Feuerhimmel (German Edition)
mitfahren!
„In Ordnung“, hörte sie sich sagen. „Ich würde deine Ranch sehr gerne sehen!“
Gabe fuhr Mattie in ihre Wohnung, damit sie den Kater versorgen und ein paar Sachen für die Übernachtung, Jeans und Turnschuhe einpacken konnte. Wenn sie auf der Ranch waren, würde sie das leichte geblümte Sommerkleid und die Sandaletten, die sie beim Besuch bei Debbie getragen hatte, wechseln wollen.
Auf dem Weg zum Flughafen machten sie noch einen Abstecher ins Krankenhaus, aber an Angels Zustand hatte sich immer noch nichts geändert. Gabe wartete, während Mattie sich einen Moment ans Bett des Jungen setzte und mit ihm redete, als wäre er bei Bewusstsein. Sie ermunterte ihn, gesund zu werden, um die Ausstellung seines Freundes sehen zu können. Dann fuhren sie zu dem Privatflugplatz im Süden von Dallas, wo Gabes ganzer Stolz stand, die Twin Aerostar.
„Du weißt doch, was der Unterschied zwischen kleinen Jungs und erwachsenen Männern ist, oder?“, sagte Mattie, alsGabe ihre Reisetasche an Bord verstaute und ihr ins Cockpit auf den Copilotensitz half.
„Die Größe ihres Spielzeugs?“, riet er schief grinsend. Mattie lachte. „Nein, es ist der Preis ihres Spielzeugs, du Schlaumeier.“
Gabe grinste. Er ging an der roten Linie am Flugzeug entlang und inspizierte noch einmal alles zum letzten Mal, dann kletterte er an Bord und setzte sich auf den Pilotensitz. Wenige Minuten später rollten sie die Startbahn hoch.
„Wie oft fliegst du denn?“, erkundigte sich Mattie, als sie abhoben und bald das Flickwerk von Feldern und Ranches unter sich ließen, durchzogen von viel Grün und hier und da einem glitzernden Gewässer.
„Nicht oft genug. Ein paarmal im Jahr fliege ich zu meinem Bruder nach Wyoming. Nach Hill Country komme ich, so oft ich kann, aber meist habe ich viel zu tun.“
„Ich weiß genau, was du meinst.“ Mattie lehnte sich in dem butterweichen cremefarbenen Ledersitz zurück.
„Manchmal frage ich mich, ob es das wert ist.“ Das Flugzeug konnte fünf Passagiere sehr bequem transportieren, er hatte jedoch nie so viele Leute mitgenommen.
„Darüber habe ich nie wirklich nachgedacht“, erwiderte Mattie. „Ich arbeite, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen und mir etwas leisten und genug für später beiseitelegen zu können.“
„Manchmal denke ich, ich sollte mir vielleicht mehr Zeit nehmen, um die kleinen Dinge des Hier und Jetzt zu genießen.“
„Du meinst, dein Geschäft aufgeben?“
„Das würde ich nicht tun. Ich dachte mehr daran, mir die Zeit zu nehmen, um eine Familie zu gründen, Kinder zu haben.“ Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu. „Du hast dir doch auch mal ein Baby gewünscht.“
Mattie blickte aus dem Fenster. „Daran habe ich in letzter Zeit nicht mehr gedacht.“
„Vielleicht solltest du darüber nachdenken.“
Sie erwiderte nichts darauf, und das Brummen des Motors erfüllte die Kabine.
Gabe sagte nichts mehr. Er wollte sie nicht in die Enge treiben, sonst würde sie sich womöglich weigern, ihn weiterhin zu treffen. Er wusste, wie sie über eine feste Beziehung dachte.
Doch ihm wurde langsam klar, dass er sich genau das wünschte. Er sah Mattie inzwischen als seine Frau, die Frau, die er über die Jahre an seiner Seite haben wollte. Er konnte sie nicht aus seinen Gedanken verbannen, er würde sie immer begehren.
Gabe glaubte nicht, dass sich das je ändern würde.
Nach weniger als zwei Stunden Flug setzte die Maschine auf einer schmalen Landebahn im Süden von Kerrville auf. Gabe steuerte das Flugzeug zum Hangar, um es dort abzustellen; er hatte ihn extra für seine Besuche auf der Ranch gekauft. Dort stand auch sein alter Jeep, mit dem sie nun die gewundenen Straßen von Hill Country entlangfuhren, bis sie den Abzweig zu Rolling Acres erreichten. Der Name war bereits auf ein verwittertes Schild eingebrannt gewesen, als er das Grundstück erworben hatte.
„Das Land hier ist wunderschön“, sagte Mattie, als sie den schmalen holprigen Weg zum Haus entlangfuhren. „Ich komme viel zu selten aus der Stadt raus.“
„Das geht mir genauso. Aber wenn ich hier bin, genieße ich es auch.“
Er parkte den Jeep vor seinem weißen Ranchhaus im spanischen Stil mit dem roten Schindeldach. Gabe half Mattie beim Aussteigen und trug ihre Reisetasche ins Haus.
Mattie blieb am Eingang stehen und blickte in das mit Fliesen ausgelegte Wohnzimmer.
„Ach Gabe! Genauso habe ich mir dein Haus vorgestellt! Jetzt verstehe ich, was du meinst – das
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