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Feuerkind

Feuerkind

Titel: Feuerkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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besaßen. Andrew McGee verdiente genug, um sich und seine Tochter über Wasser zu halten, zu viel mehr reichte es nicht.
    »Wir haben die Teilnehmer des letzten Kurses befragt«, sagte Albert Steinowitz. »Es waren sechzehn Leute, die ihre Unterrichtsgebühren in zwei Raten bezahlten – hundert Dollar bei der Anmeldung und weitere hundert nach Absolvierung des halben Kurses, wenn der Teilnehmer der Ansicht war, daß er aus dem Kurs Nutzen gezogen hatte. Und der Ansicht waren natürlich alle.«
    Cap nickte. McGees Fähigkeit war hervorragend dazu geeignet, Leute mit Zuversicht zu erfüllen. Er stieß sie buchstäblich in diese Zuversicht hinein.
    »Wir haben ihre Antworten auf gewisse Schlüsselfragen dem Computer eingegeben. Die Fragen lauteten: Waren Sie zu bestimmten Zeiten besonders zufrieden mit sich und dem Erfolg des Kurses bei Confidence Associates? Ist es vorgekommen, daß Sie sich nach einem Abend bei Confidence Associates am folgenden Arbeitstag wie ein Tiger fühlten? Haben Sie –« sie wie ein Tiger gefühlt?« fragte Cap. »Verdammt, Sie haben gefragt, ob sie sich wie Tiger gefühlt haben?«
    »Die Frage stammt aus dem Computer.«
    »Okay, erzählen Sie weiter.«
    »Die dritte Schlüsselfrage lautete: Haben Sie, seit Sie an den Kursen bei Confidence Associates teilnehmen, in Ihrem Beruf irgendwelche besonderen und meßbaren Erfolge erzielt? Diese Frage konnten sie alle mit größter Objektivität und Zuverlässigkeit beantworten, denn jeder neigt dazu, sich an den Tag zu erinnern, an dem er eine Gehaltsaufbesserung bekommt oder der Boß ihm anerkennend auf die Schulter klopft. Darüber erzählten sie alle gern. Ich fand es ein wenig gespenstisch, Cap, Er hat wirklich gehalten, was er versprochen hatte. Von der sechzehn sind elf befördert worden - elf. Von den restlichen fünf haben drei Jobs, in denen man nur nach festgesetzten Zeiträumen befördert wird.«
    »Niemand bezweifelt McGees Fähigkeit«, sagte Cap. »Jeden falls jetzt nicht mehr.«
    »Okay. Aber jetzt wieder zur Sache. Der Kurs dauerte sechs Wochen. Nach Auswertung der Antworten auf die Schlüsselfragen warf der Computer vier interessante Daten aus… das heißt Tage, an denen McGee wahrscheinlich die gewohnte Ihr-schafft-es-wenn-ihr-nur-wollt-Arie durch konzentrierte psychische Beeinflussung ergänzt hat. Die Daten, die uns vorliegen sind der siebzehnte August, der erste September, der neun zehnte September … und der vierte Oktober.«
    »Und was beweist das?«
    »Nun, den Taxifahrer hat er gestern abend intensiv beeinflußt. Er hat hart zugestoßen. Der Trottel ist immer noch nicht ganz da. Wir nehmen an, daß Andy McGee umgekippt ist Krank. Vielleicht kann er sich kaum bewegen.« Albert sah Caf ruhig an. »Laut Computer steht die Wahrscheinlichkeit, daß er tot ist, bei sechsundzwanzig Prozent.«
    »Was?«
    »Na ja, er hat sich schon vorher manchmal übernommen und mußte dann ins Bett. Irgend etwas geschieht dabei mit seinem Gehirn … Was, weiß man nicht. Möglicherweise winzige Blutungen. Es könnte schlimmer werden. Der Computer schätzt die Chance, daß er gestorben ist, etwas höher ein als eins zu vier … entweder an einem Herzanfall oder, wahr scheinlicher, an einem Gehirnschlag.«
    »Er mußte es anwenden, bevor er wieder aufgeladen war«, sagte Cap.
    Albert nickte und holte etwas aus der Tasche. Es war in weiches Plastik eingeschweißt. Er gab es Cap, der es sich ansah und dann zurückreichte.
    »Was soll das denn bedeuten?« fragte er.
    »Nichts Besonderes«, sagte Al und betrachtete nachdenklich die Banknote in der Plastikhülle. »Damit hat McGee seine Taxirechnung bezahlt.«
    »Er ist für einen Dollar von New York City nach Albany gefahren, was?« Cap nahm die Hülle und betrachtete den Schein mit erneutem Interesse. »Die Taxipreise müssen aber … was ist denn das?« Er ließ den Umschlag fallen, als hätte er sich daran verbrannt, lehnte sich zurück und blinzelte.
    »Sie also auch«, sagte AI. »Haben Sie es gesehen?«
    »Verdammt, ich weiß nicht, was ich gesehen habe«, sagte Cap und griff nach der Keramikdose, in der er seine Tabletten gegen Sodbrennen aufbewahrte. »Eine Sekunde lang sah das Ding überhaupt nicht wie eine Eindollarnote aus.«
    »Jetzt aber, nicht wahr?«
    Cap sah sich die Note, noch einmal an. »Aber ja, das ist tatsächlich George Wash - mein Gott!« Er lehnte sich so heftig nach hinten, daß er beinahe mit dem Kopf gegen die Holztäfelung hinter seinem Schreibtisch geknallt wäre. Er

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