Feuerhimmel (German Edition)
Jugendgangs. Beliebt bei seinen Schulkameraden. Er konnte sich nicht vorstellen, warum ihm jemand etwas hätte antun wollen.
Gabe schob die schweren Glastüren zur Lobby des Hospitals auseinander. Ein Kälteschwall empfing ihn, als er in die klimatisierte Halle trat. Er lief zum Informationsschalter hinüber.
„Ich suche Angel Ramirez.“
Eine ältere grauhaarige Frau saß hinter dem Schalter. Sie gab den Namen in ihren Computer ein.
„Er liegt in der Intensivstation. Wenn Sie kein Familienangehörigersind, dürfen Sie da nicht reingehen. Aber es gibt ein Wartezimmer am Ende des Flurs. Gehen Sie durch die Doppeltür, und fahren Sie mit dem Aufzug in die zweite Etage.“
„Vielen Dank.“
Gabe drehte sich um und ging den Flur entlang, vorbei an Patienten in Rollstühlen und einer Gruppe Krankenschwestern in Arbeitskleidung. Der beißende Geruch antiseptischer Mittel verschlug ihm fast den Atem.
Erinnerungen stürzten auf ihn ein. Erinnerungen an jenen Abend, als er zehn Jahre alt gewesen und seine Mutter mit einer Überdosis Schmerzmitteln ins Wind Canyon Hospital eingeliefert worden war. Er wusste noch genau, wie verängstigt er und Dev gewesen waren. Und dass Jackson ihnen versichert hatte, alles wäre in Ordnung.
Dieser typische Krankenhausgeruch erinnerte ihn auch an die Besuche bei seinen Kameraden, die aus Afghanistan zurückgekehrt waren. Er selbst war zu dieser Zeit nicht mehr im Marine Corps gewesen, aber er hatte dort verdammt gute Freunde gewonnen. Mit manchen hatte er über die Jahre Kontakt gehalten; einige lebten sogar in Dallas.
Gabe atmete langsam und tief ein, um seine deprimierenden Gedanken zu verscheuchen. Dann betrat er den Fahrstuhl.
Der Lift stoppte in der ersten Etage, dann öffneten sich die Türen erneut in der zweiten. Die Frau neben ihm stieg aus. Gabe folgte ihr, bis sie in einen anderen Flur einbog. Er lief weiter geradeaus und folgte den Hinweisschildern zur Intensivstation.
Als er sich dem Schwesternzimmer näherte, überfiel ihn erneut die Unruhe. Dieses Gefühl, das ihn jedes Mal überfiel, wenn etwas nicht in Ordnung war. Zwei Brände, und nun hatte man jemanden, den er kannte, krankenhausreif geschlagen. Eine innere Stimme sagte ihm, dass dies kein Zufall sein konnte.
Auf dem Weg zum Informationsschalter kamen ihm zwei Krankenschwestern entgegen. Ihre Gummisohlen quietschten leise auf dem blitzblanken Fußboden.
„Ich möchte mich nach einem Patienten namens Angel Ramirez erkundigen.“
Die Schwester hinter dem Schalter, eine junge hübsche Blondine, blickte ihn besorgt an.
„Sind Sie ein Familienangehöriger?“, wollte sie wissen.
„Nein, ein Freund.“
Sie sah auf ihre Kartei hinunter. „Angel leidet unter einem ernsten Schädeltrauma. Er hat einen zweifachen Schädelbruch. Bisher ist er immer noch bewusstlos. Wenn Sie mit den Familienangehörigen sprechen wollen, die sind am Ende des Flurs im Warteraum.“
„Vielen Dank.“
Gabe machte sich auf den Weg zum Warteraum. Als er die Tür öffnete und den Blick über die besorgten Gesichter der anwesenden Personen in den Vinylstühlen schweifen ließ, entdeckte er Mattie, die sofort aufsprang.
„Gabe!“
Er ging zu ihr hinüber und streckte die Hände aus. Statt ihm auszuweichen, wie er zuerst befürchtete, fiel sie ihm in die Arme.
Als er bemerkte, wie sie zitterte, hielt er sie noch fester.
„Wie hast du davon erfahren?“, fragte sie leise.
„Captain Daily hat mich angerufen. Er hat mir gesagt, dass Angel überfallen wurde. Er dachte sich, dass ich es wissen wollte.“
Einen kurzen Augenblick legte sie die Wange an seine Schulter. Dann machte sie sich von ihm los. „Danke, dass du gekommen bist! Ich bin sicher, dass Angel das zu schätzen wüsste.“ Sie drehte sich zu einer pummeligen Lateinamerikanerin in einem Hauskleid mit Blumenmuster und einem dicken schwarzen Haarzopf um. „Rosa, das ist Mr Raines. Angel hat Ihnen sicher von ihm erzählt. Gabe, das ist Angels Mutter.“
„Hallo, Mrs Ramirez“, sagte er. „Es tut mir leid, was mit Ihrem Sohn passiert ist.“
Sie nickte ihm zu. „Angel hat mir so viel von Ihnen erzählt.
Dass Sie ihm und Enrique geholfen haben.“
„Wissen Sie, was mit Ihrem Sohn passiert ist?“, erkundigte sich Gabe.
„Nur dass man annimmt, jemand hat ihn von hinten niedergeschlagen. Die Polizei vermutet, mit einem Baseballschläger oder Ähnlichem. Sie sagen … sie sagen, dass er einen doppelten Schädelbruch hat. Und durch die Schwellung …“ Sie schlug
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