Feuerhimmel (German Edition)
Hause.“ Sie wollte weitergehen, aber Clay packte sie am Arm und zog sie zu sich herum. Mit seinem leicht umwölkten Blick musterte er sie von oben bis unten, betrachtete das lockige blonde Haar, den kurzen Rock und ihre Brüste unter dem Top. „Ich könnte ein bisschen Gesellschaft gebrauchen. Wie wär’s mit einem Drink? Ich gebe dir einen aus.“
Mattie versuchte sich vorsichtig aus seinem Griff zu winden. Wenn er sie nicht innerhalb der nächsten Sekunden losließ, würde sicher Gabe gleich durch die Tür stürmen.
Statt sie loszulassen, setzte sich Clay und zog sie auf seinen Schoß. „Na, ist das nicht bequemer?“
Matties Puls raste. Sie blickte zur Tür, als schwere Schritte auf den Holzstufen zu hören waren. Dann stand Gabe da und zog sie von Clays Schoß.
„Du solltest sie besser in Ruhe lassen!“
Sanders erhob sich langsam, kein bisschen eingeschüchtert von dem wütend über ihn gebeugten großen Mann.
„Wenn das nicht mein alter Kumpel Gabe ist!“
Gabe zog Mattie hinter sich. „Was machst du in Dallas, Clay?“
„Warum willst du das wissen? Brauche ich deine Erlaubnis, um mich hier aufzuhalten?“
„Wenn du meine Baustellen abfackelst, schon.“
Sanders Grinsen wurde schadenfroh. „Davon habe ich gehört. Das geschieht dir nur recht.“
„So, findest du?“ Gabe ballte die Hand zur Faust. „Und was ist mit dem Jungen, den du zusammengeschlagen hast, damit er keine Fragen mehr stellt?“
Clay schüttelte den Kopf. „Davon weiß ich nichts.“
Mattie rannte zur Bar. „Bitte rufen Sie die Polizei, Tommy.“
„Auf keinen Fall. Ich will keinen Ärger haben.“ Aber er kam um die Bar herum, in der Hand seinen abgesägten Billardstock, und ging direkt auf Gabe und Clay zu.
„Wenn ihr beide euch prügeln wollt, dann macht das draußen!“
Gabes Gesichtszüge wirkten wie versteinert. Sanders grinste nur. Mattie sah den Schwinger nicht kommen, erst, als er Gabe direkt aufs Kinn traf. Sie schrie auf, und der Kampf begann. Stühle scharrten über den Boden, als die anderen Gäste aufsprangen und zurückwichen, um den beiden Streithähnen Platz zu machen. Die meisten standen aber dann um sie herum, fasziniert von dem Schauspiel, das sich ihnen bot.
Mattie blickte schnell zur Tür, aber es war keine Hilfe in Sicht. Tommy verschwand hinter der Bar, um nun doch die Polizei zu rufen. Mattie hoffte, dass Gabe das bereits getan hatte.
Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den beiden großen Männern zu, und ihr blieb fast die Luft weg. Ein Schlag folgte auf den nächsten. Gabe hatte viel Kraft, jeder Hieb saß und ließ Clayton aufstöhnen. Aber Clay war schnell, und obwohl er weniger Schläge verteilte, konnte er jeden einzelnen mit erstaunlicher Treffsicherheit und Wucht platzieren. Gabe verpasste ihm einen so harten Schlag auf den Brustkorb, dass er ihm sicher eine Rippe gebrochen hatte. Clay senkte den Kopf und rammte ihn Gabe in den Magen. Der flog rückwärts, und beide krachten gegen die Wand.
Blut floss aus Sanders’ Nase, nachdem ihm Gabe einen Haken verpasst hatte. Clays Schlag wiederum ließ Gabes Unterlippe platzen, und ein rotes Rinnsal tropfte aus seinem Mundwinkel.
Mattie sah den beiden voller Entsetzen zu. Sie hatte noch nie einen richtigen Faustkampf gesehen. Zumindest keinen zwischen zwei kräftigen Männern, die entschlossen waren, den anderen k. o. zu schlagen oder ihm sogar noch Schlimmeres anzutun. Clay kam durch einen heftigen Schlag Gabes ins Straucheln, dann schoss er auf Gabe zu und umklammerte seinen Hals. Zum ersten Mal wurde Mattie klar, dass Gabe in Lebensgefahr sein könnte. Du weißt doch, dass er bei der Force Recon war?
Gabe hatte ihr erklärt, dass diese Spezialeinheit des US Marine Corps tief in feindlich kontrolliertem Gebiet eingesetzt wurde, so ähnlich wie die Navy SEALs. Sie wollte keine Minute länger warten. Ihre halb leere Bierflasche stand noch auf der Theke. Sie rannte zur Bar, nahm die Flasche am Hals, rannte zu den Kämpfenden zurück und zerschlug das Glas mit aller Kraft auf Sanders’ Hinterkopf.
Die Flasche zersplitterte, das Bier floss an Clays Kopf herunter, und er sank zu Boden wie ein Sack Zement.
Gabe richtete sich völlig außer Atem auf, stützte seine Hände auf die Oberschenkel und schnappte nach Luft. Sein Blick fiel auf Mattie, die immer noch die zerbrochene Flasche in der Hand hielt. Ihre Beine fühlten sich an wie Pudding, die Hände zitterten. Gabe ging zu ihr, nahm ihr den Rest der Flasche aus der Hand und zog sie
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