Feuerhimmel (German Edition)
Angel?“
„Die Ärzte sind optimistisch. Er hat wohl die kritischsteZeit überstanden, aber er ist immer noch im Koma. Sie haben keine Ahnung, wie lange es noch dauern kann, bis er aufwacht.“
„Sie geben sich ja die größte Mühe mit ihm. Das müsste doch helfen.“
„Hoffen wir’s.“
Tracy musterte sie einen Augenblick. Dann zog sie die Augenbrauen hoch. „Also … wie war denn das Dinner bei Gabe?“
Mattie fühlte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. „Du zuerst! Wie war dein Date mit Sam?“
Tracy zuckte die Schultern. „Unterhaltsam. Gestern hat er mich zu einem Motorradausflug mitgenommen. Das war echt aufregend.“ Sie nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. „Wir waren immer noch nicht zusammen im Bett.“
„Ist das ein Scherz?“
Tracy gab einen lauten Seufzer von sich und blies dabei ihre Ponysträhnen zur Seite. „Es ist kein Scherz, und es macht mich verrückt.“
Mattie setzte sich an den Küchentisch und umfasste ihren Kaffeebecher mit beiden Händen. „Warum hast du dann nicht zum Ausgleich gestern Abend jemand anders zu dir eingeladen?“
Tracy runzelte leicht die Stirn. „Du musst ja wirklich das Schlimmste von mir denken.“
„Du lebst nach deinen eigenen Regeln, Tracy. So war das schon immer.“
Tracy setzte sich ihr gegenüber. „Es kam mir einfach nicht richtig vor, verstehst du? Jemand anders hierher zu bringen, nur weil Sam nicht von seinen Prinzipien abweichen will. Außerdem möchte ich Sam und keinen anderen.“
„Das klingt ja sehr interessant!“
„Ich weiß, und das macht mir Angst.“
Mattie dachte an den Abend bei Gabe und dass sie ihm ihr Geheimnis anvertraut hatte. „Ich weiß genau, was du meinst.“
Tracy lehnte sich mit dem Kaffeebecher in der Hand zu ihr vor. „Okay, spuck’s aus!“
Mattie seufzte. „Gabe ist anders. Großartig im Bett. Absolut umwerfend, wirklich. Aber das allein ist es nicht.“ Sie studierte den Inhalt ihrer Tasse. „Ich habe ihm von Mark und meiner Schwangerschaft erzählt.“
„Echt? Was hat er gesagt?“
„Er meinte, wenn irgendwas passiert wäre und ich schwanger bin, würde er mich nicht im Stich lassen.“
Tracy schnaufte. „Er ist ein Mann. Die lassen einen immer im Stich.“
„Ich weiß.“ Mattie nahm wieder einen Schluck Kaffee und versuchte sich selbst einzureden, dass Gabe genauso war wie die anderen Männer, die sie gekannt hatte. Aber die Vorstellung schien ihr nicht überzeugend.
„Er ruft mich heute Abend an“, sagte sie. „Morgen wollen wir uns treffen und über unseren nächsten Schritt beraten.“
„Also spielst du immer noch Detektivin.“
„Ich werde nicht aufgeben, sondern mein Bestes tun, um diesen Typen zu finden.“
„Sei bitte vorsichtig!“ Tracy sah sie eindringlich an. „Damit meine ich nicht nur deine Nachforschungen.“
Mattie zog sich der Magen zusammen. Ihre Freundin sprach von Gabe. Mit leicht zitternden Fingern stellte sie den Kaffeebecher ab. Als sie schließlich den nächsten Schluck nehmen wollte, war der Kaffee bereits kalt.
Gabe parkte seinen Truck vor dem kleinen Fachwerkhaus in der Dublin Street. Das Gebäude war ziemlich durchschnittlich, bestand aus einer Etage, hatte eine graue Fassade mit weiß angestrichenen Rollläden und eine überdachte Veranda am Vordereingang.
Als er nach der Türklinke greifen und aussteigen wollte, klingelte sein Handy. Er zog es aus der Tasche, klappte es auf und meldete sich.
„Ich bin’s“, sagte Dev. „Rachels Eltern sind vor sechs Monaten bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Abgesehenvon Clay gab es wohl keinen Grund mehr, in Jacksonville zu bleiben.“
„Wie hast du das so schnell herausgefunden?“
„Das Internet ist schon erstaunlich. Aber selbst mein Kumpel konnte sich nicht erklären, warum sie ausgerechnet nach Dallas gekommen ist.“
„Das werde ich jetzt hoffentlich gleich erfahren. Ich sitze gerade vor ihrem Haus.“
„Sei vorsichtig, Bruderherz!“
„Bin ich.“
„Hör zu, in ein, zwei Tagen habe ich noch mehr für dich. Ich bin immer noch dabei, die anderen Leute auf deiner Liste zu überprüfen.“
„Danke.“ Gabe verabschiedete sich und klappte das Handy zu. Er stieg aus seinem Truck und ging zum Hauseingang. Als er die Holzstufen hochstieg, fragte er sich, ob er Rachel wohl zu Hause antreffen würde. Er klopfte an die Tür.
Als die geöffnet wurde, stand vor ihm ein Bild aus seiner Vergangenheit.
Er brachte ein Lächeln zustande. „Hallo Rachel.“
„Gabe! Was machst du denn
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