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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Oberst.« Ein Mann trat mit rasselnden Fußfesseln vor. Er war hager, sehnig und hielt sich leicht gebeugt. Als das Licht der Lampen auf sein Gesicht fiel, zuckte West unwillkürlich zusammen. Er war von hässlichen Brandwunden entstellt. Eine Seite seines Gesichts war eine Masse ekelhafter, leicht geschmolzen aussehender Narben, die Augenbraue fehlte, und seine Kopfhaut zeigte viele kahle, rosige Stellen. Die andere Gesichtshälfte sah nur wenig besser aus. Der Mann hatte kaum noch ein Gesicht. »Ich kann eine Schmiede bedienen, und ich habe auch als Soldat gedient, in Gurkhul.«
    »Gut«, murmelte Welt, der sich bemühte, sein Entsetzen über das Äußere des Mannes zu verbergen. »Wie ist Ihr Name?«
    »Pike.«
    »Taugen noch einige andere zur Arbeit mit Metall, Pike?«
    Der Mann mit dem verbrannten Gesicht schlurfte mit rasselnden Ketten an den Männern entlang, zog einige an der Schulter nach vorn, während der Kommandant ihn mit stetig finsterer werdender Miene beobachtete.
    West fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. Es war kaum zu glauben, dass ihm, nachdem er so stark gefroren hatte, in so kurzer Zeit so verdammt heiß werden würde, aber so war es, und er fühlte sich unwohler denn je. »Ich werde die Schlüssel für ihre Fußfesseln brauchen, Herr Inquisitor.«
    »Es gibt keine Schlüssel. Die Eisen wurden verschweißt. Sie sind nicht dazu gedacht, je abgenommen zu werden, und ich würde Ihnen das auch nicht raten. Viele dieser Gefangenen sind extrem gefährlich, und Sie sollten nicht vergessen, dass sie uns wieder überstellt werden müssen, sobald Sie sich anderweitig behelfen können. Bei der Inquisition gibt es keine vorzeitige Entlassung.« Er stolzierte davon, um mit den Praktikalen zu sprechen.
    Pike trat nun neben West und zog eine weitere Gestalt am Ellenbogen mit sich. »Ich bitte um Vergebung, Herr Oberst«, murmelte er leise mit tiefer Stimme, »aber wäre es möglich, auch meine Tochter irgendwo unterzubringen?«
    West bewegte unangenehm berührt die Schultern. Er hätte am liebsten jeden hier herausgeholt und das ganze Lager dem Erdboden gleichgemacht, aber er riskierte jetzt schon eine ganze Menge. »Das ist keine gute Idee, eine Frau zwischen den ganzen Soldaten. Das ist überhaupt keine gute Idee.«
    »Es ist für sie besser, als wenn sie hierbleibt, Herr Oberst. Ich kann sie nicht allein zurücklassen. Sie kann mir in der Schmiede helfen. Immerhin kann sie auch selbst den Hammer schwingen, wenn es sein muss. Sie ist stark.«
    Sie sah nicht stark aus. Eher dürr und zerlumpt. Ihr knochiges Gesicht war mit Ruß und Öl beschmiert. West hätte sie beinahe für einen Jungen gehalten. »Es tut mir leid, Pike, aber vor uns liegt wirklich kein leichter Ritt.«
    Sie packte Wests Arm, als er sich abwandte. »Hier ist es auch kein leichter Ritt.« Ihre Stimme war eine Überraschung. Weich, sanft, gebildet. »Ich heiße Cathil. Ich kann arbeiten.« West sah an ihr herunter, wollte sie gerade abschütteln, aber ihr Gesichtsausdruck weckte eine Erinnerung. Bar allen Schmerzes. Bar aller Angst. Leere Augen, ausdruckslos, wie die einer Leiche.
    Ardee. Mit Blut auf ihrer Wange.
    West verzog das Gesicht. Die Erinnerung war wie eine Wunde, die nicht heilen wollte. Die Hitze war unerträglich, alles an ihm zuckte vor Unbehagen, seine Uniform rieb wie Sandpapier auf der feuchten Haut. Er musste aus diesem schrecklichen Gebäude heraus.
    Er wandte den Kopf ab, und seine Augen brannten. »Sie auch«, bellte er.
    Lorsen schnaubte. »Soll das ein Witz sein, Herr Oberst?«
    »Glauben Sie mir, ich bin nicht in der Stimmung für Witze.«
    »Gut ausgebildete Männer sind eine Sache. Da kann ich begreifen, dass Sie sie brauchen, aber ich kann es Ihnen nicht gestatten, sich irgendwelche Gefangenen auszusuchen, die Ihnen gefallen …«
    West hatte den Mund vor Wut verzerrt. Er war mit seiner Geduld am Ende. »Sie auch, habe ich gesagt!«
    Falls der Kommandant sich von Wests Zorn beeindrucken ließ, zeigte er es nicht. Sie standen einen langen Augenblick da, während der Schweiß Wests Gesicht hinunterrann und das Blut in seinen Schläfen pochte.
    Dann nickte Lorsen langsam. »Sie auch. Nun gut. ich kann Sie nicht daran hindern.« Er beugte sich ein wenig vor. »Aber der Erzlektor wird davon hören. Er ist weit weg, und es mag dauern, bis er es erfährt, aber er wird es tun.« Er kam noch ein wenig näher und flüsterte nun beinahe in Wests Ohr. »Vielleicht werden Sie eines Tages einmal wieder zu uns

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