Feuerhimmel (German Edition)
Asian Fusion mit, das wird ihm bestimmt gefallen. Inzwischen hat er entdeckt, dass er doch noch eine Menge anderer Gerichte außer Steak und Kartoffeln mag.“
Tracy nippte an ihrem Kaffee. „Hört sich ja so an, als wäre das was Ernstes mit euch.“
Mattie zuckte die Schultern. „Nicht wirklich. Ich bleibe nur so lange bei ihm, bis meine Ferien vorbei sind – also bis zum Wochenende.“
Tracy nahm noch einen Schluck. „Na ja, ich werde wohl trotzdem hingehen.“
„Macht Sam das nichts aus?“
„Wir sind ja kein Paar. Bisher ist unsere Beziehung nur rein platonisch.“
„Echt schade.“
„Einerseits schon. Andererseits ist es ziemlich angenehm.Er ist wirklich ein süßer Typ. Ich bin froh, ihn kennengelernt zu haben.“
„Das klingt nach Vergangenheit.“
Tracy wandte den Blick ab. „Vielleicht. Mal sehen, was heute Abend passiert.“
Mattie streckte den Arm aus und griff nach ihrer Hand. „Was auch immer du tust – denk gut darüber nach, ob es die richtige Entscheidung ist. Wenn Sam wirklich was Besonderes ist, willst du ihn vielleicht nicht verlieren.“
Tracy versuchte nicht darauf zu achten, welchen Druck sie auf der Brust verspürte. Sie war nicht für eine feste Beziehung gemacht. Sam schien jedoch genau das im Auge zu haben.
Sie erinnerte sich an die furchtbaren Streits zwischen ihren Eltern, die Schläge, die sie und ihre Mutter hatten ertragen müssen. Sie brauchte keinen Mann. Sie wollte keinen.
Nicht einmal Sam.
„Ich muss wieder an die Arbeit.“ Mattie stand auf. „Danke für den Cappuccino! Den trinke ich ja am liebsten, wie du weißt.“
„Nichts zu danken. Die nächste Runde geht auf dich.“
„Sei vorsichtig heute Abend.“
„Ich bin immer vorsichtig.“ Aber Tracy war so unsicher wie noch nie, wenn sie darüber nachdachte, was sie wirklich tun wollte.
Sie dachte an Sams süßes Lachen. An dieses freche Aufblitzen in seinen sanften braunen Augen, wenn er sie ansah. Manchmal fragte sie sich, ob sie vielleicht unrecht hatte, ob es womöglich doch so etwas wie eine lang anhaltende glückliche Beziehung gab.
Tracy schüttelte den Kopf. Wem machte sie etwas vor? Sam war auch nicht anders als all die anderen Männer, die sie bisher gekannt hatte.
Zurück in ihrem Büro rief sie ein paar Kunden an, gab ein paar Darlehensanträge bei der Hypothekenbank ab, zeigte einem Interessenten ein Haus und fuhr schließlich nach Hause.
Irgendwann wurde es Zeit, sich für den Abend umzuziehen, und sie wählte ihr aufregendstes Outfit aus – einen knalligen pinkfarbenen Lederminirock und die dazu passende Weste mit vorn nur drei Knöpfen, zu der sie keinen BH tragen konnte.
Als sie durch die Tür kam, war der Laden bereits angefüllt vom Lachen der Gäste und dem Klingen der Gläser. Der Karaokesänger auf der Bühne beendete gerade einen Sinatra-Song und erntete mäßigen Beifall. Tracy suchte nach einem bekannten Gesicht und entdeckte eine junge Frau, die ebenfalls als Immobilienmaklerin arbeitete. Sie saß an einem Tisch nur mit Männern.
„Hallo Tracy!“ Heather winkte sie zu sich. „Ich freue mich, dass du da bist. Ich könnte ein bisschen Unterstützung gebrauchen.“ Sie grinste und deutete mit dem Kopf zur anderen Seite des Tisches, an dem ihre vielen Bewunderer saßen.
Tracy lachte, als einer von ihnen aufsprang und einen Stuhl für sie vorzog. Als sie sich setzte, fiel ihr Blick automatisch auf der Suche nach Sam zur Bar hinüber, aber er war nicht dort. Das Gefühl der Enttäuschung, das sie plötzlich verspürte, erschreckte sie. Sie war heute Abend hier, um sich zu amüsieren.
„Bring der Lady doch bitte einen Cosmo!“, rief einer der Typen am Tisch. „Einen doppelten.“ Er sah gut aus, war genau die Art von Mann, mit dem sie vielleicht nach Hause gegangen wäre. Doch heute Abend erschien ihr dieser Gedanke wenig reizvoll.
Die Zeit verstrich. Tracy trank zwei Cocktails, aber ihre Stimmung hellte sich nicht auf. Einer der Männer erzählte einen unanständigen Witz, und sie zwang sich zu lachen. Dann fiel ihr Blick zum zehnten Mal an diesem Abend zur Bar hinüber, und da war er.
Ihr stockte der Atem.
Sam lehnte an der Bar, den Blick auf sie gerichtet. Vor ihm auf der Theke stand eine fast leere Bierflasche. Er war also schon eine ganze Weile dort. Trank sein Bier und beobachtete sie nur.
Er hob die Flasche, als würde er ihr zuprosten, und nahmden letzten Schluck daraus. Dann stellte er sie zurück auf die Theke und ging zur Tür.
Tracy drehte sich
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