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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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großen Worten und ihren dünnen kleinen Schwertern?«
    Hundsmann rührte sich unbehaglich im Sattel. »Dieser West weiß, was Sache ist.«
    »Dieser West!«, schnaubte Dow. »Der kann seinen Arsch vom Gesicht unterscheiden, und in der Hinsicht ist er tatsächlich um ein verdammtes Stück besser als die anderen, aber er ist so weich wie eine fette Sau, und das weißt du auch. Der hat doch überhaupt kein Mark in den Knochen! Hat doch keiner von denen! Ich wäre bis in die Grundfesten erschüttert, wenn einer von denen auch nur ein kleines Scharmützel miterlebt hätte. Meinste, die würden einen Angriff von Bethods Carls aushalten?« Er lachte hart und prustend in sich hinein. »Das wäre doch ein echter Witz!«
    »Man kann nicht leugnen, dass das eine kackweiche Truppe ist«, brummte Tul, und der Hundsmann konnte ihm da schwerlich widersprechen. »Die Hälfte von denen ist zu verhungert, um überhaupt eine Waffe zu heben, und schon gar nicht in der Lage, sie mit Wucht zu schwingen, selbst wenn diese Leute wüssten, wie das geht. Die ganzen guten Männer sind wohl nach Norden gezogen, um gegen Bethod zu kämpfen, und haben den Bodensatz aus dem Pott übrig gelassen.«
    »Den Bodensatz aus dem Pisspott, wenn du mich fragst. Was meinst du, Dreibaum?«, rief Dow. »Der Fels von Uffrith, was? Du warst ein halbes Jahr lang der Stachel in Bethods Arsch und ein Held für jeden Mann im Norden, der rechten Sinnes war! Rudd Dreibaum! Ein Mann wie aus Stein gehauen! Ein Mann, der sich niemals unterwirft! Ihr sucht nach Ehre? Nach Würde? Ihr wollt wissen, wie ein Mann beschaffen sein muss? Hier ist die Antwort! – Was sagst du zu all dem? Wir als Laufburschen! Suchen in diesen Mooren nach Bethod, obwohl wir genau wissen, dass er nicht da ist! Das ist doch Arbeit für kleine Jungs, und da sollen wir uns freuen, dass wir das machen dürfen?«
    Dreibaum zügelte sein Pferd und wandte es langsam um. Er saß etwas vornübergebeugt im Sattel und wirkte müde, als er Dow vielleicht eine Minute lang ansah. »Sperr die Ohren auf und höre mir zur Abwechslung mal zu«, erklärte er dann, »weil ich dir das nicht alle paar Meilen erneut sagen werde. Die Welt ist nicht mehr so, wie sie mir gefällt, und das in verschiedener Hinsicht. Neunfinger ist wieder zu Schlamm geworden. Bethod hat sich zum König der Nordmänner erklärt. Die Schanka bereiten sich darauf vor, über die Berge zu kommen. Ich bin zu weit gewandert und habe zu lange gekämpft und genug Scheiße von dir gehört, dass es fürs Leben reicht, und das in einem Alter, in dem ich meine Füße hochlegen und mich von meinen Söhnen versorgen lassen sollte. Du kannst dir also vorstellen, dass ich andere Probleme habe als die Tatsache, dass sich das Leben nicht so entwickelt hat, wie du hofftest. Du kannst jetzt noch endlos weiter über die Vergangenheit lamentieren, Dow, wie eine alte Frau, die entsetzt feststellt, dass ihre Titten nicht mehr so straff sind wie früher, oder du kannst endlich dein Maul halten und mir dabei helfen, diese Sache zu erledigen.«
    Er sah ihnen allen fest ins Gesicht, und der Hundsmann schämte sich ein bisschen dafür, dass er an ihm gezweifelt hatte. »Wenn’s darum geht, nach Bethod an Orten Ausschau zu halten, wo er gar nicht ist, da sag ich nur, Bethod war nie da, wo man ihn erwartete. Wir wurden als Kundschafter ausgesandt, und diese Aufgabe will ich auch erfüllen.« Er beugte sich im Sattel vor. »Wie wäre also das hier als neuer Leitsatz? Klappe zu, Augen auf.« Damit wandte er sich um und lenkte sein Pferd durch die Bäume.
    Dow holte tief Luft. »Ist in Ordnung, Häuptling, ist in Ordnung. Ist bloß eine verdammte Schande. Sonst sag ich ja nichts. Eine Schande.«
     
    »Sie sind zu dritt«, sagte Hundsmann. »Nordmänner, ganz sicher, aber von welchem Clan, das ist schwer zu sagen. Wenn sie hier in der Gegend herumlaufen, dann folgen sie Bethod, nehme ich mal an.«
    »Das ist ziemlich wahrscheinlich«, sagte Tul. »Scheint im Moment ja auch die große Mode zu sein.«
    »Bloß drei?«, fragte Dreibaum. »Es gibt keinen Grund, weswegen Bethod drei Leute allein hierherschicken sollte. Es sind sicher noch mehr in der Nähe.«
    »Lasst uns erst mal die drei fertigmachen«, knurrte Dow, »um den Rest können wir uns dann später kümmern. Ich bin zum Kämpfen hergekommen.«
    »Du bist hierhergekommen, weil ich dich hierhergeschleppt habe«, gab Dreibaum scharf zurück. »Du wolltest vor einer Stunde unbedingt umkehren.«
    »Joh«, sagte

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