Feuerhimmel (German Edition)
meinen Leuten ein First-Class-Eigentumsprojekt daraus machen, das gut in die Nachbarschaft passen würde.“
Gabe hatte Webster nicht auf seine Verdächtigenliste gesetzt. Er glaubte nicht, dass der Mann mit solchen Mitteln wie Brandstiftung vorgehen würde, um zu bekommen, was er wollte. Nicht, dass er diesen Job selbst erledigt hätte; Webster konnte es sich leisten, einen Profi dafür anzuheuern. Doch so langsam bekam Gabe Zweifel.
„Sind Sie dermaßen scharf auf das Haus?“
„Sie wissen, wie ich darüber denke. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht.“
Es hatte Zeitungsartikel gegeben, Fernsehinterviews, sogar eine Nachbarschaftsinitiative, die verhindern wollte, dass Gabe seine notwendigen Genehmigungen für das Projekt bekam.Eine andere Gruppe wiederum hatte genauso eifrig dafür gekämpft, dass seine Idee durchgesetzt werden konnte.
„Die Bewohner in der Nachbarschaft haben ziemlich viel Geld für ihre Eigentumswohnungen bezahlt“, fuhr Webster fort. „Sie möchten diese Art von Leuten, an die Sie vermieten wollen, nicht in ihrer unmittelbaren Nähe. Das ist nicht gut für den Grundstückswert. Es wäre nur fair von Ihnen, wenn Sie verkaufen würden.“
Gabe schüttelte nur den Kopf. Er hatte zu hart an diesem Projekt gearbeitet, um es jetzt einfach aufzugeben. Abgesehen davon war er anderer Meinung als Webster. Greenwood wurde durch den Umbau schließlich nicht zu einer Pennergegend. Es würde zwar in den Apartments keine Marmorfußböden im Flur und Bidets im Badezimmer geben, aber es waren gut angelegte Wohnungen, die sehr viele Interessenten finden würden.
„Es tut mir leid, Webster, aber die Greenwood-Apartments stehen nicht zum Verkauf.“
Websters gepflegte Gesichtszüge verhärteten sich. „Wie Sie wollen. Aber wenn Ihr Feuerteufel wieder zuschlägt und alles bis auf die Grundmauern abbrennt, dürfen Sie nicht erwarten, dass ich noch denselben Preis biete.“
Gabe biss die Zähne zusammen, als der Mann sich wieder auf den Weg machte. Er nahm sich vor, Thomas Daily von diesem Zusammentreffen zu berichten. Als Webster seinen protzigen Mercedes ausparkte, klappte Gabe sein Handy auf und rief Dev an.
„Ich habe noch einen Namen für die Liste“, sagte Gabe.
„Ja? Glaubst du immer noch, dass Clay es nicht war?“
„Ich will nur auf Nummer sicher gehen.“
„Ich höre. Schieß los.“
Gabe erzählte seinem Bruder von der Begegnung mit dem stinkreichen Carlton Webster und seinem neuesten Angebot für die Apartments. „Webster meint, da ich so viel Ärger habe, wäre ich froh, wenn ich das Haus los wäre. Ich habe ihm klargemacht, dass ich nicht am Verkauf interessiert bin. Er wünschtmir das Übelste. Meinte, wenn das Gebäude abgebrannt ist, würde er nicht annähernd so viel dafür bezahlen.“
„Sag das den Cops. Inzwischen werde ich ihn mal überprüfen.“
„Danke.“
„Ich wollte dich später sowieso anrufen. Zuerst mal die SMS, die du bekommen hast …“
„Ja, was ist damit?“
„Der Typ, der sie geschickt hat, könnte die Wahrheit sagen. Vielleicht hat er das Feuer in Artie’s Men’s Wear tatsächlich nicht gelegt.“
„Ich bin ganz Ohr. Was weiter?“
„Lucille Roser wird eine dicke fette Lebensversicherungssumme nach dem Tod ihres Mannes ausbezahlt. Sie erhält auch die Nettosumme von der Gebäudeversicherung. Das zusammen ergibt ein wirklich nettes Sümmchen.“
„Wie nett?“
„Siebenstellig. Die Lebensversicherung wurde auf drei Millionen abgeschlossen. Das hat Artie vor ungefähr einem Jahr veranlasst.“
„Du meinst, es war reiner Zufall, dass Raines Construction die Sanierung vorgenommen hat?“
„Du weißt doch, was ich von Zufällen halte.“
„Ungefähr das Gleiche wie von der Existenz der Einhörner.“
Dev lachte. „Du musst davon ausgehen, dass Lucy die Zeitung gelesen oder die Nachrichten im Fernsehen verfolgt hat. Sie wusste von den Bränden und dass die Polizei dich als Zielscheibe vermutet. Ein Feuer in ihrem Gebäude ist doch viel glaubwürdiger, wenn die Cops denken, es geht gegen dich.“
Und es würde Lucys kleine Feier zwei Tage nach dem Tod ihres Mannes erklären. „Du meinst, sie hat jemanden angeheuert, der sich um den armen Artie kümmert und alle Spuren mit dem Brand beseitigt?“
„Es gibt eine Menge Leute, die so was professionell erledigen. Wen auch immer sie beauftragt hat, er könnte sich irgendwo dieentsprechenden Infos geholt haben. Die Art, wie die Brände gelegt wurden, hat er dann kopiert, damit es
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