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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Augenbrauen schossen unwillkürlich in die Höhe.
Das ist nun das Letzte, was ich erwartet hätte – eine ehrliche Antwort. Vielleicht die erste ehrliche Antwort, die ich auf diese Frage bisher erhalten habe, aber kaum eine, die ihn von jeglichem Verdacht freispricht.
    »Unter größten Schmerzen, sagen Sie?«
    »Unter den allergrößten. Und ich werde Ihnen keine Träne nachweinen, wenn Sie denselben Weg gehen sollten.«
    Glokta lächelte. »Mir fällt auch sonst niemand ein, der das täte, aber im Augenblick geht es um Davoust. Waren Ihre Leute an seinem Verschwinden beteiligt?«
    »Das ist gut möglich. Davoust hat uns Gründe genug dazu gegeben. Viele Familien klagen um ihre Ehemänner, ihre Väter oder ihre Töchter, die seinen Säuberungsaktionen, seinen Prüfungen auf untertänige Treue und den Exempeln, die er statuierte, zum Opfer fielen. Mein Volk zählt viele tausend Köpfe, und ich kann sie nicht alle überwachen. Ich kann Ihnen lediglich sagen, dass ich selbst nichts von seinem Verschwinden weiß. Wenn ein Teufel stürzt, dann wird nur wenig später ein neuer geschickt – und hier sind Sie ja auch schon. Mein Volk hat dadurch nichts gewonnen.«
    »Außer Davousts Schweigen. Vielleicht hatte er entdeckt, dass Sie sich mit den Gurkhisen verschworen haben. Vielleicht war der Beitritt zur Union nicht das, worauf Ihr Volk gehofft hat.«
    Kahdia schnaubte. »Sie haben überhaupt keine Ahnung. Kein Dagoskaner würde je mit den Gurkhisen gemeinsame Sache machen.«
    »Für einen Außenstehenden haben Ihre beiden Völker recht viel gemeinsam.«
    »Für einen unwissenden Außenstehenden mag das so sein. Wir haben beide dunkle Haut, und wir beten beide zu Gott, aber damit hört die Ähnlichkeit auch schon auf. Wir Dagoskaner waren nie ein kriegerisches Volk. Wir lebten hier auf unserer Halbinsel und wähnten uns aufgrund unserer guten Befestigungsanlagen sicher geschützt, während sich das gurkhisische Imperium wie ein Krebsgeschwür über den ganzen kantesischen Kontinent ausbreitete. Wir dachten, ihre Eroberungen gingen uns nichts an. Das war unser Fehler. Es kamen Gesandte an unsere Tore, die verlangten, dass wir vor dem gurkhisischen Imperator niederknien und anerkennen sollten, dass der Prophet Khalul mit Gottes Stimme spricht. Wir waren zu beidem nicht bereit, und Khalul schwor, uns zu vernichten. Nun sieht es so aus, als würde es ihm endlich gelingen. Der ganze Süden wird unter seiner Herrschaft sein.«
Ein Umstand, der dem Erzlektor überhaupt nicht gefallen würde.
    »Wer weiß? Vielleicht wird Gott Ihnen beistehen.«
    »Gott hilft denen, die ihre Probleme selbst lösen.«
    »Vielleicht können wir einige dieser Probleme gemeinsam in den Griff bekommen.«
    »Ich habe kein Interesse daran, Ihnen zu helfen.«
    »Auch dann nicht, wenn Sie gleichzeitig sich selbst helfen? Ich beabsichtige, ein Dekret zu erlassen, nach dem die Tore der Oberstadt geöffnet werden und Ihr Volk das Recht erhält, sich in seiner eigenen Stadt nach Gutdünken zu bewegen. Die Gewürzhändler werden des Großen Tempels verwiesen, der dann wieder Ihre heilige Stätte sein wird. Die Dagoskaner werden Waffen tragen dürfen; mehr noch, wir werden Sie mit Waffen aus unseren eigenen Rüstkammern versorgen. Die Einheimischen werden als vollwertige Bürger der Union behandelt werden, so wie es ihnen zusteht.«
    »Soso.« Kahdia verschränkte die Hände und lehnte sich auf seinem ächzenden Stuhl zurück. »Nun, da die Gurkhisen vor den Toren stehen, kommen Sie nach Dagoska, präsentieren Ihre kleine Schriftrolle, als enthielte sie das Wort Gottes, und beschließen, das Rechte zu tun. Sie sind nicht wie all die anderen. Sie sind ein guter Mensch, ein rechtschaffener, ja, ein gerechter Mensch. Erwarten Sie, dass ich das glaube?«
    »Soll ich ehrlich sein? Mir ist scheißegal, was Sie glauben, und noch weniger interessiert mich, ob ich das Rechte tue oder nicht – was das Recht ist, hängt stets davon ab, wen man fragt. Und ob ich ein guter Mensch bin – das Schiff hat schon lange abgelegt, und ich war nicht einmal am Kai, um zum Abschied zu winken. Mein Interesse ist es allein, Dagoska zu halten. Das und sonst gar nichts.«
    »Und Sie wissen, dass Sie Dagoska ohne unsere Hilfe nicht halten können.«
    »Wir sind beide keine Narren, Kahdia, also beleidigen Sie mich nicht, indem Sie sich wie einer verhalten. Wir können miteinander streiten, bis die gurkhisische Flut über die Landmauer schwappt, oder wir können zusammenarbeiten. Wer

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