Feuerhimmel (German Edition)
besorgen wollte – was auch stimmt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er mir das abgenommen hat.“
„Gibt es noch irgendwas, das vielleicht wichtig für mich wäre?“
Sie schüttelte den Kopf, sodass ihr honigblondes Haar um die Schultern flog. „Ich wünschte, ich könnte dir weiterhelfen. Aber das ist alles, was ich weiß.“
Gabe stand vom Sofa auf, und Rachel erhob sich ebenfalls. Er zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche und reichte sie ihr. „Sag mir bitte Bescheid, wenn du was von Clay hörst, ja?“
Sie blickte auf die Karte hinunter. „Wenn du … also … irgendwann mal … Interesse hast …“
Gabe schüttelte den Kopf. „Eins habe ich in meinem Leben gelernt: Man sollte die Vergangenheit besser ruhen lassen.“ Er drehte sich um und ging zur Tür, zog sie auf und trat auf die Veranda hinaus.
Auf dem Weg zu seinem Truck dachte er an die Jahre zurück, seit er die Marines verlassen hatte. Rachel war seinetwegen nach Dallas gekommen. Es hatte mal Zeiten gegeben, da hätte er sich sehr geschmeichelt gefühlt und auf ihre Einladung reagiert. Aber inzwischen war er älter und klüger. So schön und sexy diese Frau auch war – sie interessierte ihn einfach nicht.
Sofort musste er wieder an Mattie denken, aber er versuchte, diese Gedanken zu vertreiben. Er musste sich auf das momentane Problem konzentrieren. Clayton Sanders war bisher der beste Hinweis, den er hatte. Er würde Captain Daily anrufen und ihm davon berichten. Die Polizei sollte herausfinden, wo Clay sich aufhielt. Allerdings würde es schwierig werden, Clay Sanders zu finden, wenn er nicht gefunden werden wollte. Er war Mitglied einer Spezialeinheit, der Force Recon. Und er war ein intelligenter Typ.
Schlau genug, um zu wissen, wie man ein Haus abfackelte.
Schlau genug, sich nicht dabei erwischen zu lassen.
18. KAPITEL
Am Montagmorgen öffnete Mattie ihre Wohnungstür, um Gabe hereinzulassen. Normalerweise legte sie viel Wert auf ihre Privatsphäre. Natürlich hatten sie schon mal Freunde aus der Firma hier besucht. Aber von den wenigen Männern, mit denen sie bisher zusammen gewesen war, hatte sie keinen in ihr Heiligtum mitgenommen.
Jetzt, wo Gabe hier war, wurde sie nervös. Er sah sich in dem offenen Raum mit der hohen Decke, Fabrikfenstern und unverputzten Backsteinwänden um. Mattie ertappte sich dabei, dass sie gespannt auf seine Reaktion wartete. Sie war sich fast sicher, dass er die spartanische Ausstattung nicht mochte.
„Hübsch“, sagte er mit Blick auf die kegelförmigen Sessel zu beiden Seiten des Sofas vor dem Kaffeetisch aus Glas und schwarzem Eisen. „Gute klare Linien, sehr geschmackvoll.“ Er sah zu ihr hinüber. „Es passt zu dir.“
Erst als sie erleichtert ausatmete, wurde ihr klar, dass sie die Luft angehalten hatte. „Freut mich, dass es dir gefällt.“
„Ich persönlich habe ja lieber ein bisschen mehr Krimskrams rumliegen, aber für dich ist es perfekt.“
Sie war sich nicht ganz sicher, ob das als Kompliment zu verstehen war, aber sie ging davon aus, dass es wohl eins sein sollte. „Kaffee?“
„Nein, danke, ich habe schon jede Menge getrunken.“
In dem Moment kam Tigger in den Flur geschlendert. Der Kater blieb vor Gabe stehen, hob den Kopf und starrte ihn gebieterisch an. Mattie wollte ihn schnell hochnehmen, sicher, dass Gabe nichts mit dem Tier zu tun haben wollte. Aber der kam ihr zuvor, bückte sich und nahm die große orangefarbene Katze einfach in den Arm.
„Hallo, großer Junge!“ Er kraulte Tigger sanft unter dem Kinn, und der hob sofort genüsslich den Kopf. Der Kater, der sich sonst von niemandem in den Arm nehmen ließ außer von Mattie, begann zu schnurren.
„Du wirst nachher voller Katzenhaare sein“, warnte Mattie. Sie versuchte sich nicht vorzustellen, wie diese maskulinen Finger über ihre nackte Haut strichen. Oder zu registrieren, wie sexy er in diesem engen marineblauen T-Shirt und der verwaschenen Jeans aussah.
„Wie heißt er denn?“, wollte Gabe wissen.
„Tigger.“
Gabe kraulte ihm weiterhin geduldig das Fell. Der Kater schloss genießerisch die Augen und konnte gar nicht genug bekommen. „Alle Jungs brauchen morgens ein paar Streicheleinheiten, was, Kumpel?“ Gabe sah sie an. Auch wenn keiner von ihnen davon sprach, was am Samstagabend in seinem Apartment vorgefallen war, hörte man es vor Spannung förmlich knistern.
Mattie bemühte sich, nicht zur Knopfleiste seiner Jeans hinunterzublicken, und Gabe schien sich zu bemühen, nicht auf
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