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Feuerhimmel (German Edition)

Feuerhimmel (German Edition)

Titel: Feuerhimmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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ich schon sagte, ich war einfach ein bisschen müde und kaputt. Ich hatte ziemlich viele Überstunden gemacht und die Tanzaufführung meiner Kinder verpasst. Meine Tochter war fürchterlich enttäuscht, und ich fühlte mich schrecklich. Das hatte nichts mit Ihnen oder der Arbeit an sich zu tun.“
    Gabe nickte. „Gut, das freut mich. Dann will ich Sie nicht weiter stören.“
    Hank kletterte wieder ins Führerhaus des Krans und machtesich daran, den kräftigen Dieselmotor erneut anzuwerfen.
    „Hören Sie, noch was“, schob Gabe schnell nach. „Das hier war natürlich nicht vorgesehen. Normalerweise sind wir mit dem Aufbau beschäftigt und nicht mit Abrissarbeiten.“
    „Das mit dem Feuer tut mir wirklich leid“, erwiderte Hank. „Hat die Polizei schon jemanden in Verdacht?“
    „Noch nicht.“ Gabe warf einen Blick auf das, was eigentlich der McKinney Court hatte sein sollen: vier Etagen mit rußig schwarzen Mauern, zerbrochenen Fenstern, verbogenen Metallbalken und im Inneren Mengen von vollkommen durchweichten Schutthaufen. „Halten Sie die Augen offen, Hank, ja? Wenn Sie irgendwas Ungewöhnliches bemerken, sagen Sie mir bitte Bescheid.“
    „Darauf können Sie wetten.“
    Gabe ließ den Kranführer wieder an seine Arbeit gehen und machte sich auf den Weg zu den Towern. Benny Jervis, der andere Mann, den Becky ihm genannt hatte, arbeitete dort. Der kleine drahtige Mann mit der widerborstigen Art galt eher als Außenseiter, aber Benny arbeitete sehr hart und wurde deshalb von den anderen mit Respekt behandelt.
    „Hey! Benny!“ Gabe winkte dem Mann mit dem braunen Haar und der spitzen schmalen Nase zu. Er schaufelte gerade emsig den Schlamm vom Gehweg und schaffte ihn vom Haus weg. Benny unterbrach seine Arbeit, stellte die Schaufel beiseite und kam Gabe entgegen.
    „Das sieht ja inzwischen schon viel besser aus“, sagte Gabe, als Benny vor ihm stand.
    „Das alles aufzubauen war nicht so viel Arbeit wie diesen ganzen Dreck hier wegzuschaffen.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“ Gabe beobachtete die Arbeiter, wie sie die letzten verbrannten Schuttreste aus den Towern räumten. „Aber es sieht so aus, als würden Sie gute Fortschritte machen.“
    „Ja, das geht wirklich ganz gut voran. Sam meint, wir könnten wahrscheinlich nächste Woche mit dem Aufbauen anfangen.“
    „Hören Sie, Benny – ich habe mit Becky gesprochen, und sie hat erwähnt, dass Sie nicht so ganz glücklich mit dem Lohn sind, den Sie bekommen.“
    Benny zuckte die Schultern. Er war klein und drahtig, aber für seine Statur doch ziemlich kräftig. „Ich arbeite sehr hart. Ich weiß, dass zwei Arbeiter im Team dasselbe machen wie ich, aber mehr Geld verdienen.“
    Gabe betrachtete ihn eingehend. „Sie wurden einige Zeit nach Ihnen eingestellt. Die Preise sind inzwischen auf dem Markt angestiegen. So was passiert manchmal.“
    Benny wandte den Blick ab.
    „Ich verstehe, dass Sie sich darüber aufregen. Aber ich frage mich, wie verärgert Sie tatsächlich sind.“
    Benny runzelte die Stirn. „Wie meinen Sie das?“
    „Verärgert genug, um ein Feuer zu legen?“
    Benny wurde blass. Er sah Gabe mit aufgerissenen Augen schockiert an. „Sie meinen, ich hätte das Haus hier angezündet, weil ich mehr Lohn haben will?“
    Gabe fand Bennys entsetzte Miene ziemlich überzeugend. „Nein, im Grunde nicht. Aber ich muss alle Möglichkeiten in Betracht ziehen.“
    Der kleine Mann ließ erleichtert die Schultern sinken. „So was mache ich nicht, Boss. Ansonsten müsste ich ja bloß wieder hinterher aufräumen.“
    Gabe musste das Grinsen unterdrücken. „Da könnten Sie recht haben, Benny. Außerdem muss ich Ihnen in dem anderen Fall auch zustimmen. Sie arbeiten sehr hart, und Sie sollten deshalb genauso viel verdienen wie die anderen auch. Ich werde mit Becky sprechen und sehen, dass wir Ihren Lohn etwas anheben können.“
    Benny Jervis strahlte. „Vielen Dank, Boss.“
    „Und halten Sie die Augen offen, machen Sie das? Wenn Sie irgendwas Merkwürdiges oder irgendjemanden Verdächtiges sehen, rufen Sie mich unbedingt an.“
    „Ich werde aufpassen“, versprach Benny. „Wenn ich was bemerke,melde ich mich.“ Dann ging er wieder zurück, nahm seine Schaufel und begann von Neuem, die Schlammhaufen zu beseitigen.
    In Gedanken strich Gabe die beiden Namen von seiner Liste, was ihn auch nicht viel weiterbrachte. Er hatte die beiden aus seiner Baugruppe im Grunde nie richtig in Verdacht gehabt.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er Sam,

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