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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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gerade eine besondere Gunst erwiesen. Kroy verzog verärgert das Gesicht.
    »Vor seiner Position, ja«, fuhr Burr fort. »Sobald Bethods Truppen im Tal in die Kämpfe verwickelt sind, wird es Ihre Aufgabe sein, sie von dort oben zu überfallen und ihre Flanke zu bedrängen. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass Sie warten, bis wirklich alle Nordmänner in der Schlacht sind, damit wir sie einkesseln und überwältigen können. Wir wollen den Großteil des Heeres in einem Streich erledigen. Wenn wir zulassen, dass sich ein Teil der Truppen zur Furt zurückzieht, dann kann ihr Rückzug von der Festung aus gedeckt werden, und wir können sie nicht mehr weiter verfolgen. Dunbrec zu erstürmen, könnte Monate dauern.«
    »Natürlich, Herr Marschall«, rief Poulder, »meine Division wird bis zum letzten Augenblick warten, darauf können Sie sich verlassen!«
    Kroy schnaubte. »Das sollte Ihnen ja wohl nicht schwer fallen. Es ist offenbar Ihre Spezialität, zu spät zum Kampf zu erscheinen. Eine Schlacht wäre jetzt überhaupt nicht nötig, wenn Sie die Nordmänner letzte Woche abgefangen hätten, statt zuzulassen, dass sie an Ihnen vorbeischleichen!«
    Poulder richtete sich zornbebend auf. »Das können Sie natürlich leicht sagen, wo Sie hier bequem am rechten Flügel saßen und nichts zu tun hatten! Es ist ja ein Glück, dass sie nicht des Nächtens an Ihnen vorüber sind! Sie hätten ihren Rückzug möglicherweise für einen Angriff gehalten und wären mit Ihrer ganzen Division geflüchtet!«
    »Meine Herren, ich muss doch sehr bitten!«, polterte Burr und schlug mit seinem Stock auf den Tisch. »Es wird für jeden Mann in der Truppe genug zu kämpfen geben, das kann ich Ihnen versichern, und wenn jeder seine Aufgabe erfüllt, dann wird auch für alle genug Ruhm zu erringen sein! Wir müssen zusammenarbeiten, wenn dieser Plan gelingen soll!« Er rülpste, zog eine Grimasse und fuhr sich über die Lippen, während sich die zwei Generäle und ihre Leute feindselig anstarrten. West hätte beinahe laut losgelacht, hätten nicht so viele Menschenleben auf dem Spiel gestanden, unter anderem sein eigenes.
    »General Kroy«, erklärte Burr nun in einem Ton, als spräche er mit einem ungebärdigen Kind, »ich möchte noch einmal sicher gehen, dass Sie Ihren Befehl genau verstanden haben.«
    »Ich marschiere mit meiner Division im Gleichschritt über die Straße«, zischte Kroy, »und rücke langsam und in geordneter Aufstellung östlich auf Dunbrec vor, um Bethod und seine Barbaren in eine Schlacht zu verwickeln.«
    »So ist es. General Poulder?«
    »Ich bringe meine Division außer Sicht oberhalb der Bäume in Stellung,
vor
der Position der Regimenter General Kroys, damit ich den nordländischen Abschaum im letzten Augenblick angreifen und ihre Flanke bedrängen kann.«
    Burr zwang sich zu einem Lächeln. »Ganz genau.«
    »Ein hervorragender Plan, Herr Marschall, wenn ich das so sagen darf!« Poulder zwirbelte zufrieden die Enden seines Schnurrbarts. »Sie können sich darauf verlassen, dass meine Reiterei sie in Stücke reißen wird! In! Stücke!«
    »Ich bedauere, aber Sie werden keine Kavallerie zur Verfügung haben, Herr General«, erklärte West in nebensächlichem Ton. »Die Wälder sind recht dicht, und Pferde würden Ihnen dort oben nichts nützen. Sie könnten sogar den Nordmännern Ihre Anwesenheit verraten. Dieses Risiko können wir nicht eingehen.«
    »Aber … meine Kavallerie«, ächzte Poulder wie vom Donner gerührt. »Meine besten Regimenter!«
    »Sie werden hier bei uns gut aufgehoben sein«, sagte West, »in der Nähe des Hauptquartiers von Marschall Burr und unter seinem direkten Befehl, als Reserve. Sie werden eingesetzt, wenn Bedarf ist.« Jetzt begegnete er Poulders Wut mit gleichgültigem Starren, während sich auf den Gesichtern von Kroy und seinem Stab Schadenfreude breitmachte.
    »Ich glaube nicht …«, zischte Poulder.
    Burr schnitt ihm das Wort ab. »Das ist meine Entscheidung. Es gibt noch eine letzte Sache, die Sie alle im Hinterkopf behalten sollten. Einigen Berichten zufolge hat Bethod Unterstützung erhalten. Und zwar von einer Art wilder Männer, Barbaren von der anderen Seite der Berge im Norden. Halten Sie die Augen offen, und achten Sie auf Ihre Flanken. Sie werden morgen von mir Bescheid bekommen, wenn die Zeit zum Aufbruch kommt, höchstwahrscheinlich noch vor dem Morgengrauen. Das wäre dann alles.«
    »Können wir uns tatsächlich darauf verlassen, dass sie tun, was ihnen gesagt

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