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Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen

Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen

Titel: Feuermal: Der zweite Fall für Jan Swensen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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aufmachen«, meldet sich Mielke, »aber eine Frage liegt mir
dennoch auf der Zunge!«
    Alle
Augenpaare richten sich schlagartig auf den kernigen Oberkommissar, der mit der
plötzlichen Aufmerksamkeit kokettiert, demonstrativ die Arme vor der Brust
kreuzt und trotzig an die Decke blickt.
    »Kann
mir mal jemand von euch einleuchtend erklären, was der vermeintliche Anführer
dieser Terrorzelle angestellt haben muss, damit er von seinen eigenen Leuten
ermordet wird?«, fragt er mit provozierender Stimme in die Runde.
    »Das
gehört zu einem dieser fehlenden Puzzleteile, werter Kollege!«, antwortet
Silvia trocken. »Wenn du gut aufgepasst hättest, wäre dir nicht entgangen, dass
dafür jetzt der Bundesnachrichtendienst zuständig ist!«
    Ein
gedrücktes Schweigen macht sich breit. Mehrere Kollegen nehmen die Stichelei
von Silvia gegen Stephan als Schlusswort, schieben geräuschvoll die Stühle nach
hinten und stehen auf.
    »Das
Motiv für die abgeschlagene Hand ist meiner Meinung nach kein unauffindbares
Puzzleteil!«, platzt Swensens eindringliche Stimme in die allgemeine
Aufbruchstimmung. Die stehenden Beamten verharren unentschlossen am Tisch. Das
Gesicht von Colditz bleibt unbeweglich wie immer, nur feine Wangengrübchen
bilden sich.
    »Was
meinst du damit, Jan?«
    »Ich
bin da auf Stephans Seite! Ich glaube nicht an eine Liquidierung innerhalb der
Terrorzelle!«
    »Und
woran denkst du dabei?«
    »Dass
der Mord an dem sogenannten Todesengel einen anderen Grund haben muss.
Warum sollten Islamisten seine Hand in ein türkisches Kulturzentrum werfen? Das
will mir einfach nicht einleuchten!«
    »Ehrlich
gesagt, mir leuchtet das auch nicht ein. Aber hast du eine bessere Erklärung?«
    »Nicht
wirklich! Nur so eine vage Intuition!«
    »Ein
Kripomann ohne Intuition ist nur ein halber Kripomann«, sagt Colditz ruhig.
»Aber Intuition ohne die nachgereichten Fakten ist auch nur die halbe Miete.
Aber darüber sollten wir jetzt nicht mehr in der großen Runde reden. Leute, wir
schließen die Besprechung! Ich bin froh, wenn ich wieder zurück nach Flensburg darf!«
    Allgemeine
Unruhe kommt auf. Langsam verlassen die Beamten den Konferenzraum. Colditz
fängt Swensen vor der Tür ab und will ihm gerade den Arm auf die Schulter
legen, als Susan Biehl in den Raum gestürzt kommt. Die junge Blondine ist außer
Atem und scheint über den langen Flur gesprintet zu sein. Ihr Gesichtausdruck
verspricht nichts Gutes.
    »Man
hat einen Toten gefunden«, säuselt sie mit ihrer unverkennbaren Stimme, die
überhaupt nicht zum Inhalt der Nachricht passt. »Auf einem Feldweg am
Stadtrand, im Auto. Ein Bauer hat angerufen. Der Feldweg soll links von der
Wilhelm-Straße abgehen, gegenüber von dem Windparkgelände, wo’s gleich danach
auf die B 5 nach Hamburg geht. Ein Streifenwagen ist schon unterwegs.«
    »Nein!
Das darf doch wohl nicht wahr sein!«, flucht Colditz ohne eine Miene zu
verziehen.
    »Ist
der Chef schon benachrichtigt?«, fragt Swensen.
    Susan
reißt erschrocken die Hände hoch und drückt sie gegen ihre Wangen.
    »Bleiben
Sie ruhig, Frau Biehl. Ich mach es sofort«, sagt Colditz und geht mit ihr über
den Flur in Richtung Püchels Büro davon. Swensen eilt in sein Büro, schnappt
sich seine Jacke und nimmt die Dienstwaffe aus der Schublade. Fünf Minuten
später rutscht er auf den Beifahrersitz von Colditz Dienstwagen. Mit Blaulicht
rasen sie die Flensburger Chaussee hinunter, durch die Innenstadt am
Inspektionsgebäude vorbei, das noch immer grundsaniert wird, und links unter
der Eisenbahnbrücke aus der Stadt hinaus. Nach der kleinen Rechtskurve am
Ortsende stehen mehrere Streifen- und Zivilwagen in falscher Fahrtrichtung am
linken Straßenrand, gleich dahinter biegt der Feldweg ab. Ein Schutzpolizist
weist Colditz Wagen ein und der stoppt ihn nach zwanzig Metern am rot-weißen
Plastikband, das von einem Weidezaun bis zu einer Hecke quer über den Weg gespannt
wurde. Die beiden Kommissare klettern darüber hinweg. Gleich hinter der
Absperrung steht ein grüner Deutz-Traktor vor dem Gatter einer Kuhweide. Vor
den mannshohen Hinterreifen redet Silvia mit einem gedrungenen Mann mit
Knollennase und grauer Schirmmütze. Er trägt einen schmutzigen Blaumann, grüne
Gummistiefel und klammert sich mit der rechten Hand an sein Handy. Colditz geht
zu Silvia hinüber, während Swensen den Traktor umrundet. Zwanzig Meter weiter
parkt ein weißer Mitsubishi-Minibus. Dem Kommissar stockt der Atem. Auf der
Schiebetür prangt mit blauen

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