Feuerhimmel (German Edition)
in seine Arme.
„Alles in Ordnung, Honey, die Polizei ist schon unterwegs. Sie wissen, dass Clay hier ist. Sie werden ihn liebend gern mitnehmen.“
Durch das laute Summen in ihrem Ohr drang das Heulen der Sirenen. Mattie atmete tief durch, um sich zu beruhigen.
„Geht es dir gut?“, erkundigte sich Gabe besorgt.
Mattie nickte. Sanders lag immer noch am Boden. Seine Nase blutete so stark, dass bereits das ganze T-Shirt blutgetränkt war, als ein halbes Dutzend uniformierte Polizisten in die Bar schwärmten.
„Sie müssen Raines sein“, sagte der eine.
„Ich bin Raines, ja. Ich habe Sie angerufen. Er gehört Ihnen.“
Der blonde Cop nickte nur.
Gabe wischte sich mit dem Handrücken über seine blutige Lippe und warf Mattie ein schiefes Grinsen zu. „Sieht so aus, als hättest du heute Abend die Heldin gespielt.“
Sie streckte die Hände aus und betastete vorsichtig die Blutergüsse auf seinen Wangen. „Machst du Witze? Du warst erstaunlich.“ Normalerweise hielt sie nicht viel von Faustkämpfen, aber in diesem Fall war sie froh, dass Gabe sich sogut wehren konnte.
„Wenn er nicht betrunken wäre, würde ich jetzt ganz anders aussehen, glaub mir.“
Mattie lief eine Gänsehaut über den Rücken. „Wenigstens nehmen sie ihn fest. Deine Baustellen werden jetzt nicht mehr in Gefahr sein.“
Gabe nickte nur.
Sie blieben noch in der Bar, um ihre Aussage zu machen und Tommy den Schaden zu bezahlen, der durch den Kampf entstanden war.
„Vielen Dank“, sagte der Barbesitzer, warf das Geld in die Kasse und schob sie schwungvoll wieder zu. „Ich nehme an, Clay hatte bereits wegen irgendwas Ärger.“
„Sieht so aus.“
„Das tut mir leid. Eigentlich mochte ich ihn.“
„Es gab mal eine Zeit, als ich ihn auch gernhatte“, sagte Gabe, und Mattie sah das Bedauern in seinem Gesicht.
„Er behauptet, dass er Angel nicht angegriffen hat“, erinnerte Mattie ihn.
„Das muss aber nicht heißen, dass es stimmt.“
Aber wenn er es tatsächlich gewesen war und er auch die Brände gelegt hatte, dann würden sie und Gabe den Fall endlich abschließen können.
Mattie verließ das Lokal mit Gabes Arm um ihre Schultern, dann fuhren sie zu Gabes Apartmenthaus.
Trotz all der Blutergüsse und Verletzungen hielt er sein Wort in Bezug auf ihre gemeinsame Nacht. Mattie sagte sich, dass es in Ordnung wäre, wenn sie die Zeit, die sie noch miteinander hatten, genoss. Selbst wenn sie sich noch zugestand, bis zum Ende der Woche bei ihm in der Wohnung zu bleiben – am Montag wäre sie wieder in ihrem eigenen Apartment.
Der Gedanke daran verursachte bei ihr ein merkwürdiges Gefühl von Bedauern.
Was bedeutete, dass sie genau das Richtige beschlossen hatte.
22. KAPITEL
Das Rauschen des Mittwochmorgenverkehrs drang von der Straße herauf. Gabe beobachtete Mattie, die in seiner Wohnung umherlief, hier und dort etwas aufhob, unbewusst den Stapel Zeitungen ordnete, der auf dem Couchtisch lag.
Ihm erschien es so natürlich, dass sie hier war. Anders als bei den wenigen anderen Frauen, die hier mal eine Nacht verbracht hatten. Er hatte es immer gar nicht erwarten können, dass sie wieder gingen.
Bekleidet mit braunen Hosen und einer Bluse mit rosa Paisleymuster, wollte Mattie einen Besuch im Krankenhaus abstatten, bevor sie ins Büro fuhr. Gabe sollte sich darauf freuen, endlich etwas Zeit für sich allein zu haben. Stattdessen wäre es ihm lieber gewesen, sie bliebe noch.
Während sie an ihrem Kaffee nippte, verschwand Mattie in dem Zimmer, das er sich als Büro eingerichtet hatte. Mit seiner dampfenden Tasse folgte er ihr in den mit einem großen Eichenschreibtisch und einem Drehstuhl ausgestatteten Arbeitsraum. Landschaftsfotos, die er auf der Ranch gemacht hatte, hingen gerahmt an der Wand.
Mattie ging zum Zeichentisch hinüber und griff nach einem zusammengerollten Grundriss, der dort lag. Sie stellte ihre Tasse ab, breitete die Zeichnungen aus und studierte sie eingehend. Sie musste Gabes Gegenwart gespürt haben, denn jetzt drehte sie sich zu ihm um.
„Du hast doch nichts dagegen, oder? Neugier ist so was wie eine Berufskrankheit.“
Er lächelte nur. „Bitte, sieh dir alles an. Das sind die alten Originalpläne des Lagerhauses, das ich jetzt saniere. Die habe ich erst vor ein paar Wochen bekommen, kurz bevor das mit den Brandstiftungen losging. Ich bin bisher noch gar nicht dazu gekommen, sie mir richtig anzusehen.“
Mattie betrachtete die Pläne, die schon vergilbt, zerknittert und voller Flecken
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