wir könnten uns doch nach der Vernissage irgendwo treffen.“
Gabe schüttelte nur den Kopf. „Heute Abend nicht, Suze.“
„Nein?“ Erstaunt zog sie die Augenbrauen hoch. Dann drehte sie sich um und folgte seinem Blick. Mattie Baker hatte gerade die Galerie betreten.
„Ahhh! Das ist wohl deine neueste Eroberung! Oder vielleicht ist sie es noch nicht und deshalb so interessant für dich?“
„Vielleicht“, sagte er nur, ohne den Blick von Mattie abwenden zu können. Sie trug ein einfaches, aber elegantes trägerloses schwarzes Cocktailkleid, das feurige Haar fiel ihr lose um die Schultern.
Doch es stand nicht in wilden Locken ab, und der Rock war auch nicht besonders kurz. Das hier war nicht Lena Sterling. Gabe erwartete kaum, dass sie heute ihre lustvolle Seite ausleben würde. So ein Abend wie im Klub Rio, als sie mit ihm im Bett gelandet war, würde sich wohl nicht wiederholen.
Trotzdem freute er sich, sie zu sehen. Und zwar so sehr, dass es ihm Angst machte.
„Bitte entschuldige mich, Suze. Ob du’s glaubst oder nicht – ich muss mich um was Geschäftliches kümmern.“
„Ach tatsächlich?“ Sie warf ihm ein ironisches Lächeln zu und tätschelte ihm die Wange. „Ich seh schon, welche Art von Geschäft du im Auge hast …“
Gabe presste die Lippen zusammen und ließ sich nicht provozieren. Außerdem hatte Suze ja recht: Seit er Mattie durch die Tür hatte kommen sehen, war er hart. Frustriert stieß er den Atem aus. Selbst wenn Suze ihn später anrufen sollte, um ihn zu besuchen, er hätte gar kein Interesse. Im Stillen fluchte er. Die Frau, mit der er gern im Bett liegen würde, stand gerade am anderen Ende des Raumes. Und eine andere wollte er nicht.
„Sind Sie nicht Matilda Baker? Mein Name ist Barbara Zigman. Heute Morgen habe ich Ihr Foto in der Zeitung gesehen.“
Mattie riss sich von dem Anblick Gabes mit der umwerfenden Brünetten los, die praktisch an seinen Lippen hing. Eine Frau, die er offensichtlich ziemlich gut kannte.
„Ich heiße Mattie, einfach nur Mattie. In der Zeitung steht es falsch.“
„Ich gratuliere Ihnen, Mattie.“ Barbara streckte ihre schmale Hand aus, an denen jede Menge Diamanten glitzerten. Sie war eine kleine Frau mit kurzem schwarzen Haar, das zu einer Stachelfrisur gestylt war, und einem hübschen Gesicht mit blassem
Weitere Kostenlose Bücher