Feuerhimmel (German Edition)
der auf ihn zukam.
„Hey, was gibt’s?“, erkundigte der sich.
„Nichts Besonderes. Daily hat angerufen. Das Feuer in McKinney Court war zweifellos Brandstiftung.“
„Verfluchter Mist!“
„Kannst du laut sagen.“
„Haben sie denn jemanden in Verdacht?“
„Bisher nicht. Ich habe ihnen eine Liste mit Namen gegeben – alle, die ich in den vergangenen Jahren eventuell verärgert haben könnte. Dev habe ich die Liste ebenfalls zugeschickt. Er kümmert sich drum.“
„Dein Bruder ist ein Profi. Wenn einer was rausfinden kann, dann er.“
„Das hoffe ich jedenfalls.“
Sam nahm den Schutzhelm ab und wischte sich mit dem Ärmel seines hellblauen Arbeitshemdes über die Stirn. „Hast du Mattie wiedergesehen?“
Gabe schüttelte den Kopf. „Seit sie sich am Samstagabend von mir verabschiedet hat, nicht mehr. Wie sieht’s bei dir aus?“
„Tracy hat mich nicht angerufen. Ich nehme an, sie hatte wohl wirklich nur Interesse an einer schnellen Nummer mit mir.“
Gabe dachte an die Nacht mit Mattie. „Ich hätte damit kein Problem.“
„Bei Tracy ist das was anderes.“
„Wahrscheinlich.“
Sam drehte sich zum Gebäude um. „Wie auch immer – ich bin mit unserem Fortschritt hier sehr zufrieden. Ich habe schon angefangen, das Material zu bestellen, das wir für den Wiederaufbau benötigen.“
„Lass uns ein paar Überwachungskameras installieren. Außerdem werde ich noch einen Wachdienst engagieren. Wir wollen ja nicht, dass dieser Mistkerl sich noch einmal reinschleicht und das Haus wieder abfackelt.“
„Nein, das wollen wir garantiert nicht.“
Die beiden verabschiedeten sich, und Gabe machte sich auf den Weg zu weiteren Bauprojekten.
Im Hinterkopf hatte er immer den Gedanken, später noch bei Mattie anzurufen. Dann tat er es aber letztendlich doch nicht.
Es war wieder Mittwoch. Obwohl Tracy ihr Bestes tat, um Mattie zu überreden, weigerte die sich, in den Klub Rio mitzugehen. Es war nicht auszuschließen, dass sie dort auf Gabe traf. Und sie fürchtete, dann wieder mit ihm im Bett zu landen.
Am Donnerstag ging Mattie eine Stunde lang joggen, dann duschte sie, zog sich an und ging zur Arbeit. Zum Anfang der Woche hatte sie bei dem Firmenempfang aus Anlass ihrer Verleihung des AIA Awards von allen Kollegen Glückwünsche erhalten.
Von allen bis auf Mel Freeman.
Sie sah ihn auf sich zukommen, als sie gerade den Aufenthaltsraum für die Angestellten verließ, und wäre am liebsten sofort wieder umgekehrt.
„Ich nehme an, ich sollte dir gratulieren“, sagte Mel und schenkte ihr ein aufgesetztes Lächeln.
„Nicht, wenn du es nicht ernst meinst.“ Sie wollte an ihm vorbeigehen, aber er stellte sich ihr in den Weg.
„Ich habe zwei Monate an diesem Galerieentwurf gearbeitet, bevor du dich damit beschäftigt hast.“
„Das stimmt. Aber dem Kunden hat dein Entwurf nicht gefallen. Er wollte was anderes. Das war der Grund, warum Mr Dewalt den Auftrag an mich weitergegeben hat.“
„Du hast einen großen Teil von meinen Ideen übernommen. Ich hätte bei diesem Preis auch berücksichtigt werden müssen.“
„Ich habe sehr wenig von deinem Entwurf übernommen.Das Komitee hat das auch so gesehen und dich deshalb nicht mit einbezogen. Wenn du mich bitte entschuldigen würdest …“ Sie schob sich an ihm vorbei, dabei spürte sie die Anspannung in seinem Körper, als sie seine Schulter streifte.
„Nur weil du eine Frau bist, heißt das nicht, dass du bevorzugt behandelt wirst.“
Mattie biss die Zähne zusammen und atmete tief durch. „Ich werde nicht bevorzugt behandelt. Den Preis habe ich bekommen, weil ich gute Arbeit geleistet habe. Es tut mir leid, wenn du das nicht akzeptieren kannst.“ Ohne weiter auf seinen finsteren Blick zu achten, ließ sie ihn stehen und ging.
Als sie in ihrem Büro angekommen war, schloss sie die Tür und lehnte sich einen Augenblick dagegen. Diese Geschichte mit Mel lief langsam aus dem Ruder. Aber letztendlich war er immer noch nichts weiter als ein eifersüchtiger Kollege. Und es kümmerte sie im Grunde überhaupt nicht, was Mel Freeman dachte.
Mattie zwang sich zur Ruhe und ging zu ihrem Schreibtisch hinüber. Sie musste sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Gerade zog sie ihren schwarzen Ledersessel vor, als sie ein leises Klopfen hörte und Aaron die Tür öffnete.
Mit seinen Kakihosen und einem kurzärmeligen Hemd steuerte er mit dem Rollstuhl auf sie zu. „Hallo Mattie.“
„Hallo Aaron.“
Er lächelte. „Wenn du einen Moment Zeit
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